Wohnst du noch oder lebst du schon? - Arbeitswelt der Geographie
Wohnst du noch oder lebst du schon? - Arbeitswelt der Geographie
Wohnst du noch oder lebst du schon? - Arbeitswelt der Geographie
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
7. Untersuchungsergebnisse 74<br />
Tabelle 17: Genossenschaftsanteile in EUR pro Wohneinheit<br />
GeWoSüd<br />
„am Ostseeplatz“<br />
Deutsche Türken Deutsche Türken<br />
Minimum 450 EUR 450 EUR 1.500 EUR 1.650 EUR<br />
Maximum 3.000 EUR 1.600 EUR 5.000 EUR 6.760 EUR<br />
Mittelwert 1.075 EUR 973 EUR 2.700 EUR 3.900 EUR<br />
Quelle: Eigene Erhebung 2009<br />
Zwar bewohnen Türken in beiden Genossenschaften weniger Wohnfläche pro Person als Deutsche<br />
(vgl. Tabelle 21); die türkischen Haushalte insgesamt bewohnten allerdings, zumindest in<br />
<strong>der</strong> Genossenschaft „am Ostseeplatz“, größere Wohnungen, so dass dementsprechend auch die<br />
gezahlten Anteile bei den Türken höher als bei den Deutschen sind. (vgl. Tabellen 20 und 21)<br />
Tabelle 18:<br />
Durchschnittliche Wohnfläche pro Person<br />
GeWoSüd<br />
„am Ostseeplatz“<br />
Deutsche Türken Deutsche Türken<br />
Wohnfläche/Person in m 2 45 29 37 34<br />
N 36 35 9 13<br />
Quelle: Eigene Erhebung 2009<br />
Bei <strong>der</strong> Finanzierung <strong>der</strong> Genossenschaftsanteile zeigt sich, dass die Finanzierungsarten in<br />
GeWoSüd bei den Deutschen und Türken nahezu identisch sind. Einziger Unterschied ist, dass<br />
rund 10% <strong>der</strong> Türken zum Erwerb <strong>der</strong> Genossenschaftsanteile einen zinslosen Kredit des Jobcenters<br />
in Anspruch nahmen. Der überwiegende Teil <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> finanzierte die Anteile jedoch<br />
über Ersparnisse. (vgl. Abbil<strong>du</strong>ng 18)<br />
Die Finanzierung <strong>der</strong> Anteile bei <strong>der</strong> Genossenschaft „am Ostseeplatz“ unterscheidet sich davon.<br />
Fast alle Deutschen (91%) finanzierten die Anteile über Ersparnisse, wohingegen es bei den Türken<br />
lediglich 39% waren. In beiden Gruppen kamen auch Kredite bei Freunden <strong>o<strong>der</strong></strong> einer Bank<br />
zum Tragen. Nur wenige Türken nahmen die bis 2005 gewährte Eigenheimzulage 35 in Anspruch.<br />
Die Mehrheit <strong>der</strong> türkischen Mitglie<strong>der</strong> vereinbarte eine Ratenzahlung an die Genossenschaft,<br />
während dies kein deutsches Mitglied tat. (vgl. Abbil<strong>du</strong>ng 18) Die Ergebnisse zeigen, dass die<br />
„hohen“ Genossenschaftsanteile <strong>der</strong> Genossenschaft „am Ostseeplatz“ von <strong>du</strong>rchschnittlich<br />
3.900 Euro (vgl. Tabelle 20) eine größere Finanzierungshürde für türkische als für deutsche Bewohner<br />
darstellten.<br />
35 Für den Erwerb von Anteilen an neu gegründeten <strong>o<strong>der</strong></strong> eigentumsorientierten Genossenschaften konnte<br />
die staatliche Eigenheimzulage in Anspruch genommen werden.