Wohnst du noch oder lebst du schon? - Arbeitswelt der Geographie
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7. Untersuchungsergebnisse 97<br />
Tabelle 26:<br />
Identifikation mit dem För<strong>der</strong>prinzip<br />
Positiv: Die Genossenschaft verbessert <strong>du</strong>rch die gemeinsame Verantwortung für die Wohnräume das Miteinan<strong>der</strong> unter den<br />
Bewohnern, weil sich alle zugehörig fühlen.<br />
Negativ: Den meisten Mitglie<strong>der</strong>n ist die genossenschaftliche Gemeinschaft egal, sie interessieren sich nur für sicheres Wohnen.<br />
GeWoSüd<br />
„am Ostseeplatz“<br />
Deutsche Türken Deutsche Türken<br />
positiv negativ positiv negativ positiv negativ positiv negativ<br />
Mittelwert 2,5 2,8 2,3 3,1 2,6 2,7 2,3 3,4<br />
N 30 31 32 32 12 12 13 12<br />
1= Stimme stark zu, 2= Stimme zu, 3= Unentschieden, 4= Lehne ab, 5= Lehne stark ab<br />
Signifikanz 2-seitig nach Mann-Whitney-Test Positives Statement Negatives Statement<br />
Signifikanz Deutsche/Türken in <strong>der</strong> GeWoSüd 0,413 n.s. 0,187 n.s.<br />
Signifikanz Deutsche/Türken „am Ostseeplatz“ 0,538 n.s. 0,219 n.s.<br />
Signifikanz GeWoSüd/“am Ostseeplatz“ 0,583 n.s. 0,682 n.s.<br />
Signifikanz Deutsche/Türken 0,289 n.s. 0,069 n.s.<br />
Quelle: Eigene Erhebung 2009<br />
So scheint die genossenschaftliche Gemeinschaft zwar nicht unbedeutend zu sein, die guten<br />
Wohnbedingungen – unabhängig von <strong>der</strong> genossenschaftlichen Gemeinschaft – scheinen aber<br />
ebenfalls wichtig zu sein. Möglichweise ist die Auslegung des För<strong>der</strong>prinzips nach LEINEMANN<br />
theoretisch denkbar, entfaltet <strong>du</strong>rch die Modifikation im Zeitverlauf, heute aber kaum eine erlebbare<br />
Relevanz mehr. (vgl. Tabelle 29)<br />
Identifikation mit dem Identitätsprinzip<br />
Der Frage, ob die Anteilseignerschaft für die Mitglie<strong>der</strong> als Stärkung <strong>der</strong> Position gegenüber dem<br />
Vermieter spürbar wird, stimmen <strong>du</strong>rchschnittlich alle Gruppen zu. Einzig die Türken in <strong>der</strong> Genossenschaft<br />
„am Ostseeplatz“ sind unentschieden. Auch bei diesem Prinzip gibt es keine signifikanten<br />
Unterschiede bei <strong>der</strong> Bewertung. (vgl. Tabelle 30)<br />
Das nahe beieinan<strong>der</strong> liegende Ergebnis bei<strong>der</strong> Statements <strong>der</strong> Türken in <strong>der</strong> Genossenschaft<br />
„am Ostseeplatz“ könnte darin begründet sein, dass sich zwar einige Aspekte – wie <strong>der</strong> Service<br />
und die Wohnsicherheit – verbessert haben, die Bestandsübernahme <strong>du</strong>rch die Genossenschaft<br />
aber auch mit einer Mieterhöhung einherging. So lagen hier die Mieten vorher bei <strong>du</strong>rchschnittlich<br />
2,60 Euro/m 2 . Dieses Mietniveau deckte allerdings nicht die laufenden Kosten, so dass die Miete<br />
schrittweise erhöht wurde.