Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

„Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter“ 29
auch die höchsten Ausgaben für die Nutzung in Mehrpersonen-Haushalten. Die Ausgaben
von Rentner- und Pensionärshaushalten liegen nur bei ca. der Hälfte der übrigen Haushalte.
Während die aufgewendeten Einkommensanteile mit zunehmendem Alter kontinuierlich sinken,
weisen sie in den mittleren Kaufkraftklassen nur geringe Varianzen auf.
Gesundheit und Kur
Mindestens eine medizinische Kurmaßnahme haben 7,7 Prozent der Befragten unternommen.
Mit 5,7 Prozent liegt die Beteiligung der Einpersonen-Haushalte deutlich unter dem
Durchschnittswert und weist im Vergleich der Altersgruppen nur sehr gering Variationen auf.
Auffällig ist hier der kurvenförmige Verlauf von 6,5 Prozent bei den 55- bis 59-Jährigen auf
den Tiefstand 3,7 Prozent bei den 65 – bis 69-Jährigen und einem erneuten Anwachsen bis
auf 6,7 Prozent bei den 75- bis 80-Jährigen. Bei den Paarhaushalten haben konstant rund
8 Prozent in den unteren Altersgruppen eine Kur unternommen, eine relevante Steigerung
auf 11 Prozent lässt sich erst bei den über 70-jährigen Zweipersonen-Haushalten ermitteln
(MGSFF 2003: 44ff.). Bei mehr als zwei Dritteln der Kurmaßnahmen wurden private Zuzahlungen
geleistet. Dennoch nehmen die Aufwendungen für Kuren nur einen relativ geringen
Teil der Gesamtaufwendungen für Gesundheit ein.
Den größten Anteil machen Aufwendungen für private Zusatzvorsorge sowie Zuzahlungen
bzw. privat finanzierte Gesundheitsleistungen aus. Über 40 Prozent der erfassten Haushalte
geben jährlich zwischen 102 € und 510 € für die eigene Gesundheit aus, lediglich gut
12 Prozent weisen keinerlei Ausgaben in diesem Bereich auf. Bestehende gesundheitliche
Einschränkungen, z.B. chronische Erkrankungen führen erwartungsgemäß zu einem
sprunghaften Anstieg der Gesundheitsausgaben, während der Zusammenhang mit der Variable
Alter überrascht: Die Ausgaben wachsen nicht proportional zum Alter, sondern die
höchsten Ausgaben für den Erhalt der Gesundheit finden sich in der Gruppe der unter 60-
Jährigen. Hier kann zum einen bei den noch im Erwerbsleben stehenden ein Zusammenhang
mit dem Interesse am bestmöglichen Erhalt der Leistungsfähigkeit vermutet werden,
zum anderen kann es aber auch ein Hinweis auf ein generell stärkeres Interesse der jüngeren
Seniorenjahrgänge an Prävention und Wellness sowie eine höhere Bereitschaft zur privaten
Finanzierung entsprechender Leistungen sein.
Einkommensverwendung nach ausgewählten Merkmalen
Weitere Erkenntnisse über die Konsumstruktur älterer Menschen liefert die differenziertere
Analyse der vorliegenden Daten anhand der Merkmale Altersgruppe, Familienstand, Rentenempfänger
und Einkommensgruppe.
Untersucht werden die Anteile am frei verfügbaren Einkommen, da sich hieraus am ehesten
Rückschlüsse aus den Wertigkeiten, die den einzelnen Konsumfeldern zugeordnet werden,
ziehen lassen. Dabei zeichnen sich einzelne dominierende Konsumfelder ab, die zum Teil