Wohnst du noch oder lebst du schon? - Arbeitswelt der Geographie
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5. Empirische Untersuchung 56<br />
Die Befragung war entsprechend <strong>der</strong> als relevant abgeleiteten Integrationsdimensionen in vier<br />
Themenkomplexe unterteilt:<br />
Themenkomplex I: Plazierung<br />
<br />
Wohnzufriedenheit/Wohnqualität: Ermittlung <strong>der</strong> Wohnzufriedenheit in <strong>der</strong> Genossenschaft<br />
und <strong>der</strong> vorherigen Wohnform, Ermittlung <strong>der</strong> Bin<strong>du</strong>ng an die Genossenschaft, Bedeutung<br />
<strong>der</strong> Wohnsicherheit<br />
Themenkomplex II: Interaktion<br />
<br />
Nachbarschaftliche Kontakte im Allgemeinen und zwischen den Kulturen in <strong>der</strong> Wohnungsgenossenschaft<br />
und im Vergleich zur vorherigen Wohnform, Bewertung <strong>der</strong> Beiträge <strong>der</strong><br />
Wohnungsgenossenschaft zur nachbarschaftlichen Entwicklung sowie Ermittlung <strong>der</strong> Potentiale<br />
für interkulturelle Aktivitäten<br />
Themenkomplex III: Politisch-Rechtlich<br />
<br />
Beteiligung an demokratischen Prozessen innerhalb <strong>der</strong> Genossenschaft<br />
Themenkomplex IV: Identifikation<br />
<br />
Zustimmung/Ablehnung <strong>der</strong> genossenschaftlichen Prinzipien (Werte)<br />
Es wurden 48 türkischstämmige und 48 deutsche Mitglie<strong>der</strong> in zwei Genossenschaften befragt,<br />
um die beiden Gruppen zu vergleichen, da hierfür nicht auf bestehende Daten – etwa einer ähnlichen<br />
Untersuchung – zurückgegriffen werden konnte. 28<br />
Die Befragung erfolgte mündlich entlang eines standardisierten Fragebogens (vgl. Anhang B),<br />
um zu verallgemeinerbaren Aussagen zu gelangen. (vgl. WESSEL 1996: 116-126) Die mündliche<br />
Befragung wurde einer schriftlichen Befragung vorgezogen, um eine ausreichende Fallzahl zu<br />
erzielen, weil zahlreiche Studien von den Schwierigkeiten berichteten, türkischstämmige Teilnehmer<br />
für Befragungen zu gewinnen und, um zusätzlich Informationen aus spontan entstehen<br />
Gesprächen aufzunehmen.<br />
Da die Wohnungsgenossenschaften aus Datenschutzgründen keine Adressen <strong>o<strong>der</strong></strong> Telefonnummern<br />
<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> an die Autorin weiterleiten <strong>du</strong>rften, konnten keine Termine vereinbart<br />
werden. Die Mitglie<strong>der</strong> wurden deshalb schriftlich über die Durchführung <strong>der</strong> Befragung von den<br />
Genossenschaften informiert und dann spontan von Mitte August bis Mitte Oktober an ihrem<br />
Wohnort von Interviewern aufgesucht und <strong>du</strong>rchschnittlich ca. 25 Minuten befragt.<br />
Von beson<strong>der</strong>er Bedeutung bei <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong> türkischstämmigen Teilnehmer waren türkische<br />
Sprachkenntnisse <strong>der</strong> Autorin. Zudem unterstützten drei türkische Muttersprachler an ver-<br />
28 Zudem wurden auch sieben Mitglie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er Herkunft befragt. Dies war aber nicht beabsichtigt, son<strong>der</strong>n<br />
geschah zufällig, da die Zugehörigkeiten zu an<strong>der</strong>en Kulturen nicht aus dem Namen ablesbar waren.<br />
Bei den an<strong>der</strong>skulturell Befragten handelte es sich um osteuropäische Mitglie<strong>der</strong> z.B. aus Kroatien und<br />
Polen. Ihre Angaben flossen nicht in die Auswertung <strong>der</strong> Daten ein.