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Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

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„<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“ 64<br />

oder einer Beauftragung eines Dienstleisters erfolgen soll, zögern dennoch viele an sich Interessierte<br />

eine Entscheidung hinaus. Die Marktentwicklung wird darüber hinaus dadurch<br />

beeinträchtigt, dass entsprechende Angebote bislang vor allem <strong>im</strong> gehobenen Preis- <strong>und</strong><br />

Qualitätssegment (Stichwort: Seniorenresidenz) geboten werden, die ältere Menschen mit<br />

mittleren oder auch kleineren Einkommen ausschließen; erschwerend für die weitere Entwicklung<br />

des Marktes wirkt des Weiteren, dass das bestehende Angebot außerordentlich<br />

unübersichtlich ist (Hilbert 2003).<br />

Auch <strong>im</strong> Bereich der stationären Pflege wird über neue Konzepte <strong>und</strong> Organisationsformen<br />

nachgedacht, z.B. über Wohnformen, die eine umfassende Hilfe anbieten <strong>und</strong> trotz hohen<br />

Hilfebedarfs der Bewohner auf Selbstbest<strong>im</strong>mung setzen. „Der Bedarf an diesen Angeboten<br />

wird in den nächsten 50 Jahren kontinuierlich wachsen“ (Kremer-Preiß, Stolarz 2003: 211).<br />

„Moderne Altenhe<strong>im</strong>e richten sich heute <strong>mehr</strong> <strong>und</strong> <strong>mehr</strong> nach den Prinzipien aus, die das<br />

KDA in seinem Hausgemeinschaftskonzept entwickelt hat. Das Pflegehe<strong>im</strong> selbst besteht<br />

dann aus Gemeinschaften, in denen r<strong>und</strong> acht Personen in Wohngruppen zusammenleben<br />

<strong>und</strong> dabei unterstützt werden, ihren Alltag selbst zu gestalten <strong>und</strong> zu organisieren. Im Idealfall<br />

sind solchen modernen Altenhe<strong>im</strong>en dann noch eine Fülle weiterer Angebote angeschlossen:<br />

von barrierefreien Wohnungen (mit oder ohne Betreuung) über Kurzzeitpflegeangebote<br />

bis zu Einzelhandels- <strong>und</strong> Dienstleistungsgeschäften. Ein derartiges modernes Altenhe<strong>im</strong><br />

unterscheidet sich kaum noch von modernen Formen des betreuten Wohnens mit<br />

Pflege, die nach der Logik Betreuter Wohngemeinschaften organisiert sind. Hier handelt es<br />

sich um ein familienähnliches Zusammenleben von sechs bis zwölf hilfebedürftigen älteren<br />

Menschen in einer barrierefreien Wohnung, die in ein normales Wohnquartier integriert ist.<br />

Im Idealfall – wie etwa in Bielefeld in einem Wohnquartier der Freien Scholle realisiert – befinden<br />

sich in der Umgebung eine Fülle weiterer, auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtete<br />

Aktivierungs- <strong>und</strong> Dienstleistungsangebote – vom Altentreff über Bewegungsangebote<br />

bis hin zu Kurzzeitpflegeservices. Unter dem Strich wird deutlich, dass bei der Realisierung<br />

zukunftsorientierter Konzepte die Grenzen zwischen ambulanten <strong>und</strong> stationären<br />

Angeboten schwinden <strong>und</strong> stattdessen das integrative Zusammenspiel unterschiedlicher, auf<br />

<strong>mehr</strong> Lebensqualität zielende <strong>Dienstleistungen</strong> charakteristisch ist.“ (Hilbert 2003).<br />

Die Initiierung <strong>und</strong> Unterstützung von neuen Wohnformen <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> (Wohn-, Haus- oder<br />

Nachbarschaftsgemeinschaften), die nur best<strong>im</strong>mte gezielte Unterstützungsmaßnahmen<br />

anbieten, könnte ein Nischenmarkt für innovative Dienstleister werden. Solche Wohnformen<br />

spielen bislang auf dem Wohnungsmarkt nur eine untergeordnete Rolle, werden aber dennoch<br />

von einer wachsenden Zahl älterer Menschen als attraktiv angesehen (MFJFG NRW<br />

2000; Hilbert, Naegele 2002). Dabei zeigen nicht nur die Älteren zunehmendes Interesse an<br />

gemeinschaftlichen Wohnformen. Auch jüngere Menschen öffnen sich verstärkt neuen Lebensformen<br />

gemeinschaftlichen <strong>und</strong> intergenerativen Wohnens. Im Vordergr<strong>und</strong> dieser<br />

Wohnoptionen stehen neue Formen von Selbständigkeit <strong>und</strong> Gemeinschaft. 36<br />

Ein entscheidendes Hindernis für die Umsetzung solcher Wünsche scheint zu sein, dass es<br />

36 Einen Überblick über Wohnformen für Ältere <strong>und</strong> deren unterschiedliche Ausprägungen bieten Kremer-Preiß, Stolarz 2003.

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