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Wohnst du noch oder lebst du schon? - Arbeitswelt der Geographie

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8. Fazit und Ausblick 102<br />

8. Fazit und Ausblick<br />

In dieser Arbeit wurde das Integrationspotential von Wohnungsgenossenschaften für türkischstämmige<br />

Mitglie<strong>der</strong> anhand zweier Fallbeispiele untersucht.<br />

Hintergrund <strong>der</strong> Fragestellung ist die Bedeutungsverschiebung im Integrationskontext vom Arbeitsmarkt<br />

zum Wohnquartier. Da insbeson<strong>der</strong>e Migranten <strong>du</strong>rch die Dein<strong>du</strong>strialisierung von<br />

Arbeitslosigkeit betroffen sind, verliert die Integrationskraft des Arbeitsmarkts gerade für diejenigen<br />

an Bedeutung, die auch in an<strong>der</strong>e mehrheitsgesellschaftliche Bereiche weniger integriert<br />

sind.<br />

Seit einigen Jahren werden auch Wohnungsgenossenschaften vereinzelt in die Ausführungen<br />

über die integrativen Potentiale des Wohnquartiers einbezogen. Eine Zusammenschau von Integrationsdimensionen<br />

und den Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> genossenschaftlichen Wohnform zeigte die<br />

integrativen Ansatzpunkte von Wohnungsgenossenschaften auf struktureller Ebene <strong>du</strong>rch Wohnsicherheit<br />

und Wohnqualität, im Bereich sozialer Integration <strong>du</strong>rch m<strong>o<strong>der</strong></strong>ierte Nachbarschaften<br />

sowie im Bereich Partizipation über die Gremien von Genossenschaften und auf identifikativer<br />

Ebene über die genossenschaftlichen „Werte“.<br />

In dieser Arbeit wurden anhand einer qualitativen Befragung <strong>der</strong> wohnungsgenossenschaftlichen<br />

Verbände sowie <strong>der</strong> Vertreter <strong>der</strong> untersuchten Wohnungsgenossenschaften die Rahmenbedingungen<br />

interkulturellen genossenschaftlichen Wohnens untersucht. In <strong>der</strong> quantitativen Befragung,<br />

dem Untersuchungsschwerpunkt dieser Arbeit, wurden die deutschen und Mitglie<strong>der</strong> mit<br />

türkischem Migrationshintergrund entsprechend <strong>der</strong> dargestellten Integrationsdimensionen nach<br />

ihren Bewertungen befragt. In dieser Arbeit wurde zwischen den Genossenschaftstypen alte &<br />

mittelgroße sowie junge & kleine Genossenschaft unterschieden, da die Analyse <strong>der</strong> Merkmale<br />

verschiedener Unternehmensformen von Wohnungsgenossenschaften auf unterschiedliche Integrationspotentiale<br />

hindeutete.<br />

Die Befragung <strong>der</strong> genossenschaftlichen Verbände zeigte, dass <strong>der</strong> wissenschaftliche Stand <strong>der</strong><br />

Analyse des Integrationspotentials von Wohnungsgenossenschaften und die entsprechenden<br />

Empfehlungen seitens <strong>der</strong> BUNDESREGIERUNG (2007) im nationalen Integrationsplan (ebd.:112 ff.)<br />

bislang we<strong>der</strong> von landespolitischer Ebene an die Verbände herangetragen, <strong>noch</strong> von den wohnungsgenossenschaftlichen<br />

Verbände selbst aufgegriffen wurden.<br />

Die Gespräche mit den Vertretern <strong>der</strong> Genossenschaften zeigten, dass bei einer „offenen Haltung“<br />

<strong>der</strong> Genossenschaft gegenüber fremd-ethnischen Gruppen die migrationsspezifische Integration<br />

sogar ohne spezielle Konzepte und Strategien in den Genossenschaften auskommt. Diese<br />

waren in <strong>der</strong> GeWoSüd gar nicht vorhanden. In <strong>der</strong> Genossenschaft „am Ostseeplatz“ beschränkten<br />

sie sich auf die Beschäftigung türkischstämmiger Mitarbeiter.

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