Wohnst du noch oder lebst du schon? - Arbeitswelt der Geographie
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3. Wohnungsgenossenschaften 20<br />
3. Wohnungsgenossenschaften<br />
Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit dem Thema Wohnungsgenossenschaften. Dabei werden<br />
die Merkmale <strong>der</strong> Unternehmensform, die zugrunde liegenden Prinzipien <strong>der</strong> genossenschaftlichen<br />
Idee und die genossenschaftlichen Verwaltungsstrukturen erläutert. Daran anschießend<br />
werden die Entwicklung <strong>der</strong> Unternehmensform und die im Laufe <strong>der</strong> Geschichte entstandenen<br />
Wohnungsgenossenschaftstypen vorgestellt. Die Potentiale von Wohnungsgenossenschaften<br />
als Impulsgeber im Quartier sowie in den integrationsrelevanten Bereichen Wohnsicherheit<br />
und -qualität, Nachbarschaft und Mitbestimmungsmöglichkeiten, aber auch entwicklungsbehin<strong>der</strong>nde<br />
Wirkungen auf diesen Gebieten werden ebenfalls dargelegt. Unter Bezugnahme auf<br />
den theoretischen Hintergrund werden darauf folgend die Integrationspotentiale von Wohnungsgenossenschaften<br />
hergeleitet.<br />
3.1 Merkmale von Wohnungsgenossenschaften<br />
Wohnungsgenossenschaften sind Wohnungsunternehmen, <strong>der</strong>en Geschäftsbetrieb, je nach Ausrichtung,<br />
die Vermietung und Verwaltung von Wohnraum beinhaltet. Sie agieren wie alle an<strong>der</strong>en<br />
Wohnungsunternehmen auf dem Wohnungsmarkt und werden <strong>du</strong>rch den sozialen und ökonomischen<br />
Wandel, die demographischen Entwicklungen, <strong>du</strong>rch die Wohnungsbaupolitik und sich<br />
än<strong>der</strong>nde Präferenzen <strong>der</strong> Nachfrage in gleichem Maße wie an<strong>der</strong>e Marktteilnehmer tangiert.<br />
(vgl. BEETZ 2005: 39 ff.) Ein entscheiden<strong>der</strong> Unterschied zu an<strong>der</strong>en Wohnungsunternehmen<br />
besteht darin, dass <strong>der</strong> genossenschaftliche Geschäftsbetrieb den Interessen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> verpflichtet<br />
ist. (vgl. Abbil<strong>du</strong>ng 2) Dies resultiert daraus, dass Wohnungsgenossenschaften eine Eigentumsform<br />
sind. Menschen erwerben Anteile an einer Wohnungsgenossenschaft und werden<br />
damit zu Anteilseignern an und Mitglie<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Genossenschaft.<br />
Abbil<strong>du</strong>ng 2:<br />
Genossenschaftliches Zielsystem<br />
Hauptziel<br />
Wirtschaftliche För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />
Ökonomisches Ziel<br />
Sicherung <strong>der</strong><br />
ökonomischen<br />
För<strong>der</strong>fähigkeit<br />
Soziale und kulturelle<br />
För<strong>der</strong>ung<br />
z.B. Wohnen in <strong>der</strong><br />
Gemeinschaft<br />
Quelle: BMVBW 2004 nach ANALYSE & KONZEPTE, in Anlehnung an LEINEMANN 1999: 63 ff.<br />
Die so genannte Mitglie<strong>der</strong>för<strong>der</strong>ung ist das genossenschaftliche Ziel und die eigentliche Existenzberechtigung<br />
<strong>der</strong> Genossenschaften. (vgl. EISENBEIß 2005: 7) Dies wird auch <strong>du</strong>rch das Ge-