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Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

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„<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“ 49<br />

5 Gestaltungsherausforderungen für <strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong><br />

für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong><br />

Die Betrachtung <strong>und</strong> Erschließung der wirtschaftlichen Potenziale älterer Menschen –<br />

gerade vor dem Hintergr<strong>und</strong> der demographischen Entwicklung, der schwachen<br />

Binnenkonjunktur <strong>und</strong> fehlender öffentlicher Finanzierungsmöglichkeiten – eröffnet neue<br />

Möglichkeiten für die Wirtschaft. Dabei geht es einerseits um die Aktivierung der<br />

ökonomischen Ressourcen Älterer zur Verbesserung ihrer Lebensqualität <strong>und</strong> Lebenslagen.<br />

Dieser Ansatz stellt andererseits zugleich eine Chance dar, Wachstums- <strong>und</strong><br />

Beschäftigungseffekte anzuregen <strong>und</strong> die oft beklagte Dienstleistungslücke (vgl. Bosch<br />

2002) in Deutschland zu verringern. Wenn ältere Menschen mit ihren berechtigten, aber<br />

häufig vernachlässigten Interessen <strong>und</strong> Bedürfnissen von der Wirtschaft ernst genommen<br />

<strong>und</strong> als souveräne <strong>und</strong> selbstbewusste K<strong>und</strong>en verstanden werden, obwohl sie jenseits der<br />

Kernzielgruppe der 14- bis 49-Jährigen liegen, kann sich daraus <strong>mehr</strong><br />

Beschäftigungsdynamik entwickeln als es in vielen der „klassischen“ Industriebereichen<br />

möglich ist (Hilbert, Naegele 2001).<br />

Das große Konsumpotential älterer K<strong>und</strong>en ist erkannt, ihre gr<strong>und</strong>sätzlichen Bedürfnisse <strong>und</strong><br />

Ansprüche sind ansatzweise ermittelt, trotzdem fehlt das intensive Engagement der Wirtschaft.<br />

Über Jahrzehnte zielten weite Teile der Wirtschaft vornehmlich auf junge K<strong>und</strong>en. Die<br />

zentralen Argumente für die Vernachlässigung der älteren Konsumenten waren einerseits<br />

deren hohe Markentreue <strong>und</strong> andererseits – insbesondere be<strong>im</strong> Erwerb neuer Produktarten<br />

– die vermutete Vorbildfunktion der jüngeren Generation. Ein zusätzlicher Aufwand in<br />

<strong>Produkte</strong>ntwicklung <strong>und</strong> Marketing für die Adressierung Älterer erschien daher selten gerechtfertigt.<br />

Zudem hatten viele Produzenten Angst vor Imageschäden durch eine explizite<br />

Adressierung älterer K<strong>und</strong>en, haben sie doch mühsam <strong>und</strong> mit großem Aufwand ein jugendliches<br />

Image für Ihre <strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> aufgebaut (Knigge et al. 2003).<br />

5.1 Mismatch von Angebot <strong>und</strong> Nachfrage<br />

Etwa seit Beginn der 90er Jahre wird verstärkt von der Werbe- <strong>und</strong> Marktforschung auf die<br />

sich wandelnde <strong>Alter</strong>szusammensetzung der Bevölkerung <strong>und</strong> ihre Bedeutung für die Wirtschaft<br />

hingewiesen (Disch 2000). Seit Mitte der letzten Dekade ist ein verstärktes Interesse<br />

einzelner Anbieter zu beobachten, sich mit innovativen <strong>Produkte</strong>n <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> auf<br />

den Seniorenmarkt einzustellen. Gleichwohl ist die breite Masse der Wirtschaftsunternehmen<br />

noch weit davon entfernt, auf die Herausforderungen <strong>und</strong> Chancen der älter werdenden Gesellschaft<br />

aktiv zu reagieren (Meyer-Hentschel 2000).<br />

Im Hinblick auf den Umgang mit den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft unterscheiden<br />

die Marketingexperten (ebd.) zwischen drei verschiedenen Gruppen von Unternehmen:<br />

<br />

Die demographie-sensiblen Innovatoren haben die Marktchancen bereits frühzeitig erkannt<br />

– zumeist in der ersten Hälfte der 90er Jahre – <strong>und</strong> „modifizieren in aller Stille <strong>Produkte</strong>,<br />

entwickeln neue <strong>Dienstleistungen</strong> <strong>und</strong> Servicepakete <strong>und</strong> stellen sich auch der an-

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