Wohnst du noch oder lebst du schon? - Arbeitswelt der Geographie

6. Fallbeispiele 59
6. Fallbeispiele
In diesem Abschnitt werden die untersuchten Fallbeispiele, die Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft
Berlin-Süd e.G. (GeWoSüd) und die Genossenschaft „am Ostseeplatz“ e.G. („am Ostseeplatz“)
sowie die Quartiere, in denen die untersuchten Bauteile lokalisiert sind, vorgestellt.
6.1 Fallbeispiel I – mittelgroße & alte Genossenschaft
„am Weigandufer“ (Neukölln)
Die Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Berlin-Süd (GeWoSüd) entstand 1942 im Zuge
der Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten. Es wurden die Landbau Genossenschaft (gegründet
1919) mit Beständen in Lankwitz, Steglitz, Weissensee, Neukölln und Treptow mit der
Lindenhof Genossenschaft (gegründet 1918) fusioniert. (AMANN et al. 1999: 33 ) Insgesamt verfügt
die GeWoSüd über ca. 2.500 Wohneinheiten in elf Bauteilen, hat etwa 3.500 Mitglieder (vgl.
GEWOSÜD 2009: o. S.) und zählt damit zu den alten Wohnungsgenossenschaften mittlerer Größe.
(vgl. Kapitel 3.3)
Abbildung 9:
Außenansicht GeWoSüd (Neuköllner Bauteil)
Quelle: Eigene Aufnahme 2009
Der Neuköllner Bauteil der GeWoSüd befindet sich am Weigandufer des Neuköllner Schiffahrtkanals,
zwischen der Sonnenallee und nahe der Grenze zum Nachbarbezirk Treptow. Der Bauteil
ist heterogen bebaut. Es dominieren Gebäude der 1920er Jahre, daneben gibt es auch Bestände
aus den 1950er Jahren. Der Bauteil verfügt über ausgiebige, gepflegte Grün- und Freiflächen
sowie einen kleinen Spielplatz und ein noch betriebenes Waschhaus, das mit Stühlen, Tischen
und einer Küche ausgestattet ist und auch als Bewohnertreff genutzt wird. (vgl. Abbildungen 9
und 10)