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Wohnst du noch oder lebst du schon? - Arbeitswelt der Geographie

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7. Untersuchungsergebnisse 98<br />

Tabelle 27:<br />

Identifikation mit dem Identitätsprinzip<br />

Positiv: Weil die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Genossenschaft gleichzeitig Anteilseigner sind, sind sie weniger abhängig von <strong>der</strong> Gunst<br />

eines Vermieters als normale Mieter.<br />

Negativ: Es spielt keine Rolle, ob man Anteilseigner an <strong>der</strong> Genossenschaft ist, deshalb wohnt man nicht an<strong>der</strong>s als normale<br />

Mieter.<br />

GeWoSüd<br />

„am Ostseeplatz“<br />

Deutsche Türken Deutsche Türken<br />

positiv negativ positiv negativ positiv negativ positiv negativ<br />

Mittelwert 2,2 3,3 2,2 3,3 2,1 3,3 2,9 3,0<br />

N 33 32 31 32 11 12 13 12<br />

1= Stimme stark zu, 2= Stimme zu, 3= Unentschieden, 4= Lehne ab, 5= Lehne stark ab<br />

Signifikanz 2-seitig nach Mann-Whitney-Test Positives Statement Negatives Statement<br />

Signifikanz Deutsche/Türken in <strong>der</strong> GeWoSüd 0,572 n.s. 0,978 n.s.<br />

Signifikanz Deutsche/Türken „am Ostseeplatz“ 0,150 n.s. 0,478 n.s.<br />

Signifikanz GeWoSüd/“am Ostseeplatz“ 0,218 n.s. 0,806 n.s.<br />

Signifikanz Deutsche/Türken 0,598 n.s. 0,708 n.s.<br />

Quelle: Eigene Erhebung 2009<br />

Insgesamt scheint die Zustimmung zu den genossenschaftlichen Leitvorstellungen von <strong>der</strong>en<br />

„Greifbarkeit“ abzuhängen. So ist die Identifikation mit dem Demokratie- und Selbstverwaltungsprinzip<br />

und <strong>der</strong> Miteigentümerschaft über die erworbenen Anteile (Selbstverantwortung) größer<br />

als die Zustimmung zu den möglicherweise schwerer „fassbaren“ sozialen Zielen des För<strong>der</strong>prinzips.<br />

(vgl. Abbil<strong>du</strong>ng 2). Signifikante Unterschiede zwischen den Genossenschaften gibt es nur<br />

bei den Prinzipien Selbsthilfe und Selbstverantwortung. Während in <strong>der</strong> GeWoSüd das Selbsthilfeprinzip<br />

signifikant stärker befürwortet wird, ist in <strong>der</strong> Genossenschaft „am Ostseeplatz“ die Identifikation<br />

mit dem Selbstverantwortungsprinzip höher. Mit dem Selbstverantwortungsprinzip identifizieren<br />

sich auch Türken insgesamt stärker als Deutsche.<br />

Grundsätzlich bieten die genossenschaftlichen Prinzipien für Deutsche und auch für Türken<br />

identifikative Potentiale. Allerdings deuten die Erfahrungen während <strong>der</strong> Befragung auf große<br />

Reserven in <strong>der</strong> Bekanntheit <strong>der</strong> genossenschaftlichen Leitvorstellungen hin. So hatten we<strong>der</strong><br />

Deutsche <strong>noch</strong> Türken zuvor von den genossenschaftlichen Werten Notiz genommen. Eine Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Bekanntheit dieser Werte könnte möglicherweise die Identifikation mit <strong>der</strong> genossenschaftlichen<br />

Wohnform insgesamt erhöhen.<br />

7.3.6 Zusammenfassung und Bewertung <strong>der</strong> Untersuchungsergebnisse<br />

Durch die Interviews mit den Vertretern <strong>der</strong> Verbände und Wohnungsgenossenschaften wurden<br />

die Rahmenbedingungen für das interkulturelle/integrative Wohnen ermittelt.<br />

Insgesamt lässt sich festhalten, dass das integrative Zusammenleben bisher we<strong>der</strong> von Seiten<br />

<strong>der</strong> Politik an die Verbände herangetragen wurde <strong>noch</strong> aus den beiden Verbänden heraus hinsichtlich<br />

seiner Potentiale thematisiert wurde. Wenn – wie im BBU – über Migranten gesprochen<br />

wurde, dann eher als Problem- und nicht als Zielgruppe.

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