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Wohnst du noch oder lebst du schon? - Arbeitswelt der Geographie

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7. Untersuchungsergebnisse 85<br />

gen Wohnform. Für die Deutschen sind die Verän<strong>der</strong>ungen sogar hochsignifikant. 39 (vgl. Abbil<strong>du</strong>ng<br />

25)<br />

Abbil<strong>du</strong>ng 25:<br />

Nachbarschaftliche Kontakte zwischen deutschen und türkischstämmigen<br />

Bewohnern in <strong>der</strong> GeWoSüd und <strong>der</strong> vorherigen Wohnform<br />

Prozent<br />

60<br />

55,9<br />

50<br />

40<br />

30<br />

38,9<br />

33,3<br />

32,4<br />

35<br />

40<br />

42,3<br />

30,8<br />

20<br />

10<br />

16,7<br />

11,1 11,8<br />

5<br />

20<br />

11,5<br />

11,5<br />

3,8<br />

0<br />

Deutsche Türken Deutsche Türken<br />

GeWoSüd<br />

Fälle:<br />

GeWoSüd Deutsche: 36<br />

GeWoSüd Türken: 34<br />

Vorherigen Wohnform Deutsche: 20<br />

Vorherige Wohnform Türken: 26<br />

Vorherige Wohnform<br />

Enge Kontakte<br />

Kleine Hilfeleistungen<br />

Grußbekanntschaften<br />

Sehr geringer Kontakt<br />

Dort lebten keine Deutschen/Türken<br />

Signifikanz nach Wilcoxon-Test: Deutsche: 0,001**<br />

Signifikanz nach Wilcoxon-Test: Türken: 0,041*<br />

Enge Kontakte:<br />

Wir haben enge Kontakte zu Deutschen/Türken und helfen uns gegenseitig<br />

Kleine Hilfeleistungen: Wir kennen die meisten Deutschen/Türken, unterhalten uns und helfen uns mit Kleinigkeiten aus<br />

(z.B. Postannahme)<br />

Grußbekanntschaften: Wir kennen die Deutschen/Türken vom Sehen und grüßen uns<br />

Sehr geringer Kontakt: Wir kennen und grüßen fast keine deutschen/türkischen Nachbarn<br />

Quelle: Eigene Erhebung 2009<br />

Bei diesen Ergebnissen ist zu bedenken, dass lediglich etwa 20% <strong>der</strong> Bewohner des Neuköllner<br />

Bauteils in <strong>der</strong> GeWoSüd Türken sind, so dass die Wahrscheinlichkeit, einen deutschen Nachbarn<br />

zu haben, deutlich höher ist. Hierin könnte die Ursache für die unterschiedliche Bewertung<br />

<strong>der</strong> <strong>du</strong>rch kleine Hilfeleistungen charakterisierten interkulturellen Kontakte zwischen Deutschen<br />

und Türken liegen. Türken treffen in <strong>der</strong> GeWoSüd schlicht häufiger auf Deutsche als Deutsche<br />

auf Türken.<br />

Beispiel: Frau B. und Herr T.– interkulturelle Nachbarschaft zwischen Alt und Jung<br />

Frau B. (Deutsche, 90 Jahre) lebt seit mehr als 50 Jahren in ihrer Wohnung im Neuköllner Bauteil<br />

<strong>der</strong> GeWoSüd. Vor ca. zwei Jahren zog Herr T. (Türke, 20 Jahre) mit seiner Mutter in dasselbe<br />

Haus wie Frau B..<br />

Beide wurden im Rahmen <strong>der</strong> Untersuchung getrennt voneinan<strong>der</strong> befragt und erzählten spontan<br />

von ihren guten Beziehungen zueinan<strong>der</strong>. Frau B. schwärmte von dem jungen Türken, <strong>der</strong> ihr<br />

immer zuvorkommend die Tür aufhält, die Einkäufe in den dritten Stock trägt und mit dem sie<br />

gerne ein Schwätzchen hält. Herr T. bezog sich bei den Angaben zu den nachbarschaftlichen<br />

Beziehungen auch sofort auf Frau B.. Sehr gerne unterhalte er sich mit <strong>der</strong> älteren Dame und<br />

39 Dieses Ergebnis ist allerdings <strong>du</strong>rch die Anteile an Bewohnern, die zuvor nicht mit <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Kultur<br />

zusammenlebten beeinflusst. Bezieht man diese nicht in die Berechnungen mit ein, so haben sich die<br />

Nachbarschaften nur <strong>noch</strong> für die deutschen Bewohner signifikant verbessert, für die Türken hingegen<br />

nicht.

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