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Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

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„<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“ 83<br />

Die Abbildung zeigt exemplarisch den Versuch der Übertragung des Sinus-Modells (demzufolge<br />

die Kategorie kritisch-alternative inzwischen durch DDR-Nostalgische ersetzt wurde)<br />

auf die Generation 50plus <strong>und</strong> weist die Anteile der 50plus an den Sinus-Milieus in Prozent<br />

aus. Ob die Übertragbarkeit auf die über 50-Jährigen so haltbar ist, ist umstritten (vgl. Klie,<br />

Blinkert 2002). Im Abgleich mit anderen vergleichbaren Ansätzen der Lebensstildifferenzierung<br />

in der Markt- <strong>und</strong> Konsumforschung ergibt sich momentan etwa folgendes Bild der Generation<br />

50plus 45 :<br />

Prestigeorientierte Junggebliebene, die besonders aktiv, konsumfreudig, fitness- <strong>und</strong><br />

markenbewusst, überdurchschnittlich gebildet sind <strong>und</strong> sich durch Luxusorientierung <strong>und</strong><br />

eine opt<strong>im</strong>istische Lebenseinstellung auszeichnen.<br />

Genussorientierte Bildungsbürger, die <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Gruppen den höchsten<br />

Bildungsstand besitzen, sehr kulturbewusst sind <strong>und</strong> eine hedonistische Lebensauffassung<br />

haben. Wellness <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit stehen hoch <strong>im</strong> Kurs. Gegenüber Werbung sind<br />

sie allerdings eher distanziert eingestellt <strong>und</strong> haben nur ein durchschnittliches Produktinteresse.<br />

Marken sind ein Ausdruck für Qualität.<br />

<br />

Kritisch-<strong>Alter</strong>native 46 , die ebenfalls einen hohen Bildungsstand besitzen, kulturell <strong>und</strong><br />

gesellschaftspolitisch sehr interessiert <strong>und</strong> engagiert sind, ein sehr ausgeprägtes Ges<strong>und</strong>heits-<br />

<strong>und</strong> Qualitätsbewusstsein besitzen, Werbung <strong>und</strong> Trendmarken aber ablehnend<br />

gegenüber stehen.<br />

Bürgerlich-Angepasste, die über ein <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Gruppen geringes Bildungsniveau<br />

verfügen, bei guten Einkommensverhältnissen. Ihr Lebensmittelpunkt ist der<br />

Familien- <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>eskreis. Sie zeichnen sich durch ein hohes Sicherheitsbedürfnis aus<br />

<strong>und</strong> sind wenig markentreu <strong>und</strong> nur mäßig ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> qualitätsbewusst.<br />

Kleinbürgerlich-Konservative, die passiv, mit weniger finanziellen Mitteln ausgestattet<br />

sind <strong>und</strong> ein geringeres Bildungsniveau besitzen. Sie sind stark an die häusliche Umgebung<br />

geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> sehr preisbewusst.<br />

Resignierte Alte, die nur ein sehr geringes Produktinteresse besitzen <strong>und</strong> sich über ein<br />

gering ausgeprägtes Einstellungsprofil auszeichnen. 51 Prozent dieser Gruppe sind älter<br />

als 70 Jahre.<br />

Trotz der Kritik an dem Modell der Sinus-Milieus <strong>und</strong> vergleichbaren Konzepten, die vor allem<br />

darauf beruht, das „nicht <strong>im</strong>mer ... deutlich wird, worum es dabei eigentlich geht <strong>und</strong><br />

auch, wie die Milieuklassifikation zustande kommen, ...“ (Klie, Blinkert 2002: 202) 47 , stellt<br />

dieses Konzept z.Z. den in der kommerziellen (Markt-) Forschung am weitesten verbreiteten<br />

45 Weitere, letztlich ähnlich ausgerichtete Differenzierungen der Bevölkerungsgruppe älterer Menschen liefern etwa Opaschowski<br />

1999a, IFF 1996 (mit besonderem Blick auf das Reiseverhalten), Müller 1995. Ein befragungsgestützter Einblick in<br />

“Interessen <strong>und</strong> Werte” älterer Menschen findet sich auch in GfK 1999: 53-82.<br />

46 Dieses Milieu ist inzwischen aus den Sinus-Milieus herausgefallen, da es laut Sinus Institut gesamtgesellschaftlich an Bedeutung<br />

verloren hat. In der 50plus Generation spielt es aber mit dem Eintritt der sog. „Altacht<strong>und</strong>sechziger“ <strong>und</strong> deren Folgebewegungen<br />

wie Umweltschutz- oder Friedensbewegung durchaus noch eine Rolle.<br />

47 Klie, Blinkert: Pflegekulturelle Orientierungen. In: Gerontologie <strong>und</strong> Sozialpolitik 2002, die Autoren schlagen alternativ eine<br />

eigene Milieuklassifizierung auf Basis der ALLBUS Erhebungen vor.

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