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verzeichnisse - ArchiMeD - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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4 Methoden<br />

4.13 Verdau von DNA mit Restriktionsendonukleasen<br />

COHEN et al. (1973) beschrieben zum ersten Mal die Möglichkeit, DNA unterschiedlicher<br />

Herkunft mittels Restriktionsendonukleasen zu schneiden und über kohäsive Enden miteinander zu<br />

ligieren. Auf diese Weise konnte Fremd-DNA in Plasmidvektoren eingebaut und in Bakterien vermehrt<br />

werden. Restriktionsenzyme von Bakterien erkannten kurze Folgen von palindromischen Nukleotiden und<br />

schnitten die DNA entweder direkt an (Typ II) oder versetzt (Typ I und Typ III) von ihrer<br />

Erkennungssequenz. Die zelleigene DNA der Prokaryonten wurde vor dem Abbau durch Modifikation der<br />

Erkennungssequenzen (Methylierung) geschützt (STRYER, 1991). Dieses Restriktionssystem diente dem<br />

Schutz vor Fremd-DNA, z.B. vor Bakteriophagen (KNIPPERS, 1997). Bei Reaktionsansätzen zum Verdau<br />

von Plasmid-DNA mit Restriktionsenzymen wurden 0,5-1,5 µg DNA in einem Gesamtvolumen von 30 µl<br />

bei 37°C für 3-4 h geschnitten. Die Enzyme wurden in einer Konzentration von 3-5 U/µg Plasmid-DNA<br />

eingesetzt. Bei allen Restriktionsverdauen nahm das Enzymvolumen nur maximal 10% des<br />

Gesamtvolumens ein, da das den Enzymen zugesetzte Glycerin die Enzymreaktion störte. Nach<br />

Beendigung der Inkubationszeit konnte die Reaktion bei den meisten Enzymen durch Hitzeinaktivierung<br />

bei 60-65°C für 20 min abgestoppt werden. Das sich während der Inkubation bei 37°C mit der Zeit am<br />

Deckel des Reaktionsgefäßes ansammelnde Kondenswasser wurde 2mal/h abzentrifugiert, um die<br />

Salzkonzentration konstant zu halten. Die im Labor verwendeten Restriktionsenzyme erzeugten glatte<br />

Enden oder schnitten die DNA an versetzten Stellen, so dass ein Überhang eines der beiden<br />

DNA-Stränge entstand. Auf diese Weise ließen sich durch den Verdau zweier verschiedener DNAs mit<br />

demselben Enzym kohäsive, d.h. zueinander passende Enden erzeugen. Dies wurde für Klonierungen<br />

genutzt, denn an diesen komplementären Stellen lagerten sich die DNA-Bruchstücke bevorzugt<br />

zusammen (COHEN et al., 1972).<br />

4.14 Ligation von DNA-Molekülen<br />

Zur Verknüpfung von Fremd-DNA und linearisiertem Plasmid wurde das Ligations Kit (3.5)<br />

verwendet. Die T4-DNA-Ligase (aus T4-Phage) bildete unter ATP-Verbrauch Phosphodiesterbindungen<br />

zwischen der freien 3'-OH-Gruppe des einen und der 5'-Phosphatgruppe des anderen Fragments<br />

(STRYER, 1991). Der Ligations-Reaktionsansatz umfasste ein Volumen von 10 µl und enthielt 50 ng<br />

linearisierte Vektor-DNA sowie Insert-DNA in einem molaren Verhältnis von 2:1 bis 10:1 (Insert-Enden :<br />

Vektor-Enden), 1 U T4-DNA-Ligase und 1 µl 10x Ligationspuffer. Die Inkubation erfolgte für 24-48 h bei<br />

4°C, obwohl das Temperaturoptimum der Ligase bei 37°C lag. Jedoch waren bei dieser Temperatur die<br />

Wasserstoffbrückenbindungen der gepaarten DNA-Enden instabil. Die einzusetzende Insert-DNA-Menge<br />

ließ sich nach folgender Formel berechnen (SAMBROOK et al., 1989):<br />

Vektor-DNA [ng] x Größe d. Insert-DNA [kb]<br />

Insert-DNA [ng] = x gew. Verh. Insert-Enden<br />

Größe des Vektors [kb]<br />

Vektor-Enden<br />

wobei das gewünschte Verhältnis (gew. Verh.) von der Art der Klonierung abhing. Bei einer gerichteten<br />

Klonierung (4.14.1) wurde ein Verhältnis von 2:1, bei einer T/A-Klonierung (4.14.2) ein Verhältnis von bis<br />

zu 10:1 (Insert-Enden : Vektor-Enden) gewählt.

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