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Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

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„<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“ 53<br />

überwiegend Folgereisen, also Zweit- <strong>und</strong> Drittreisen, <strong>und</strong> nicht die Haupturlaubsreise. Die<br />

Reisedauer ist kürzer <strong>und</strong> die Erwartungen oftmals anders als die an den "Jahresurlaub".<br />

Andererseits ist aber auch die Bereitschaft zu höheren Tagesausgaben wesentlich größer<br />

als bei längeren Reisen.<br />

Die beschriebenen Merkmale, Interessen <strong>und</strong> Bedürfnisse älterer Menschen stellen eine<br />

große Chance für Reiseanbieter aber auch für deutsche Urlaubsregionen dar. Prinzipiell haben<br />

sie alle Voraussetzungen, um insbesondere inländischen, aber z. T. auch ausländischen<br />

älteren Menschen attraktive Angebote machen zu können. Ein besonderer Vorteil ist, dass<br />

die medizinische Versorgung in Deutschland als ausgesprochen gut gilt <strong>und</strong> in den Kur- <strong>und</strong><br />

Heilbädern bereits eine Verknüpfung zwischen dem Urlaubsgeschehen einerseits <strong>und</strong> dem<br />

Ges<strong>und</strong>heits-, Wellness- <strong>und</strong> Fitnessbereich andererseits gegeben ist. 24 Nach einer Befragung<br />

des Institut für Freizeitwirtschaft München (IFF) liegt das größte Zielgruppenpotenzial<br />

für Ges<strong>und</strong>heitstourismus in der Gruppe der einkommensstarken über 50-Jährigen (50- bis<br />

59-jährige Männer: 13,4 %; 50- bis 69-jährige Frauen: 14,5 %) (IFF 2003b: 9).<br />

Mit Blick auf die Mobilisierung der Wirtschaftskraft <strong>Alter</strong> für deutsche Reisedestinationen<br />

werden aus den vorstehenden Überlegungen insbesondere die folgenden Schlussfolgerungen<br />

für eine erfolgversprechende Produktpolitik gezogen:<br />

Die Tourismusanbieter müssen die Chancen des Seniorenmarktes erkennen <strong>und</strong> für die<br />

Zielgruppe verstärkt maßgeschneiderte Angebote <strong>und</strong> Marketingkonzepte entwickeln.<br />

Insbesondere Kurregionen tendieren dazu, sich auf best<strong>im</strong>mte Spezialkompetenzen <strong>im</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsbereich zu konzentrieren <strong>und</strong> ansonsten - mit Blick auf die breite K<strong>und</strong>schaft<br />

- auf jüngere Besucher zu zielen. Sinnvoller wäre wahrscheinlich, die vorhandenen ges<strong>und</strong>heitsbezogenen<br />

Einrichtungen verstärkt dafür zu nutzen, Bildungs- <strong>und</strong> Erlebnisangebote<br />

mit Fitness-, Ges<strong>und</strong>heits- sowie Sicherheits- <strong>und</strong> Betreuungsangeboten zu verknüpfen<br />

<strong>und</strong> sich so am Reisemarkt für ältere Menschen zu präsentieren. Mit entsprechenden<br />

Angeboten könnten ggf. sogar ältere ausländische K<strong>und</strong>en angesprochen werden.<br />

Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt zur Ausweitung des Seniorentourismus ist das mit<br />

dem <strong>Alter</strong> steigende Sicherheitsbedürfnis. Damit ist sowohl die Sicherheit gegen Kr<strong>im</strong>inalität,<br />

aber auch die Sorge um das ges<strong>und</strong>heitliche Wohlbefinden gemeint, das die Attraktivität<br />

von Auslandsreisen vielfach mindert. Dies ist einer der Gründe, warum mit zunehmendem<br />

<strong>Alter</strong> <strong>und</strong> den damit einhergehenden Einschränkungen die Zahl der „Nicht <strong>mehr</strong><br />

Reisenden“ zun<strong>im</strong>mt. Durch ein verbessertes sicherheitsorientiertes Zusammenspiel zwischen<br />

Anbietern aus unterschiedlichen Bereichen kann die Attraktivität der Angebote für<br />

ältere Reisende entscheidend verbessert werden. Dies gilt sowohl für die Kooperation<br />

"vor Ort", in den Urlaubsgebieten, als auch für die Zusammenarbeit der aufnehmenden<br />

Einrichtungen mit den Institutionen, die an den He<strong>im</strong>atorten der Älteren die Reisen an-<br />

24 Am Institut Arbeit <strong>und</strong> Technik, Gelsenkirchen wurde Ende der 90er Jahre ein Projekt "Tourismus in einer alternden Gesellschaft"<br />

(Born, Middendorf 1999) durchgeführt, das sich um den Aufbau von seniorengerechten Reiseangeboten in der Kur- <strong>und</strong><br />

Heilbäderregion des Teutoburger Waldes bemühte. Im Rahmen der Landesinitiative Seniorenwirtschaft NRW wird z.Z. das<br />

Projekt „TeutoWellness 50plus“ umgesetzt.

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