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Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

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„<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“ 84<br />

Ansatz zur Marktsegmentierung in der 50plus Generation dar.<br />

Die angeführten Klassifizierungsansätze spiegeln nicht nur die ältere Bevölkerung wider,<br />

sondern zeigen deutlich, dass die Gruppe der älteren Menschen in den Kontext der Gesamtgesellschaft<br />

eingebettet <strong>und</strong> in sich ebenso stark segmentiert ist. Nur in den Randbereichen<br />

der <strong>Alter</strong>sskala (Hochaltrigkeit – Kinder) gibt es eindeutige altersmotivierte Unterschiede.<br />

In fast allen anderen Bereichen des 50plus Konsumgütermarktes ist ein milieuspezifisches<br />

Marketing sinnvoller, als eines, das den <strong>Alter</strong>sbezug in den Vordergr<strong>und</strong> stellt. Es geht<br />

also weniger darum, das <strong>Alter</strong> generell anzusprechen als viel<strong>mehr</strong> um die Art <strong>und</strong> Weise, wie<br />

es in der Produktkommunikation thematisiert wird. Anstatt sich eigene Defizite attestieren zu<br />

lassen, sprechen – auch ältere K<strong>und</strong>en – eher auf solche Werbung an, die bei ihnen positive<br />

Assoziationen auslösen 48 (Knigge et al. 2003).<br />

Die Forderung nach generationenübergreifenden Angeboten <strong>und</strong> Herangehensweisen erweist<br />

sich vor dem Hintergr<strong>und</strong> dieser Überlegungen nicht nur als eine Forderung der Sozialpolitik<br />

oder der Seniorenorganisationen, sondern auch als ökonomisch sinnvolle Strategie<br />

zur Vermarktung von <strong>Produkte</strong>n <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> zur Steigerung der Lebensqualität <strong>im</strong><br />

<strong>Alter</strong>.<br />

Produktgestaltung<br />

Im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojektes sentha (seniorengerechte Technik <strong>im</strong><br />

häuslichen Alltag) 49 wurden folgende zentrale Bedürfnisse <strong>und</strong> Ansprüche Älterer <strong>im</strong> Umgang<br />

mit Angeboten formuliert, die über die sensorisch-körperlichen Aspekte hinausgehen.<br />

Ältere K<strong>und</strong>en verlangen oft ein höheres Maß an Nutzungskomfort, Sicherheit, Zuverlässigkeit<br />

<strong>und</strong> allgemeiner Produktqualität. Etablierte Marken gelten bei vielen Älteren als<br />

Garant für solche Eigenschaften (vgl. auch GfK 1999 u. 2002).<br />

<strong>Produkte</strong>, die Ältere ansprechen, müssen ihre selbständige <strong>und</strong> eigenverantwortliche<br />

Lebensführung fördern, nicht erschweren. Attraktiv sind zudem <strong>Produkte</strong>, die die Kommunikation<br />

mit Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en, also die soziale Einbindung erleichtern.<br />

<br />

Auch in den älteren Kohorten, die keine oder nur wenig Erfahrung mit neueren Technologien<br />

haben, finden sich Technik-Interessierte <strong>und</strong> Technik-Verweigerer, insbesondere die<br />

jüngeren Senioren sind neuen Technologie gegenüber aber meist eher aufgeschlossen.<br />

Je höher der Neuheitsgrad einer Technologie ist, desto <strong>mehr</strong> gilt es für die Hersteller, die<br />

Komplexität zu verringern <strong>und</strong> die K<strong>und</strong>en nicht durch überbordende Multifunktionalität,<br />

unverständliche Bedienungsanleitung oder schwierige Bedienung etc. zu überfordern.<br />

48 Ältere Konsumenten in den westlichen Industrienationen verhalten sich diesbezüglich ähnlich. In Japan z.B. sind ältere Konsumenten<br />

weniger ablehnend gegenüber expliziter Kommunikation ihrer speziellen Bedürfnisse (vgl. Korb 2002). Japans Silberhäupter:<br />

ein Vorbild für Europa? Frankfurt: Deutsche Bank Research)<br />

49 Zusammensetzung der Forschergruppe: Technische Universität Berlin (Maschinenbau, Arbeitswissenschaft, Medizintechnik),<br />

Berliner Institut für Sozialforschung, Deutsches Zentrum für <strong>Alter</strong>nsforschung Heidelberg, Brandenburgische Technische Universität<br />

Cottbus (Kommunikationstechnik) <strong>und</strong> Universität der Künste Berlin (Industriedesign). Näheres unter www.sentha.tuberlin.de<br />

(Gesamtprojekt)

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