Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

„Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter“ 98
teursübergreifende Zusammenarbeit in Zukunft dabei hilft, innovative Ansätze zu entwickeln,
zu erproben und zu etablieren.
6.2 Forschungs- und Gestaltungsherausforderungen
Die Ausführungen haben gezeigt, dass das Altern als Wirtschaftsfaktor eine außerordentlich
hohe Bedeutung für die Volkswirtschaft hat, die in Zukunft durch eine zielgerichtete Unterstützung
noch weiter anwachsen kann. Die wirtschaftlichen und beschäftigungsmäßigen
Chancen und Potenziale sind immens, die Dynamik der Seniorenwirtschaft kann neue Impulse
für die wirtschaftliche Entwicklung setzen. Gleichwohl hat sich die Seniorenwirtschaft
hat noch nicht als Branche konstituiert. Umso mehr besteht die Notwendigkeit durch die Unterstützung
von Forschung und Politik orientierende und auch ganz praktische Hilfestellungen
zu leisten, um die Seniorenwirtschaft zu einem etablierten Wirtschaftsbereich zu entfalten.
Die Analyse von Angebot und Nachfrage im Markt der Seniorenwirtschaft, die Definition von
Lebensqualität und sozialer Gerechtigkeit und die Suche nach Strategien, um Qualität, Produktivität
und Effizienz zu verbessern und das Potential Älterer für Wachstum und Beschäftigung
zu nutzen, sind weitestgehend offene Fragestellungen (vgl. Potratz, Hilbert 2003). Vor
dem Hintergrund der hier geschilderten Grundlagen und Rahmenbedingungen der Seniorenwirtschaft
werden exemplarisch verschiedene Forschungsherausforderungen formuliert,
die dazu beitragen sollen, die wirtschaftliche Bedeutung älterer Menschen weiter zu belegen,
die Erkenntnisse liefern, die zur zielgerichteten Erschließung des Seniorenmarktes und zur
Erhöhung der Lebensqualität Älterer beitragen können und die Gestaltungsfelder aufzeigen,
die zu den Gewinnerbranchen des demographischen Wandels gehören können.
Um die ökonomische Einbettung der Wirtschaftskraft Älterer im Kontext der Gesamtwirtschaft
zu erfassen und zu Beurteilen, ist die Verfeinerung der Definition sowie die exaktere
Erfassung und Beschreibung der Seniorenwirtschaft notwendig:
Lebensqualität als Ziel- und Gestaltungsparameter erfordert begriffliche und konzeptionelle
Klärungen und dient der Einordnung und Abgrenzung der Seniorenwirtschaft im
Kontext der Gesundheitswissenschaft und Gerontologie.
Sozialforschung und Marktforschung liefern noch keine zuverlässigen und zeitnahen Basisdaten
zur differenzierten Ermittlung von Einkommen und Vermögen der über 50-
Jährigen, zu ihrem Konsumverhalten und Bedürfnissen, ihren Lebensstilen und sozialen
Vernetzungen. Eine altersorientierte Differenzierung in der Sozial- und Gesundheitsberichterstattung
könnte eine erste fundierte Entscheidungsgrundlage liefern.
Eine Übersicht über diejenigen Betriebe, Einrichtungen und Branchen, die Produkte und
Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter liefern, ist bisher nicht vorhanden. Hier
müssen Definitions- und Abgrenzungskriterien geschaffen werden, die eine Einordnung
ermöglichen. Auf dieser Basis könnte dann z.B. in den angeführten Bundesländern als
Modellregionen eine systematische Erhebung durchgeführt werden, um zu erfassen, wie