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Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

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„<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“ 17<br />

Auch die Studie der Gesellschaft für Konsumforschung zeigt, dass die relativen Spielräume<br />

für den Konsum eher größer geworden sind. Nach Selbsteinschätzung der Befragten blieben<br />

2002 nach Abzug aller regelmäßigen Ausgaben noch r<strong>und</strong> 400 Euro zur freien Verwendung,<br />

dies ist <strong>im</strong> Vergleich zu 1999 (355 Euro) eine Steigerung um 12,7 % (GfK 2002).<br />

Die verbesserte materielle Situation der älteren Bevölkerung spiegelt sich auch in der subjektiven<br />

Einschätzung der Einkommenssituation wider: nach einer 1999 <strong>im</strong> Auftrag der EU-<br />

Kommission durchgeführten Erhebung ist sie in den höheren <strong>Alter</strong>sgruppen überdurchschnittlich<br />

positiv. Während über alle <strong>Alter</strong>sgruppen hinweg 39 % der deutschen Befragten<br />

antworteten, sie könnten ein wenig sparen, gaben dies 45 % der 60- bis 69-Jährigen <strong>und</strong><br />

42 % der 70- bis 79-Jährigen an. Den Eindruck, gar nicht auszukommen, hatten insgesamt<br />

5 %, aber nur 2 % der 60- bis 79-Jährigen (Scharfenorth 2003) 13 .<br />

Aktuell ist der größte Teil der älteren Bürger/innen finanziell gut gestellt <strong>und</strong> verfügt insgesamt<br />

über ein enormes Kaufkraftpotenzial. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> gebremster Rentenanpassungen,<br />

der Förderung der privaten <strong>Alter</strong>svorsorge <strong>und</strong> aktueller sowie zukünftiger Reformnotwendigkeiten<br />

<strong>im</strong> Renten-, Pflege- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitssystem (vgl. u.a. Allianz 2004;<br />

DIW 2003, 2004b) bleibt abzuwarten, ob langfristig Personengruppen mit finanziellen Versorgungslücken<br />

entstehen werden <strong>und</strong> ob die teilweise eigenverantwortliche <strong>Alter</strong>svorsorge<br />

die Einkommenslage <strong>und</strong> damit auch das Ausgabeverhalten <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> merklich verändern<br />

wird.<br />

Vermögenssituation<br />

Die Konsumpotenziale älterer Menschen werden nicht nur durch ihr regelmäßiges Einkommen<br />

best<strong>im</strong>mt, sondern auch durch das <strong>im</strong> Laufe des Lebens gebildete Vermögen. Gerade<br />

die jüngeren Seniorengenerationen profitieren dabei von den Hinterlassenschaften der Aufbaugeneration<br />

<strong>und</strong> haben bereits geerbt oder erwarten ihr Erbe, sie besitzen bereits häufig<br />

Immobilieneigentum, das zudem weniger stark belastet ist, als in den jüngeren Generationen.<br />

Das Deutsche Institut für <strong>Alter</strong>svorsorge schätzt die Vermögenszuwächse durch das<br />

Vererben der Aufbaugeneration aus der Nachkriegszeit <strong>im</strong> Laufe der 1990er Jahre bis heute<br />

auf über 1.000 Milliarden Euro an Geldvermögen, Immobilienwerten <strong>und</strong> fälligen Lebensversicherungen<br />

14 . Die Erben sind dabei häufig selbst bereits auf dem besten Weg ins Seniorenalter.<br />

Es wird allerdings keine größere Umverteilung des Vermögens zwischen wirtschaftlich<br />

besser <strong>und</strong> schlechter gestellten Personen erwartet, sondern tendenziell eher die Verfestigung<br />

der bestehenden Vermögensverhältnisse (Deutsches Institut für <strong>Alter</strong>svorsorge, 1999:<br />

<strong>und</strong> liegt bei knapp 11 % des verfügbaren Einkommens (DIW 2003).<br />

13 Die Ergebnisse stammen aus der Studie "GfK-Wirtschaftsdienst Konsum- <strong>und</strong> Sparkl<strong>im</strong>a", die von der GfK Marktforschung<br />

herausgegeben wird. Sie basieren auf monatlichen Verbraucherinterviews, die <strong>im</strong> Auftrag der EU-Kommission durchgeführt<br />

werden. In der ersten Hälfte eines jeden Monats werden turnusmäßig r<strong>und</strong> 2.000 repräsentativ ausgewählte Personen unter<br />

anderem danach gefragt, wie sie die gesamtwirtschaftliche Lage, ihre Anschaffungsneigung <strong>und</strong> ihre Einkommenserwartung<br />

einschätzen.<br />

14 Nach SOEP-Schätzungen haben derzeit r<strong>und</strong> 1,5 % aller Privathaushalte in Deutschland einen jährlichen Vermögenszugang<br />

aufgr<strong>und</strong> von Erbschaften in Höhe von durchschnittlich 65.000 Euro. Knapp ein weiteres Prozent aller Haushalte erhält jährlich<br />

Schenkungen von durchschnittlich 30.000 Euro. Aus diesen Transfers errechnen sich insgesamt Einkommen von Privathaushalten<br />

in Höhe von jährlich 50 Mrd. Euro; das entspricht <strong>mehr</strong> als 2 % des Bruttoinlandsprodukts. Da <strong>im</strong> SOEP kleinere Erbschaften<br />

oder Schenkungen unter 2.500 Euro nicht erfasst werden, ist tendenziell von einer Unterschätzung des tatsächlichen<br />

Erbschafts- <strong>und</strong> Schenkungsgeschehens in Deutschland auszugehen (DIW 2004a).

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