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Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

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„<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“ 81<br />

sum- <strong>und</strong> Kaufverhalten so festgelegt sind, das es sich nicht lohnt, in diese Zielgruppe zu<br />

investieren (vgl. Rattmann 2003).<br />

Werbung, <strong>Produkte</strong>ntwicklung, Design <strong>und</strong> Verkaufsraumgestaltung, um nur einige Aspekte<br />

des Marketings zu benennen, die sich an den Bedürfnissen älterer Menschen ausrichten,<br />

sind demzufolge vergleichsweise wenig entwickelt <strong>und</strong> z.Z. erst <strong>im</strong> Entstehen begriffen. Zum<br />

Teil fehlt es dabei am Wissen um die Bedürfnisse Älterer <strong>und</strong> geeigneten Strategien für ältere<br />

Zielgruppen. Zum Teil fehlt es an ausreichend detaillierten Marktforschungsergebnissen,<br />

um potenziellen Anbietern ein solches Marketing lohnenswert erscheinen zu lassen. Schließlich<br />

sind auch zahlreiche Anbieter in den aufgeführten Gestaltungsfeldern bei ihren oftmals<br />

kleinen Unternehmensgrößen <strong>und</strong> gering ausgeprägter Professionalisierung organisatorisch<br />

nicht schlagkräftig genug, um entsprechende Aktivitäten auf den Weg bringen zu können<br />

(Scharfenorth 2003).<br />

Die Zielgruppe der Senior/innen<br />

Das <strong>Alter</strong> hat eine Vielzahl von Gesichtern. Die in der Vergangenheit von der Werbebranche<br />

entworfenen Bilder der neuen Alten, die ges<strong>und</strong>, unternehmenslustig, lebensbejahend <strong>und</strong><br />

wohlhabend ihre Freizeit konsumierend verbringen - sprich stereotyp junggebliebene Alte -<br />

passen genauso wenig zur Realität wie das defizitorientierte Bild von gebrechlichen, einsamen,<br />

alten Menschen. Weder die zwangsläufige Verknüpfung der Lebensphase <strong>Alter</strong> mit<br />

schlechter Ges<strong>und</strong>heit, fehlender körperlicher <strong>und</strong> geistiger Beweglichkeit, Hilfsbedürftigkeit,<br />

Passivität, psychischem Abbau, finanzieller Unsicherheit, persönlicher Isolierung <strong>und</strong> Einsamkeit<br />

(negative <strong>Alter</strong>sstereotype) noch die Kennzeichnung der sogenannten "neuen Alten"<br />

mit wirtschaftlicher Potenz, Unabhängigkeit, Kompetenz, Mobilität, sozialer Integration <strong>und</strong><br />

Aktivität (positive <strong>Alter</strong>sstereotype) werden dem <strong>Alter</strong> gerecht (Knigge et al. 2003). Eine Ursache<br />

für diese in der Werbung vermittelten <strong>Alter</strong>sbilder ist darin zu suchen, das in den<br />

Kreativabteilungen der Werbe- <strong>und</strong> Marketingbranche bereits Mitarbeiter über 40 Jahren<br />

eine große Ausnahme darstellen (Trèguer 2003) <strong>und</strong> es den Jüngeren an Einfühlungsvermögen<br />

<strong>und</strong> persönlicher Erfahrung mangelt.<br />

Generell gilt, dass die Zielgruppendefinition allein über das <strong>Alter</strong> nicht funktioniert <strong>und</strong> dass<br />

das biologische <strong>Alter</strong> einer Person sehr wenig über den leistungs- <strong>und</strong> aktivitätsbezogenen<br />

Zustand oder zu individuellen Präferenzen <strong>und</strong> Bedürfnissen aussagt. Die Bedürfnisse, Vorlieben<br />

<strong>und</strong> Konsumwünsche von älteren Menschen gestalten sich genau so differenziert wie<br />

die anderer Konsumentengruppen. Es gibt allerdings auch gemeinsame Nenner, d.h. Faktoren,<br />

die mit zunehmendem <strong>Alter</strong> ver<strong>mehr</strong>t auftreten – <strong>und</strong> somit von gr<strong>und</strong>legender Bedeutung<br />

bei der Gestaltung <strong>und</strong> Bewerbung von <strong>Produkte</strong>n <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für ältere Menschen<br />

sind. „Generell muss bei der Entwicklung von Angeboten für Ältere ein Parameter die<br />

sensorischen <strong>und</strong> physischen Veränderungen <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> sein, auch wenn die Entwicklung individuell<br />

sehr unterschiedlich verläuft“ (ebenda: 8).<br />

Der Marktforschung stehen heute Mittel zur Verfügung, auch sehr heterogene <strong>und</strong> indifferente<br />

Zielgruppen relativ exakt zu fassen. In Ergänzung zu einigen bereits angesprochenen<br />

Differenzierungsversuchen, lassen Segmentierungskonzepte, die auf der Erfassung von

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