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Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

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„<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“ 99<br />

groß diese Branche ist <strong>und</strong> welche Akteure / Unternehmen dort aktiv sind. Darauf aufbauend<br />

könnte die b<strong>und</strong>esweite Erfassung <strong>und</strong> Quantifizierung vorgenommen werden.<br />

Makroökonomisch gesehen, stellen sich die Fragen nach den Konsequenzen der demographischen<br />

Entwicklung für Angebot, Nachfrage <strong>und</strong> Investitionen, nach den Beschäftigungswirkungen,<br />

der Verteilungsgerechtigkeit <strong>und</strong> dem Anteil der Seniorenwirtschaft an<br />

der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung. Hier interessiert z.B., ob <strong>und</strong> inwieweit sich<br />

der Rückgang der <strong>Alter</strong>seinkommen auswirkt. Wirken sich Umverteilungen zugunsten<br />

jüngerer Generationen positiv aus oder fließen diese Gelder eher in Branchen mit hohen<br />

Wertschöpfungsanteilen <strong>im</strong> Ausland (Unterhaltungselektronik, Tourismus etc.), als bei<br />

den <strong>Produkte</strong>n <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong>, die sich Rentner leisten?<br />

Die Einbettung der Seniorenwirtschaft in internationale Strukturen sollte genauer geklärt<br />

werden. Zum einen geht es um das bereits vorne beschriebene Phänomen der <strong>Alter</strong>smigration<br />

<strong>und</strong> des damit verb<strong>und</strong>enen Kaufkraftabflusses, verb<strong>und</strong>en mit der Frage, ob es<br />

Wege gibt, diese Kaufkraft in Deutschland zu binden (siehe Kap. 5.3.). Zum anderen ist<br />

die <strong>Alter</strong>ung der Gesellschaft ein globaler Prozess, der alle entwickelten Industrienationen<br />

betrifft <strong>und</strong> sich auf die Nachfrage auf den Auslandsmärkten auswirkt. Die wichtigsten<br />

dieser Zielmärkte sollten auch unter Exportgesichtspunkten genauer analysiert <strong>und</strong><br />

der Austausch mit anderen Nationen verstärkt werden.<br />

In der mikroökonomischen Perspektive stellen sich die Fragen nach der Entwicklung<br />

spezifischer Angebote, ihrer Vermarktung <strong>und</strong> den Vertriebswegen, sowie nach innovationsorientierten<br />

Organisationsstrukturen, die zu Produktivitätssteigerungen <strong>im</strong> Bereich<br />

personenbezogener <strong>Dienstleistungen</strong> (z.B. in der Pflege) beitragen können. Die Rekrutierung<br />

von Pflegekräften ist bereits heute ein Problem, das in Zukunft noch weiter anwachsen<br />

wird. Welche Arbeits- <strong>und</strong> Organisationsstrukturen <strong>und</strong> welche Technologien müssen<br />

hier eingesetzt oder geschaffen werden, um die Zukunft dieser Bereich zu sichern?<br />

Eine Einführung innovativer Konzepte benötigt oftmals Unterstützung <strong>und</strong> Moderation,<br />

um so unterschiedliche Akteure wie Wohlfahrtsverbände, Wirtschaftsunternehmen, Technikentwickler,<br />

öffentliche Verwaltung <strong>und</strong> Politik zusammen zu bringen. Wie muss das<br />

Zusammenspiel dieser Akteure organisiert werden, um Konzepte für neue <strong>Produkte</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Dienstleistungen</strong> in marktfähige <strong>Produkte</strong> umzusetzen, welche Strategien der Kooperation<br />

<strong>und</strong> Vernetzung sind erfolgversprechend? Die gezielte Ermittlung hemmender oder<br />

fördernder Faktoren <strong>und</strong> Rahmenbedingungen in Politik, Technik <strong>und</strong> Wirtschaft kann<br />

dazu beitragen, eine zielgerichtete Strategie zur Unterstützung der Seniorenwirtschaft zu<br />

entwickeln.<br />

Komplementarität von professioneller <strong>und</strong> informeller Arbeit bei der Unterstützung älterer<br />

Menschen: Zur Abfederung des wachsenden Unterstützungsbedarfs Älterer werden große<br />

Hoffnungen in ergänzende informelle Unterstützungsleistungen z.B. <strong>im</strong> Rahmen alternativer<br />

Wohnformen oder in den Aufbau von Dienstleistungszentren, die auf die komplementäre<br />

Entwicklung beider Bereiche abzielen, gesetzt. Die Analyse dieser Ansätze kann<br />

Aufschluss darüber geben, ob solche Formen wirklich ein zukunftsfähiges Modell sind<br />

<strong>und</strong> wie der informelle Faktor realistischer Weise einzuschätzen <strong>und</strong> zu organisieren ist.

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