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Wohnst du noch oder lebst du schon? - Arbeitswelt der Geographie

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7. Untersuchungsergebnisse 67<br />

Maßnahmen zur Stärkung <strong>der</strong> nachbarschaftlichen Beziehungen gibt es nur in <strong>der</strong> GeWoSüd.<br />

Zum einen gibt es jährlich ein Nachbarschaftsfest im Sommer. Die Beteiligung bei<strong>der</strong> Kulturen ist<br />

hoch. Die Genossenschaft kauft dafür jährlich einen neuen Grill für die türkischen Mitglie<strong>der</strong>, um<br />

jeglichen Kontakt mit Schweinefleisch auszuschließen. Darüber hinaus stellt die GeWoSüd das<br />

<strong>noch</strong> betriebene Waschhaus für nachbarschaftliche Aktivitäten zur Verfügung und unterstützt<br />

auch spontan entstehende Gruppen. So wurde z.B. ein Herd angeschafft, als im Bauteil die Idee<br />

aufkam, regelmäßige Kochtreffen zu organisieren. Weiterhin wird eine ebenfalls spontan entstandene<br />

Mädchen-Tanzgruppe mit Sportklei<strong>du</strong>ng ausgestattet. Zudem hat die Genossenschaft<br />

einen Deutschkurs für Türkinnen – <strong>der</strong> ehrenamtlich von einem Mitglied organisiert wurde – sehr<br />

begrüßt, wertgeschätzt und die Räumlichkeiten hierfür zur Verfügung gestellt. (vgl. Abbil<strong>du</strong>ng 11)<br />

Die Genossenschaft „am Ostseeplatz“ ist zwar offen für nachbarschaftliche Aktivitäten und wäre<br />

auch bereit, diese zu unterstützen, wird dafür aber nicht die Initiative ergreifen.<br />

Die Beteiligung <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> an den jährlichen Mitglie<strong>der</strong>versammlungen ist sowohl aus dem<br />

Neuköllner Bauteil <strong>der</strong> GeWoSüd als auch aus dem Kreuzberger Bauteil <strong>der</strong> Genossenschaft „am<br />

Ostseeplatz“ nach Angaben <strong>der</strong> Vertreter <strong>der</strong> Wohnungsgenossenschaften sehr gering. Dabei<br />

gibt es keine Unterschiede zwischen den Kulturen. In beiden Genossenschaften existieren keine<br />

Konzepte, um die Beteiligung an den verfassten Gremien zu erhöhen.<br />

7.3 Befragungsergebnisse <strong>der</strong> Genossenschaftsmitglie<strong>der</strong><br />

In diesem Kapitel werden zunächst die Befragungsteilnehmer hinsichtlich demographischer<br />

Merkmale charakterisiert und die Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung entlang <strong>der</strong> Integrationsebenen Plazierung<br />

(Wohnsicherheit und Wohnqualität), Interaktion (Nachbarschaftliche Beziehungen), rechtlich-politische<br />

Integration (Partizipation) und Identifikation (Identifikation mit den genossenschaftlichen<br />

Werten) ausgewertet<br />

7.3.1 Charakterisierung <strong>der</strong> Befragungsteilnehmer<br />

In <strong>der</strong> GeWoSüd wurden insgesamt 78 Mitglie<strong>der</strong> befragt. Davon waren 46% Deutsche, 45%<br />

hatten einen türkischen und 9% einen an<strong>der</strong>en Migrationshintergrund. Die Gruppe mit an<strong>der</strong>en<br />

Migrationshintergründen soll im weiteren Verlauf nicht in die Auswertung einbezogen werden.<br />

(vgl. Tabelle 15)<br />

In <strong>der</strong> Genossenschaft „am Ostseeplatz“ wurden insgesamt 25 Mitglie<strong>der</strong> befragt. 48% davon<br />

waren Deutsche, 52% türkischstämmig. (vgl. Tabelle 15) Um den Vergleich zur GeWoSüd zu<br />

erleichtern, werden auch die auf geringen Fallzahlen basierenden Ergebnisse für die Genossenschaft<br />

„am Ostseeplatz“ in Prozentangaben dargestellt. Die zugrunde liegenden<br />

geringen Fallzahlen sind bei allen folgenden Ergebnissen zu beachten.

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