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Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

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„<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“ 70<br />

von Handlungsweisen, Erwartungen <strong>und</strong> oft auch von psychologischen Dispositionen bei<br />

Dienstleistern <strong>und</strong> Dienstleistungsunternehmern.“ (D’Alessio, Oberbeck 2002: 3).<br />

Sparkassen <strong>und</strong> Banken verfügen über ein relativ hohes Ansehen <strong>im</strong> Segment der über 50-<br />

jährigen K<strong>und</strong>en. In Fragen der Geldanlage vertrauen 67% dieser <strong>Alter</strong>sgruppe den Ratschlägen<br />

des K<strong>und</strong>enberaters. Nur 35% orientieren sich eher an anderen Empfehlungen,<br />

etwa von Verwandten, Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bekannten <strong>und</strong> nur 23% vertrauen auf Empfehlungen<br />

der Medien (GFK 2002: 315 ff.). Im Vergleich zu den Daten 1999 ist allerdings zu erkennen,<br />

dass verstärkt nicht <strong>mehr</strong> nur auf eine, sondern auf unterschiedliche Informationsquellen<br />

zurückgegriffen wird, so dass davon ausgegangen werden kann, dass zunehmend <strong>mehr</strong>ere<br />

Informationsquellen parallel genutzt <strong>und</strong> gegeneinander abgewogen werden. Vor allem die<br />

jüngeren Jahrgänge der 50plus K<strong>und</strong>en sowie Senioren aus den neuen B<strong>und</strong>esländern, höher<br />

Gebildete <strong>und</strong> Familien vertrauen weniger auf die professionellen Beratungsleistungen,<br />

sondern orientieren sich selbst. Als gewünschter Beratungsort werden zu 62% die Räume<br />

der Bank/Versicherung genannt, mit steigendem <strong>Alter</strong> n<strong>im</strong>mt jedoch das Bedürfnis zu, die<br />

Beratung in der eigenen Wohnung stattfinden zu lassen (GfK 2002: 313 f).<br />

Ältere Menschen erwarten nicht nur guten Service, sondern messen, gerade bei vertrauensintensiven<br />

<strong>Dienstleistungen</strong>, dem face-to-face Kontakt erhebliche Bedeutung zu. Das<br />

Vertrauensverhältnis wird mit steigendem <strong>Alter</strong> ein <strong>im</strong>mer wichtigeres Verkaufsargument, auf<br />

das sich die Anbieter <strong>im</strong> Rahmen ihrer Akquise- <strong>und</strong> Vertriebsstrategie z.B. hinsichtlich der<br />

Auswirkungen von <strong>Alter</strong>sdifferenzen zwischen Beratern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en, frühzeitig einstellen<br />

müssen. Gerade der Bereich der Finanzdienstleistungen ist <strong>im</strong> hohen Maße vertrauensabhängig.<br />

Eine übermäßige Ausdünnung des Filial- <strong>und</strong> Beraternetzes könnte daher mittelfristig<br />

eher kontraproduktiv wirken, es sei denn, es werden neue Organisations- <strong>und</strong> Vertriebsformen<br />

eingeführt, die den Bedürfnissen älterer Menschen entgegen kommen. Auch<br />

die Entwicklung von Finanzprodukten für ältere Menschen durch „junge“ Kapitalmarktexperten<br />

ist zu hinterfragen, wenn für das erfolgreiche Zuschneiden eines <strong>Produkte</strong>s auch die<br />

nicht quantitativ erfassbare Seite der Lebenssituation des K<strong>und</strong>en wichtig ist. Die angebotenen<br />

<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong>, die Entwicklungsmethoden <strong>und</strong> die K<strong>und</strong>enkommunikation<br />

müssen auf Gr<strong>und</strong>lage einer differenzierten Analyse hinterfragt <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />

durch die Einbeziehung erfahrungsbasierten, realistischen Beraterwissens ergänzt werden.<br />

„Es ist Beraterwissen, das <strong>im</strong> Rahmen einer relativ einfachen computergesteuerten Segmentierung,<br />

die nach Lebensphase, Einkommen <strong>und</strong> Vermögen entwickelt ist, eine differenzierte<br />

K<strong>und</strong>enansprache gewährleistet.“ (D’Alessio, Oberbeck 2002: 6).<br />

Die differenzierte Entwicklung seniorenorientierter <strong>Produkte</strong> kann sich an einigen, als idealtypisch<br />

zu betrachtenden, Gr<strong>und</strong>varianten des Nachfragerverhaltens orientieren, die nicht<br />

am chronologische <strong>Alter</strong> orientiert sind, sondern die sich aus den oben bereits angestellten<br />

Überlegungen zu Konsumpräferenzen <strong>und</strong> <strong>Alter</strong>sbildern ergeben <strong>und</strong> von der individuellen<br />

Lebenssituation abhängig sind. Dazu gehören v.a.:<br />

<br />

Die Übergangsphase in den Ruhestand. In dieser Phase sehen sich viele Betroffene<br />

plötzlich mit Fragen der <strong>Alter</strong>s- <strong>und</strong> Lebensstandardsicherung konfrontiert, die bis<br />

dato verdrängt worden sind.

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