Wohnst du noch oder lebst du schon? - Arbeitswelt der Geographie

7. Untersuchungsergebnisse 72
Wohneigentum in die Genossenschaft gezogen. Keiner der befragten Bewohner in der Genossenschaft
„am Ostseeplatz“ lebte vorher in einer Genossenschaft.
Genutzte Informationswege für den Bezug der Genossenschaftswohnung
Für die Mitglieder beider Genossenschaften haben die Informationen über das persönliche Netzwerk
die größte Bedeutung. Zeitgenössische Informationswege wie das Internet sind dagegen
unterrepräsentiert.
In der GeWoSüd nutzten die Deutschen diversifizierte Informationswege zum Bezug der Genossenschaftswohnung.
Die größten Unterschiede gab es in der Nutzung des Internets. Fast zehnmal
häufiger nutzten deutsche Mitglieder das Internet als Türken.
Abbildung 17:
Informationswege für den Bezug der Genossenschaftswohnung
Prozent
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
29,9
58,8
12,9
8,3
4,2 3,2
Fälle:
GeWoSüd Deutsche: 24
GeWoSüd Türken: 31
"am Ostseeplatz" Deutsche: 7
"am Osteeplatz" Türken: 3
83,9
100 100
Deutsche Türken Deutsche Türken
GeWoSüd
Zeitungsanzeige
Schaukasten
am Ostseeplatz
Internet
Information durch Bekannte
Quelle: Eigene Erhebung 2009
In der Genossenschaft „am Ostseeplatz“ erfuhren alle neu hinzugezogenen Bewohner über Bekannte
von der Wohnung. (vgl. Abbildung 17)
Die „wenig zeitgenössischen Informationswege“ liegen – zumindest z.T. – in den Vermarktungsstrategien
beider Genossenschaften begründet. Da es in beiden Bauteilen keine vermarktungsbedingten
Leerstände gibt und die Nachfrage nach Wohnungen größer als das Angebot ist,
musste die Genossenschaft „am Ostseeplatz“ bislang keine öffentlichen Vermarktungswege nutzen
und auch die GeWoSüd greift nur in Ausnahmefällen, wenn bei den auf der Warteliste vermerkten
Mitgliedern kein Interesse an einer Wohnung besteht, darauf zurück.
Vorbehalte gegenüber dem genossenschaftlichen Wohnen
Insgesamt hatten Türken etwas häufiger Vorbehalte gegenüber der genossenschaftlichen Wohnform
als Deutsche. Zudem verfügten sie seltener über Informationen über die Wohnform.