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Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

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„<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“ 80<br />

Rein ökonomisch betrachtet fließt mit der <strong>Alter</strong>smigration eine erhebliche Kaufkraft aus<br />

Deutschland ab. Gelänge es, zumindest einen Teil dieses ökonomischen Potenzials durch<br />

adäquate Angebote (z.B. durch seniorenorientierte Tourismusangebote) in Deutschland zu<br />

halten, würde es zumindest in Teilbereichen zu einer verbesserten Entwicklung beitragen.<br />

Gelänge es, etwa ein Drittel der <strong>Alter</strong>smigranten vom Leben in Deutschland zu überzeugen,<br />

könnten allein dadurch ca. 35.000 Arbeitsplätze gesichert werden.<br />

Um eindeutige Aussagen zu dem Phänomen der Ruhestands-Migration treffen zu können, ist<br />

notwendig auf f<strong>und</strong>iertes Datenmaterial zurückgreifen zu können. Zudem stellt sich die Frage,<br />

ob allein das Kl<strong>im</strong>a als Motivation für diese <strong>Alter</strong>swanderung ausschlaggebend ist. Zu<br />

ergründen ist außerdem, ob es realistisch ist, Gestaltungsmöglichkeiten zu entwickeln, die<br />

das <strong>Alter</strong>n in Deutschland ebenso attraktiv werden lassen, wie <strong>im</strong> „sonnigen Süden“.<br />

5.4 Seniorenmarketing<br />

In den obigen Ausführungen sind eine Vielzahl von Entwicklungen aufgezeigt worden, die für<br />

die Zukunft der Unternehmen in Deutschland von entscheidender strategischer Bedeutung<br />

sind. Maßgeblich für den Markterfolg ist aber nicht allein das Produkt, sondern in ganz entscheidender<br />

Weise die Vermarktung desselben. Gute Gründe sprechen dafür, sich auch von<br />

Seiten des Marketings auf den Seniorenmarkt einzustellen:<br />

In den letzten Jahren ist eine Verhaltensänderung von älteren Menschen zugunsten eines<br />

verstärkten Konsums zu beobachten. Experten schätzen die Bedeutung des aktiven,<br />

älteren Konsumenten als den wichtigsten Trend für die Zukunft ein, zumal der Anteil der<br />

älteren Konsumenten überproportional stark ansteigen wird (vgl. GfK 2002, Reidl 2003).<br />

Der starke Anstieg des Geldvermögens führt zu hoher Liquidität <strong>und</strong> damit zu hoher<br />

Kaufkraft der Senioren.<br />

<br />

Die Änderung <strong>im</strong> Konsumverhalten älterer Menschen ist vor allem darauf zurückzuführen,<br />

dass sich ältere Menschen <strong>im</strong>mer weniger an die traditionellen <strong>Alter</strong>sgrenzen geb<strong>und</strong>en<br />

fühlen.<br />

Um diesen aussichtsreichen Markt erschließen zu können, sind passgenaue Marketingkonzepte<br />

notwendig. Senioren/innen sind keine Konsummuffel, die in festgefahrenen Bahnen<br />

denken <strong>und</strong> Neuem gegenüber nicht aufgeschlossen sind. Sie sind allerdings kritisch, konsumerfahren<br />

<strong>und</strong> qualitätsbewusst, zudem haben sie die Zeit, um Angebote zu vergleichen<br />

<strong>und</strong> kaufen nicht die „Katze <strong>im</strong> Sack“. Es handelt sich um eine äußerst heterogen zusammen<br />

gesetzte Gruppe, die sich nicht über einen Kamm scheren <strong>und</strong> mit inhaltslosen Werbeaussagen<br />

abspeisen lässt (vgl. GfK 2002). Aus Sicht des Marketing sind die Senior/innen zwar<br />

eine sehr lohnende aber auch sehr schwierige Zielgruppe.<br />

Dennoch richteten sich <strong>im</strong> Jahr 2002 fast 95 % aller Aufwendungen für Werbemaßnahmen<br />

an die Zielgruppe der unter 50-Jährigen (Tréguer 2003). Obwohl die Fixierung auf die Zielgruppe<br />

der 14- bis 49-Jährigen an einem Großteil des Marktes vorbei geht, scheint sich in<br />

der Werbebranche standhaft das Klischee zu halten, dass ältere Menschen in ihrem Kon-

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