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Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

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„<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“ 73<br />

1999 2010 2020 2050<br />

Zahl der Pflegebedürftigen (1000) 1929,3 2382,3 2935,7 4728,0<br />

Veränderung in (%) seit 1999 + 23,5 + 52,2 + 145,1<br />

Quelle: DIW 2001b: 71, eigene Darstellung<br />

Im Hinblick auf die Pflegebedürftigkeit zeigt sich exemplarisch, dass sich zukünftig gravierende<br />

Veränderungen für den Ges<strong>und</strong>heitsmarkt ergeben werden (siehe Tab. 10). Die Etablierung<br />

der Pflegeversicherung <strong>im</strong> Jahr 1994 hat – zumindest in den Gr<strong>und</strong>zügen – einen<br />

Beitrag zur Sicherstellung der Finanzierung entsprechender <strong>Dienstleistungen</strong> geleistet. Neben<br />

den Ausbau stationärer Einrichtungen müssen Formen der Betreuung <strong>und</strong> Versorgung<br />

treten, die die familiäre Unterstützung ergänzen oder auch ersetzen können (Wieseler, Haker<br />

2003). Dienstleistungsangebote müssen das Spektrum von Beratungsangeboten bis hin zu<br />

flexiblen Hilfeformen abdecken, die von allen Beteiligten – sprich den älteren Menschen,<br />

deren Familien <strong>und</strong> auch anderen Professionellen – in Anspruch genommen werden können.<br />

In diesem Kontext soll lediglich auf die wachsende Zahl Demenzkranker hingewiesen werden,<br />

die als spezifischen Zielgruppe eine große Fraktion der Pflegebedürftigen ausmachen<br />

werden.<br />

Die gleichen Effekte, die z.Z. die Finanzierungsseite des Ges<strong>und</strong>heitswesens vor enorme<br />

Probleme stellen, führen dazu, das sich die Ges<strong>und</strong>heitsdienstleister zu den eindeutigen<br />

Gewinnern des demographischen Wandels zählen dürfen. Sie haben voraussichtlich eher<br />

mit Problemen des Arbeitskräftemangels zu kämpfen. Nicht nur aus diesem Gr<strong>und</strong> müssen<br />

sie effiziente Formen der Leistungserbringung entwickeln, die Methode der Leistungserbringung<br />

überdenken <strong>und</strong> ihre Produktivität steigern. Bereits heute zahlen die gesetzlich Krankenversicherten<br />

ca. 7 % ihrer Aufwendungen für Ges<strong>und</strong>heit aus eigener Tasche, bis 2015<br />

wird ein deutlicher Anstieg dieser Eigenleistung prognostiziert (Heigl 2001). Damit einher<br />

geht aber auch ein Wandel der Ansprüche. Die Patienten werden sich weitere Kompetenzen<br />

zur Steigerung ihrer Lebensqualität aneignen <strong>und</strong> werden sich vom Hilfeempfänger zum<br />

mündigen K<strong>und</strong>en entwickeln. Zudem werden sie stärkeren Wert auf präventive Formen der<br />

Ges<strong>und</strong>erhaltung legen, die das Spektrum der Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft um Angebote aus den<br />

Grenzbereichen Wellness, Fitness, Sport u.ä.m. erweitert. Die Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft wird<br />

sich <strong>im</strong>mer stärker vom Versorgermarkt zum Konsumentenmarkt entwickeln. Der Arzne<strong>im</strong>ittelmarkt<br />

sieht sich bereits vor diese Herausforderung gestellt: angesichts der aktuell vorgenommenen<br />

Deregulierung, auf deren Gr<strong>und</strong>lage Skeptiker einen Apothekenrückgang um<br />

mindestens 33 % prognostizierten, arbeiten die Apotheken bereits fieberhaft an Strategien,<br />

um ihren Marktanteil zu stabilisieren <strong>und</strong> <strong>im</strong> Wettbewerb bestehen zu können (Traufetter<br />

2004; Meyer 2004). Konzentrations- <strong>und</strong> Monopolisierungsstrategien werden voraussichtlich<br />

weniger Erfolg haben, als die Entwicklung innovativer Angebote <strong>und</strong> die Erweiterung des<br />

Dienstleistungsspektrums (vgl. Heigl 2003).<br />

Insgesamt wird der versorgungsorientierte wie auch der privatfinanzierte Teil des Ges<strong>und</strong>heitsmarktes<br />

erheblich wachsen. Der Gesamtmarkt für <strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> zu<br />

Ges<strong>und</strong>erhaltung inklusive der angrenzenden Leistungsbereiche Wellness, functional-food,

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