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Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

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„<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“ 47<br />

ster haben sich seit 1996 kaum verändert, ebenso wenig wie die Wohnentfernung zu den<br />

Kindern" (Hoff 2003: 26; vgl. auch Kohli 2003, Opaschowski 2004), steigt die Gefahr des<br />

Wegbrechens informeller Netzwerke mit zunehmendem <strong>Alter</strong>. Eine Zäsur ist der Rückzug<br />

aus dem Berufsleben <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen Beziehungen <strong>und</strong> Austauschmöglichkeiten.<br />

Hinzu kommt oftmals der Fortzug von Familienangehörigen, vor allem der eigenen Kinder<br />

aus dem unmittelbaren Umfeld, sowie ein schleichender, aber mit steigendem <strong>Alter</strong> fortschreitender<br />

Prozess der Vereinsamung durch einsetzende Pflegebedürftigkeit <strong>und</strong> letztlich<br />

der Tod von Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bekannten. Diese Ausdünnung der bestehenden Kontakte geht<br />

unter Umständen mit zunehmenden eigenen Einschränkungen einher, welche die Kontaktpflege<br />

<strong>und</strong> den Aufbau neuer Kontakte erschweren. Der unmittelbare Hilfebedarf in diesen<br />

Bereichen wird zwar größtenteils durch die Pflegeversicherung <strong>und</strong> andere sozialen Sicherungseinrichtungen<br />

aufgefangen, dennoch bleibt noch viel Platz für ergänzende Kommunikations-<br />

<strong>und</strong> Aktivierungsangebote, die den Aspekt des Bedürfnisses nach Gemeinschaft <strong>und</strong><br />

sozialen Kontakten in den Vordergr<strong>und</strong> stellen (Hilbert, Naegele 2002).<br />

Das neue Konsumentenbewusstsein<br />

Die „Senioren/innen“ von heute sind also in Gruppen mit differenzierten Aktivitäts- <strong>und</strong> Entfaltungschancen<br />

zu unterteilen. Übergreifender Trend ist dabei, dass aktivere, anspruchsvollere,<br />

auf Selbstbest<strong>im</strong>mung <strong>und</strong> Selbstorganisation Wert legende Kohorten nachrücken,<br />

die nicht <strong>im</strong> klassischen Sinne unterhalten <strong>und</strong> betreut werden, sondern mitgestalten <strong>und</strong><br />

sozial aktiv bleiben wollen. Das neue Konsumentenbewusstsein der älteren Menschen -<br />

<strong>mehr</strong> Wert auf Service, Fachlichkeit <strong>und</strong> Transparenz zu legen – ist auch ein Ausdruck der<br />

verbesserten finanziellen Situation (Barkholdt et al. 1999) <strong>und</strong> der höheren Bildung.<br />

Zusammenfassend lassen sich folgende, für die Erschließung der wirtschaftlichen Potenziale<br />

älterer Menschen relevante, Trendlinien schlaglichtartig beschreiben:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Alter</strong> dauert länger <strong>und</strong> wird gesünder.<br />

Die dritte Lebensphase wird zunehmend als Erlebnis- <strong>und</strong> Aktivitätszeit wahrgenommen.<br />

Bei den Älteren steigt das Interesse an Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Selbstständigkeit.<br />

Der Bedarf an Unterstützungs-, Orientierungs- <strong>und</strong> Aktivierungsangeboten n<strong>im</strong>mt zu.<br />

Der Wunsch nach sozialen Kontakten, Kommunikation, Geselligkeit <strong>und</strong> Gemeinschaft<br />

n<strong>im</strong>mt eine zentrale Stellung ein.<br />

Die aufgeführten Entwicklungen der Interessenslagen, Einstellungen, Werte <strong>und</strong> ihr Einfluss<br />

auf das Konsumverhalten älterer Menschen zeigen, dass der Markt für <strong>Produkte</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> gute Zukunftsaussichten bietet. Erfolgversprechend<br />

sind vor allem die Bereiche Ges<strong>und</strong>heit, Wellness <strong>und</strong> Fitness; Wohnen <strong>und</strong> Erhalt<br />

der Selbstständigkeit; aktive <strong>und</strong> sinnerfüllte Freizeit sowie Kommunikation <strong>und</strong> Unterhaltung.<br />

Hinzu kommt, dass auf dem Gebiet der Unterstützungs- <strong>und</strong> Orientierungsangebote<br />

für körperlich <strong>und</strong> geistig beeinträchtigte Menschen mit einem erheblich wachsenden Bedarf<br />

zu rechnen ist, der finanziell zu einem großen Teil durch Leistungen der sozialen Siche-

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