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Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

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„<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“ 9<br />

lauf <strong>im</strong>mer weiter nach hinten. Der durchschnittliche Ges<strong>und</strong>heitszustand der älteren Generationen<br />

hat sich verbessert <strong>und</strong> geht mit positiv gekennzeichneten Lebenssituationen von<br />

weitgehender körperlicher Unversehrtheit, Aktivität <strong>und</strong> Mobilität einher.<br />

Feminisierung des <strong>Alter</strong>s drückt sich durch den höheren Anteil von Frauen an der Altenbevölkerung<br />

aus (nachwirkende Kriegsfolgen, höhere Lebenserwartung von Frauen). Über<br />

60 Prozent aller Personen über 65 Jahre sind Frauen, bei den über 75-Jährigen sind es sogar<br />

70 Prozent (StBA 2003b). Diese Entwicklung schwächt sich in der Zukunft etwas ab, die<br />

deutlich höheren Frauenanteile <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> bleiben aber bestehen. Entsprechend sollten die<br />

Dienstleistungsangebote auch auf Bedürfnisse <strong>und</strong> Präferenzen von älteren Frauen eingestellt<br />

sein. So nehmen ältere Frauen z.B. kommunikative Angebote häufiger an als Männer<br />

<strong>und</strong> sind auf Bildungsveranstaltungen häufiger vertreten (Backes, Clemens 1998).<br />

Differenzierung von <strong>Alter</strong>sgruppen: Die Ausweitung der <strong>Alter</strong>sphase führt zur zunehmenden<br />

Differenzierung <strong>und</strong> größeren Variabilität des <strong>Alter</strong>s (Tews 2000: 19). Die <strong>Alter</strong>sspanne<br />

nach Eintritt in den Ruhestand umfasst nicht selten <strong>mehr</strong>ere Dekaden, in denen jeweils <strong>mehr</strong>ere<br />

Generationen mit unterschiedlichen zeitgeschichtlichem Hintergr<strong>und</strong>, unterschiedlichen<br />

beruflichen Sozialisationen, Konsum- <strong>und</strong> Technikerfahrung <strong>und</strong> unterschiedlichen Wertevorstellungen<br />

vertreten sind (vgl. Schmähl 1997). Es ergeben sich oft bei relativ geringen<br />

<strong>Alter</strong>sunterschieden sehr unterschiedliche Erfahrungshintergründe <strong>und</strong> damit auch unterschiedliche<br />

Einstellungen, Verhaltensmuster <strong>und</strong> letztlich Konsumgewohnheiten, die bei der<br />

Erschließung des Seniorenmarktes zu berücksichtigen sind. Schließlich zeichnen sich die<br />

jetzigen Alten auch innerhalb einer Generation durch unterschiedliche Lebenslagen <strong>und</strong> Lebensstile<br />

aus, die sich zukünftig wahrscheinlich noch weiter ausdifferenzieren werden (Tews<br />

1999: 138).<br />

Diese Entwicklungstendenzen werden zudem durch gesellschaftliche Effekte wie die Erosion<br />

von tradierten Familienstrukturen, die Individualisierungstendenzen der Gesellschaft <strong>und</strong> die<br />

Ausdünnung von familiären Netzwerken <strong>und</strong> informellen Unterstützungsstrukturen verstärkt.<br />

Die Ausführungen machen deutlich, dass es „das <strong>Alter</strong>“ <strong>und</strong> „die Älteren“ als soziologische<br />

Kategorie so nicht gibt. Diese <strong>Alter</strong>sgruppe ist viel zu heterogen, als dass man sie mit einem<br />

Schlagwort charakterisieren könnte (Cirkel, Gerling 2001). Weder die Abgrenzung mit Hilfe<br />

des gesetzlichen Renteneintrittsalters noch einige gebräuchliche Differenzierungsansätze,<br />

etwa die Unterscheidung der <strong>Alter</strong>sgruppen 50 plus, 65 plus <strong>und</strong> 80 plus als relevante ältere<br />

Generationen, die eine gezielte Ansprache der einzelnen Kohorten ermöglichen sollen (Opaschowski<br />

1999b), werden den vielschichtigen Lebenslagen <strong>und</strong> Lebensstilen der älteren Generationen<br />

gerecht. Die unterschiedlichen Lebensstiltypen <strong>und</strong> die dahinter stehenden sozioökonomischen<br />

Verhältnisse <strong>und</strong> Motivationen erfordern viel<strong>mehr</strong> eine entsprechende Gestaltung<br />

<strong>und</strong> Ausrichtung wirtschaftlicher <strong>und</strong> sozialer Aktivitäten auf best<strong>im</strong>mte sorgfältig<br />

differenzierte K<strong>und</strong>engruppen.<br />

Diese Faktoren haben weitreichende Konsequenzen sowohl für die Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialpolitik<br />

als auch für die zukunftsfähige Aufstellung der Privatwirtschaft.

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