Produkte und Dienstleistungen fÃ¼r mehr LebensqualitÃ¤t im Alter

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

„Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter“ 40 gründe verfügen (Hilbert, Naegele 2001). Im folgenden soll eingehender betrachtet werden, wie die Interessenlagen, Wünsche und Präferenzen der Senioren/innen aussehen und ob sie mit dem gesellschaftlich verankerten Bild übereinstimmen. 4.2 Interessenlagen, Einstellungen, Konsumverhalten Soziodemographische Merkmale bilden eine wichtige Grundlage zur Differenzierung der Senioren/innen. Unter dem Gesichtspunkt der Erschließung ihrer ökonomischen Potenziale sind Faktoren, wie die Frage nach ihren Aktivitäten, Einstellungen und Werten, die hier überblicksartig betrachtet werden sollen, ebenso gewichtig. Zeitverwendung im Alter Die Zeitverwendung der älteren Bevölkerung ist für die Beschreibung des Nachfragepotenzials von großer Bedeutung. Dies gilt zum einen für die qualitative Beschreibung der Nachfrage und zum anderen für die Einschätzung der Zeit, die prinzipiell auf den Konsum von Produkten und Dienstleistungen verwendet werden kann (Scharfenorth 2003). Ein wesentliches Merkmal der Gruppe der Senioren/innen ist also die zur Verfügung stehende Zeit. Dies betrifft zwar überwiegend, aber nicht nur, die Ruheständler, sondern auch einen großen Teil der noch Erwerbstätigen. Ausgehend von der Überlegung, dass mit fortschreitendem Alter auch immer mehr Lebensaufgaben – Familiengründung, Kindererziehung, Hausbau – „abgearbeitet“ sind und die durch Wegfall dieser Aufgaben entstandene Zeit zur freien Verfügung genutzt werden kann. Senioren/innen haben vor allem eines: Zeit, so lautet eine gängige Annahme jüngerer Menschen, die viele Senioren/innen vehement verneinen würden. Objektiv betrachtet verfügen Ruheständler über mindestens 1540 freie Stunden mehr pro Jahr (200 Arbeittage a 7,7 Stunden) als zur Zeit ihrer Berufstätigkeit. Dennoch geben gut ein Drittel der 50 bis 70- Jährigen an, das ihre Freizeit fast nicht ausreicht, um ihre verschiedenen Interessen und Hobbys wahrzunehmen. Das subjektive Zeitempfinden deckt sich offensichtlich ebenso wenig mit der objektiv frei verfügbaren Menge Zeit, wie es das chronologische Alter mit dem subjektiv empfundenen Alter tut. Dieses subjektive Empfinden, wenig Zeit zu haben, ist ein Hinweis auf den gestiegenen Aktivitätsgrad älterer Menschen (GfK 2002).
„Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter“ 41 Tab. 8: Zeitverwendung von Rentner/innen und vollzeiterwerbstätigen Personen, Angaben in Stunden : Minuten (Montag bis Sonntag) 2001/2002 Rentner/innen 60 Jahre und älter Vollzeiterwerbstätige Personen Schlafen/Essen/Körperpflege 11:53 10:31 Erwerbstätigkeit/Bildung/Weiterbildung 0:11 5:40 Unbezahlte Arbeit 4:46 2:36 Kontakte/Unterhaltung/Veranstaltungen 2:14 1:56 Sport/Hobbys/Spiele/Mediennutzung 4:57 3:17 Quelle: BMFSFJ u. Statistisches Bundesamt, Dezember 2003 Rentner/innen erledigen durchschnittlich 4¾ Stunden unbezahlte Arbeit, sprich Hausarbeit und informelle Arbeit im weitesten Sinne, über den ganzen Tag verteilt und von vielen Pausen unterbrochen. Zwischendurch lesen sie, gehen spazieren oder sehen fern, alles in knapp fünf Stunden täglich. Da Rentner/innen oft alleine leben, ist die tägliche Stunde an Gesprächen, Telefonaten und Besuchen von Verwandten oder Bekannten für sie wichtig. Nahezu genauso viel Zeit nehmen der Besuch von Veranstaltungen und die Ruhepausen während des Tages in Anspruch. Für Schlafen, Essen und Körperpflege nehmen sich die Rentner/innen knapp zwölf Stunden pro Tag Zeit, das sind ungefähr anderthalb Stunden mehr als in jüngeren Jahren (BMFSFJ 2003). Aufgrund des beschränkten Zeitkontingents der Erwerbstätigen – sie arbeiten durchschnittlich fünf Stunden pro Tag, 10½ Stunden werden täglich für die Regeneration (Schlafen, Essen, Körperpflege) benötigt - erfolgt aufgrund der verbleibenden, kürzeren Restzeit eine andere Gewichtung der Aktivitäten (siehe Tab. 8). Viel weniger Zeit verwenden die Erwerbstätigen demnach für die Bereiche „unbezahlte Arbeit“ und „Sport, Hobbys, Spiele, Mediennutzung“. Allein lebende 60- bis 70-Jährige verbringen, vom Schlafen abgesehen, mehr als dreiviertel ihres Alltags allein. Frauen dieser Altersgruppe verbringen 3:46 Stunden pro Tag mit anderen Menschen und sind damit knapp eine Dreiviertelstunde mehr in Gesellschaft als Männer dieses Alters. Davon nehmen Gespräche 1 ¼ Stunde in Anspruch, bei Männern ist das fast eine halbe Stunde weniger. In der verbleibenden Zeit, die mit anderen Menschen verbracht wird, wird gegessen, Hausarbeit erledigt, ein Ehrenamt ausgeübt oder einer typischen Freizeitaktivität nachgegangen. Bei den über 70-jährigen alleinlebenden Personen ergibt sich ein anderes Bild. Hier haben Männer mehr Sozialkontakte – knapp eine halbe Stunde mehr - als Frauen. Insgesamt gesehen reduziert sich die Zeit, die ältere Frauen ab 70 Jahren mit anderen Menschen im Vergleich zu 60- bis 70-jährigen Frauen um eine Stunde pro Tag. Bei Männern über 70 Jahren erhöht sich die Zeit der Außenkontakte sogar um 10 Minuten pro Tag. Das Alleinsein im Alter betrifft demnach insbesondere Frauen, zumal auch sie im höheren Alter überwiegend in Ein-
Seite 1 und 2: Michael Cirkel Josef Hilbert Christ
Seite 3 und 4: „Produkte und Dienstleistungen f
Seite 39: „Produkte und Dienstleistungen f
Seite 91 und 92:
„Produkte und Dienstleistungen f
Seite 93 und 94:
Seite 95 und 96:
Seite 97 und 98:
Seite 99 und 100:
Seite 101 und 102:
Seite 103 und 104:
Seite 105 und 106:
Seite 107 und 108:
Seite 109 und 110:
Seite 111 und 112:
Seite 113 und 114:
Seite 115 und 116:
Seite 117 und 118:
Alle anzeigen

Produkte und Dienstleistungen fÃ¼r mehr LebensqualitÃ¤t im Alter

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?