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Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

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„<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“ 71<br />

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Die Postfamiliäre Phase, in der oftmals regelmäßige Kosten, z.B. für die Ausbildung<br />

der Kinder oder Rückzahlung von Krediten, wegfallen <strong>und</strong> sich finanzielle Freiräume<br />

ergeben.<br />

Akute Krisen, die plötzlich zu der Auseinandersetzung mit gesellschaftlich tabuisierten<br />

Themen wie dem Tod <strong>und</strong> der Lösung von damit verb<strong>und</strong>enen Erbschaftsfragen<br />

führen.<br />

Ges<strong>und</strong>heitliche Einschnitte, wie das Auftreten starker ges<strong>und</strong>heitlicher Beeinträchtigungen<br />

bis hin zur Pflegebedürftigkeit, die etwa Fragen der Finanzierung von Unterstützungsmöglichkeiten<br />

aufwerfen, aber unter Umständen auch zu Investitionsentscheidungen<br />

wie der barrierefreien Gestaltung der Wohnung führen können.<br />

Die Belohnungsphase, in der man sich ein schönes Leben machen <strong>und</strong> Dinge, auf<br />

die z.B. <strong>im</strong> Berufsleben aus Mangel an Zeit <strong>und</strong> Gelegenheit verzichtet wurde, nachholen<br />

will. Zur Befriedigung dieser Bedürfnisse besteht durchaus die Bereitschaft,<br />

vorhandene Vermögenswerte aufzuzehren.<br />

Die Entwicklung <strong>und</strong> Erprobung innovativer Finanzdienstleistungen ist ein Schlüsselthema<br />

der Seniorenwirtschaft. In Japan zum Beispiel werden seit einiger Zeit neue Finanzkonstruktionen<br />

erprobt: Dort gibt es viele ältere Menschen mit Immobilienbesitz, die oftmals nur ungern<br />

verkauft werden (wie in Deutschland auch). Ältere Hausbesitzer/innen können Teile<br />

ihres Hauses an Finanzdienstleister verkaufen <strong>und</strong> erhalten dafür monatliche Zahlungen,<br />

quasi als Zusatzrente. Diese Aktivitäten sind noch nicht sehr weit gediehen <strong>und</strong> mit großen<br />

Unsicherheiten behaftet, z.B. bei der Bewertung der Immobilien. Aber sie zeigen doch einerseits<br />

Möglichkeiten auf, wie ältere Menschen ihren monatlichen Lebensunterhalt verbessern<br />

können. Andererseits wird das <strong>im</strong> Immobilienbesitz geb<strong>und</strong>ene Kapital wieder dem volkswirtschaftlichen<br />

Kreislauf zugeführt (Cirkel et al. 2002). Vergleichbare <strong>Produkte</strong> („Reverse Mortgage“,<br />

„Home Reversion“) werden vor allem in den USA <strong>und</strong> Großbritannien angeboten, in<br />

Deutschland sind ähnliche <strong>Produkte</strong>, wie z.B. das als umgekehrte Hypothek angelegte Produkt<br />

„He<strong>im</strong> <strong>und</strong> Rente“ der Dresdner Bauspar AG oder das „Bremer He<strong>im</strong>sparen“ der Sparkasse<br />

Bremen in Kooperation mit Bremer Altenwohnhe<strong>im</strong>en, bisher eher die Ausnahme 38<br />

(vgl. dazu: Oberbeck et al. 2004). Auch Versicherungsprodukte, die sich an den geänderten<br />

Bedarfen einer älter werdenden Gesellschaft orientieren <strong>und</strong> flexibel auf unterschiedliche<br />

Lebensphasen <strong>und</strong> –stile angepasst werden, sind für die Zukunft vorstellbar. Das bekannte<br />

Modell der privaten Absicherung <strong>im</strong> Krankheits- oder Pflegefall könnte durch ein Modell, das<br />

die wohnbegleitende Unterstützung für Ältere finanziell <strong>und</strong> – bestenfalls - auch organisatorisch<br />

absichert, ergänzt werden.<br />

Solche Modelle sind auch für Deutschland vorstellbar, auch wenn sicherlich eine Fülle von<br />

Start- <strong>und</strong> Umsetzungsproblemen zu bewältigen sind.<br />

38 Ein umfassendes Konzept für seniorenorientierte Bankdienstleistungen wurde <strong>im</strong> Rahmen des Modellprojektes „Generationensparkasse<br />

Gelsenkirchen“ entwickelt (vgl. Oberbeck et al. 2004. S.120 ff.).

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