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Wohnst du noch oder lebst du schon? - Arbeitswelt der Geographie

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2. Theoretischer Hintergrund 8<br />

Die Dimensionen nach ESSER (2001) finden sich, wie bereits erwähnt, auch bei REIMANN (2008).<br />

Unterschiede bestehen aber in <strong>der</strong> Zuordnung von Unterpunkten. So werden REIMANN (2008)<br />

zufolge sprachliche und identifikatorische Integration üblicherweise zusammengefasst, während<br />

diese bei ESSER (2001) unterschieden werden. (vgl. ebd.: 193) Zudem weist ESSER (2001) im<br />

Gegensatz zu REIMANN (2008) Partizipation nicht als eigene Dimension aus, son<strong>der</strong>n ordnet sie<br />

<strong>der</strong> Interaktion zu.<br />

ESSERS (2001) Konzept soll – unter Hinzunahme <strong>der</strong> expliziten Benennung politisch-rechtlicher<br />

Integration als eigene Dimension wie bei REIMANN (2008: 193) – als Integrationsverständnis für<br />

diese Arbeit dienen, weil es <strong>du</strong>rch seine offene und gleichzeitig differenzierte Gestaltung auf zahlreiche<br />

Bereiche anwendbar ist – so auch auf die Integrationspotentiale <strong>du</strong>rch genossenschaftliche<br />

Strukturen. (vgl. Tabelle 1)<br />

Tabelle 1:<br />

Integrationsverständnis dieser Arbeit<br />

Kulturation<br />

Plazierung<br />

Interaktion<br />

Rechtlich-Politisch<br />

Identifikation<br />

(Wertintegration)<br />

Integrationsebenen<br />

Notwendiges Wissen, um in alltäglichen Situationen handeln zu können.<br />

Einnahme einer hierarchischen Position in <strong>der</strong> Gesellschaft (z.B. auf dem Wohnungsmarkt).<br />

Aus einer Positionsverbesserung ergeben sich verbesserte rechtliche Positionen.<br />

Herstellung von sozialen Kontakten zur Mehrheitsgesellschaft und interkulturelle Interaktion.<br />

Möglichkeiten zur Partizipation.<br />

Identifikation mit den Werten eines sozialen Systems, einer Gruppe <strong>o<strong>der</strong></strong> Organisation.<br />

Quelle: vgl. ESSER 2001: 8-13 ; REIMANN 2008: 193<br />

Laut ESSER (2001) folgen die vier von ihm benannten Integrationsdimensionen aufeinan<strong>der</strong>. Erst<br />

die Kulturation ermöglicht die Plazierung, die wie<strong>der</strong>um Voraussetzung zunächst für Interaktionen<br />

und darauf folgend für Identifikation ist. (vgl. ebd.: 8-13) FASSMANN (2007: 5 f.) bezieht sich ebenfalls<br />

auf die Dimensionen ESSERS, gibt aber zu bedenken, dass die Dimensionen aus seiner Sicht<br />

nicht zwingend aufeinan<strong>der</strong> folgen müssen, son<strong>der</strong>n <strong>du</strong>rchaus Abweichungen in <strong>der</strong> Reihenfolge<br />

möglich sind.<br />

Neben <strong>der</strong> Definition <strong>der</strong> Ebenen von Integration ist auch die Beschreibung <strong>der</strong> Ziele von Bedeutung.<br />

Wie bereits beschrieben ist Integration selbst als Prozess und Zustand zu verstehen. Dementsprechend<br />

bilden die Integrationsdimensionen eigenständige Ziele <strong>der</strong> Integration.<br />

FASSMANN (2007) leitet darüber hinaus die übergeordneten Integrationsziele: Sozialen Zusammenhalt<br />

zur Sicherung des sozialen Friedens auf gesellschaftlicher Ebene und Chancengleichheit<br />

auf indivi<strong>du</strong>eller Ebene ab. (vgl. ebd.: 12)

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