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Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

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„<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“ 76<br />

Einrichtungen selbst. Die Senioren- <strong>und</strong> Wirtschaftspolitik kann allerdings aktivierend <strong>und</strong><br />

unterstützend wirken, um die Modernisierung zu beschleunigen <strong>und</strong> dafür zu sorgen, dass<br />

die dabei entstehenden Angebote möglichst anspruchsvoll werden. Wichtige Ansatzpunkte<br />

für die Politik liegen <strong>im</strong> Bereich der Qualifizierung 42 - zur Sicherung der Nachhaltigkeit muss<br />

ein Weg der systemischen Verankerung neuen Wissens in den Unternehmen gef<strong>und</strong>en werden<br />

- in der Weiterentwicklung von Qualitätsentwicklungs- <strong>und</strong> Benchmarkingansätzen, in<br />

der Unterstützung von Innovationspartnerschaften zur Entwicklung neuer <strong>Produkte</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Dienstleistungen</strong> sowie <strong>im</strong> Bereich der Konformität technischer Standards. Hinzu kommt,<br />

dass Politik sich angesichts der auch in der Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialwirtschaft wachsenden<br />

Bedeutung privatfinanzierter Leistungen darum bemühen muss, den Wandel sozial gerecht<br />

zu gestalten (Hilbert, Naegele 2002).<br />

5.3 Deutsche Rentner <strong>im</strong> Ausland<br />

Ein bisher wenig untersuchtes aber wirtschaftlich durchaus bedeutendes Phänomen ist die<br />

„Ruhestands-Migration“ nordeuropäischer Ruheständler in den Süden. Aus den USA ist diese<br />

Form der Wanderungsbewegung schon seit langem bekannt. Begriffe wie „Sun City“ oder<br />

das „Rentnerparadies Florida“ sind auch in Europa bekannt geworden.<br />

In Europa hat die Nord-Süd-Wanderung <strong>im</strong> Laufe der 80er Jahre einen beachtenswerten<br />

Umfang angenommen. Allerdings liegen aufgr<strong>und</strong> der Unterschiedlichkeit der Erfassungs<strong>und</strong><br />

Zählmethoden keine zuverlässigen Zahlen über das Ausmaß <strong>und</strong> die Effekte dieser<br />

Wanderungsbewegung vor. Selbst <strong>im</strong> Falle von Ländern die über ein zentrales Einwohnermelderegister<br />

verfügen, ergeben sich erhebliche Differenzen zum deutschen Melderegister.<br />

Hinzu kommt, das ein überwiegender Teil von Ruheständlern seiner Meldepflicht <strong>im</strong> Ausland<br />

nicht nachkommt <strong>und</strong> weiterhin in Deutschland gemeldet ist, selbst wenn die Aufenthaltsdauer<br />

<strong>im</strong> Ausland die in Deutschland weit übersteigt. Auch die Erfassung von Immobilienbesitz<br />

<strong>im</strong> Ausland – soweit möglich - ist als Hilfskonstruktion zur Best<strong>im</strong>mung der Ruhestands-<br />

Migration nur eingeschränkt brauchbar, da zum einen Ferien<strong>im</strong>mobilien nicht gesondert ausgewiesen<br />

werden <strong>und</strong> zum anderen Konstruktionen wie t<strong>im</strong>e-share-Verträge zur Fehlinterpretation<br />

führen können (Breuer 2002).<br />

Die Grenzen zwischen Langzeit-Tourismus <strong>und</strong> permanentem Aufenthalt sind fließend, echte<br />

<strong>Alter</strong>smigranten, die ihr Leben komplett ins Ausland verlagert haben, scheinen noch die Minderheit<br />

zu bilden (ebenda), Langzeiturlauber, Überwinterer – hier wird oft auch von „Schwalben“<br />

gesprochen, allein in Südafrika verbringen schätzungsweise 100.000 deutsche Rentner<br />

den Winter (Bittorf 2004) - bilden die Mehrheit der deutschen Senioren/innen <strong>im</strong> Ausland.<br />

Anscheinend wird oftmals ein schleichender Prozess mit den Stationen Urlauber – Langzeit-<br />

Urlauber – Überwinterer – Resident durchlaufen, der <strong>im</strong> fortgeschrittenen <strong>Alter</strong> oder bei entsprechenden<br />

ges<strong>und</strong>heitlichen Problemen, einsetzender Pflegebedürftigkeit etc. wieder zur<br />

4.661.200 Beschäftigte anwachsen wird.<br />

42 Eine Studie des Bremer Instituts EQUIB sieht den hauptsächlichen Qualifizierungsbedarf bei den Themen Marketing <strong>und</strong><br />

Neue Medien. Vgl. Benedix et al. 2000.

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