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Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

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„<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“ 37<br />

4 Interessen, Bedürfnisse <strong>und</strong> Präferenzen von Senioren/-innen<br />

4.1 Selbsteinschätzung, <strong>Alter</strong>sbild, <strong>Alter</strong>sidentität<br />

Die Bevölkerungsgruppe der älteren <strong>und</strong> alten Menschen wächst stetig an <strong>und</strong> wird dies in<br />

den kommenden Jahrzehnten auch weiter tun. Ob dabei in Zukunft auch ihre Bedeutung für<br />

das aktive gesellschaftliche Leben zun<strong>im</strong>mt, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, unter<br />

anderem vom Selbstverständnis einer Seniorengeneration, vom Altenbild einer Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> von den realen oder zu entwickelnden Teilhabe- <strong>und</strong> Gestaltungsmöglichkeiten <strong>im</strong> Alltag<br />

(Grymer et al. 2000).<br />

Die Bevölkerungsgruppe der Senioren besteht nicht aus einer homogenen, einheitlichen<br />

Gruppe, wie der soziodemographische Überblick in Kapitel 2 zeigt. Sie weist viel<strong>mehr</strong> in sich<br />

verschiedene Untergruppen mit differenzierten Eigenschaften, Potenzialen, Chancen sowie<br />

Bedürfnissen auf. Die Vielgestaltigkeit des <strong>Alter</strong>s kommt in den vorherrschenden <strong>Alter</strong>sbildern<br />

oftmals nicht zum Ausdruck. Hier dominieren über alle <strong>Alter</strong>sgruppen hinweg <strong>im</strong>mer<br />

noch sehr <strong>und</strong>ifferenzierte Vorstellungen von „den Senioren/innen“ die häufig auch einen<br />

negativen Unterton vermitteln. Senioren werden <strong>im</strong>mer noch tendenziell als eine zu versorgende,<br />

hilfsbedürftige Personengruppe beschrieben; sie soll sich in ihrem "wohlverdienten<br />

Ruhestand" zwar möglichst lang selbst versorgen, lebt aber sonst bis zu ihrem Ableben eher<br />

passiv <strong>und</strong> gesellschaftlich funktionslos dahin. Ein solches Altenbild ist heute bereits falsch<br />

<strong>und</strong> wird in den nächsten Jahren mit neuen Kohorten von aktiven Alten noch unhaltbarer<br />

werden (ebenda).<br />

Nicht Gebrechlichkeit <strong>und</strong> Immobilität sind die Regel; viel<strong>mehr</strong> ist ein Großteil der älteren<br />

Menschen in guter ges<strong>und</strong>heitlicher Verfassung, ist belastbar <strong>und</strong> weist einen hohen Aktivitätsgrad<br />

auf. Ausschlaggebend dafür, dass eine Person als alt bezeichnet wird, ist neben der<br />

Lebenslage, das individuelle Bezugssystem, der Aktivitätsgrad, die persönlichen Verhaltensmuster<br />

<strong>und</strong> Lebensentwürfe sowie die Übernahme eines entsprechenden Selbstbildes.<br />

Auch wenn die Lebenslage Hochaltriger vor allem in ges<strong>und</strong>heitlicher Hinsicht oft problematisch<br />

ist, hat dies nicht zwangsläufig ein negatives Selbstbild zur Folge. Vielfach erleben sie<br />

das eigene <strong>Alter</strong>n positiv, konzentrieren ihre Selbstwahrnehmung auf die ihnen verbliebenen<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> legen Wert auf eine so weit wie möglich eigenständige Lebensführung<br />

(Landesregierung NRW 2002).<br />

Welches Bild ältere Menschen <strong>im</strong> Einzelfall von sich selbst entwickeln, hängt ebenso von<br />

den Persönlichkeitsmerkmalen wie von den Lebenslagemerkmalen ab, dabei spielt das<br />

chronologische <strong>Alter</strong> eine <strong>im</strong>mer geringere Rolle für die Selbsteinschätzung. Ausschlaggebend<br />

sind die äußeren Faktoren wie Ges<strong>und</strong>heitszustand, Familiensituation, Einkommen,<br />

Bildungsniveau <strong>und</strong> die Lebensstile, die sich <strong>im</strong> Laufe des Lebens herausgebildet haben <strong>und</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Alter</strong> soweit als möglich beibehalten werden. Aus den obengenannten Faktoren leiten sich<br />

ebenfalls die Ansprüche ab, die an das Leben <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> gestellt werden, die teilweise schon in<br />

der letzten Phase des Erwerbslebens vorbereitet <strong>und</strong> nach dem Ende der Berufstätigkeit<br />

gezielt realisieren werden sollen (GfK 2002).<br />

Die Heterogenität in der Gruppe der Älteren wächst also <strong>im</strong> doppeltem Sinn. Zum einen

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