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Wohnst du noch oder lebst du schon? - Arbeitswelt der Geographie

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3. Wohnungsgenossenschaften 26<br />

2000 Wohnungsgenossenschaften konstant. Hier leben etwa 2,9 Millionen Mitglie<strong>der</strong>. Etwa 5<br />

Millionen Menschen leben insgesamt in Wohnungsgenossenschaften. (CROME 2007: 211 ff.)<br />

Mit <strong>der</strong> Berufung <strong>der</strong> Expertenkommission Wohnungsgenossenschaften (BMVBW 2004) <strong>du</strong>rch<br />

die Bundesregierung, sollten die Potentiale des genossenschaftlichen Wohnens in gesellschaftlicher,<br />

wohnungswirtschaftlicher und stadtentwicklungspolitischer Hinsicht wie<strong>der</strong> sichtbar gemacht<br />

werden. Eine Reihe geför<strong>der</strong>ter Modellprojekte im Forschungsfeld Experimenteller Wohnungs-<br />

und Städtebau (ExWoSt) unterstützten das Vorhaben. Das genossenschaftliche Wohnen<br />

wird von <strong>der</strong> Bundesregierung weiterhin <strong>du</strong>rch die Aufnahme <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des Erwerbs von<br />

Genossenschaftsanteilen in das KfW-Wohneigentumsprogramm sowie die Ausweitung des Eigenheimrentengesetzes<br />

und des Zertifizierungsgesetzes („Riesterför<strong>der</strong>ung“) auf Wohnungsgenossenschaften<br />

geför<strong>der</strong>t. (vgl. JEKEL et al. in Veröffentlichung: 5)<br />

3.3 Wohnungsgenossenschaften nach Größen- und Altersstruktur<br />

Die Ausführungen des vorangegangenen Kapitels zur Historie <strong>der</strong> Wohnungsgenossenschaften<br />

weisen bereits auf eine Differenzierung <strong>der</strong> Genossenschaftslandschaft hin. Wohnungsgenossenschaften<br />

sind demnach keine homogene Gruppe. Vielmehr existieren verschiedene Unternehmenstypen.<br />

Es gibt z.B. Unterschiede nach <strong>der</strong> Größe und dem Alter von Genossenschaften.<br />

(vlg. BEETZ 2005: 67-78; KÖNIG 2004: 60-75) Aus <strong>der</strong> Betrachtung dieser beiden Genossenschaftstypisierungen<br />

lassen sich wichtige Aussagen zu den spezifischen Potentialen u.a. für die<br />

Mitglie<strong>der</strong>för<strong>der</strong>ung ableiten, die in den folgenden Ausführungen dargestellt werden.<br />

Kleine Genossenschaften mit weniger als 1.000 Wohneinheiten entfalten ihre Potentiale überwiegend<br />

auf Quartiersebene, wo sie mit differenzierten Beständen gut an die lokalen Marktbedingungen<br />

angepasst sind. Trotz <strong>der</strong> geringen Größe und persönlichen Bekanntschaft ist die Mitglie<strong>der</strong>beteiligung<br />

über die verfassten Gremien nicht stärker ausgeprägt als bei mittleren und<br />

größeren Wohnungsgenossenschaften. (vgl. BEETZ 2005: 69-73; vgl. Tabelle 7)<br />

Wohnungsgenossenschaften mittlerer Größe mit 1.000 bis 5.000 Wohneinheiten werden aufgrund<br />

ihrer Größe <strong>noch</strong> als „sozial überschaubar“ bezeichnet. Durch die Unternehmensgröße<br />

existiert das Potential, die Mitglie<strong>der</strong> <strong>du</strong>rch professionelle Mitarbeiter zu aktivieren <strong>o<strong>der</strong></strong> <strong>du</strong>rch<br />

monetäre Unterstützung bewohnergetragene Projekte zu unterstützen. (BEETZ 2005: 69-73; vgl.<br />

Tabelle 7)<br />

Aufgrund ihres Effizienz- und Professionalisierungsstrebens ist es großen Genossenschaften mit<br />

mehr als 5.000 Wohneinheiten in stärkerem Maße als den kleineren und mittleren Genossenschaften<br />

möglich, soziale und kulturelle För<strong>der</strong>ungen für die Mitglie<strong>der</strong> zu professionalisieren und<br />

finanziell zu unterstützen. Allerdings haben hier die Mitglie<strong>der</strong> meist geringere Mitbestimmungs-<br />

und Mitgestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> sozialen/kulturellen För<strong>der</strong>ung. (BEETZ<br />

2005: 69-73; vgl. Tabelle 7)

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