12.10.2014 Aufrufe

Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“ 43<br />

Viele Senioren/innen haben anscheinend die ihnen unterstellte Konsumzurückhaltung abgelegt.<br />

Allerdings gehen sie be<strong>im</strong> Einkauf überlegt vor, sind kritische <strong>und</strong> sehr qualitätsbewusste<br />

Konsumenten, kaufen nach Plan, neigen wenig zu Spontankäufen <strong>und</strong> kaufen kaum<br />

Dinge, die sie sich eigentlich nicht leisten könnten. Anbieter können also den Markt nicht<br />

einfach „abschöpfen“, zielgruppengerechte Angebote in guter Qualität sind gefragt (GfK<br />

2002).<br />

Diese „hedonistische Wende“ bedeutet aber nicht, dass klassischen Werten <strong>und</strong> Umgangsformen<br />

keine Bedeutung <strong>mehr</strong> zugemessen wird, <strong>im</strong> Gegenteil, sie stehen weiterhin hoch <strong>im</strong><br />

Kurs (B.A.T. 2003).<br />

Konsumverhalten <strong>im</strong> <strong>Alter</strong><br />

Die Zugehörigkeit zu einer <strong>Alter</strong>sklasse hat nur geringe Aussagekraft in Bezug auf individuelle<br />

Einstellungen, Präferenzen <strong>und</strong> Vorlieben. Der Aktivitätsgrad <strong>und</strong> die Aufgeschlossenheit<br />

Neuem gegenüber hängen weniger mit dem objektiven <strong>Alter</strong> zusammen als mit anderen<br />

Merkmalen wie Bildungsgrad, Geschlecht <strong>und</strong> beruflichen Aktivitäten (siehe Kap. 4.1). Nur<br />

bei den über 70-Jährigen gibt es einen signifikant geringeren Anteil von Personen mit hohem<br />

Aktivitätsgrad.<br />

Generell zeigt die 50plus Studie 2002 der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), dass<br />

sich - quer durch alle hier relevanten <strong>Alter</strong>sgruppen - eine Zweiteilung in eine Gruppe, die<br />

allem Neuen gegenüber sehr aufgeschlossen ist <strong>und</strong> eine Gruppe, die allem Neuen eher<br />

reserviert gegenübersteht, abzeichnet (GfK 2002: 49). Fast jeder Dritte über 50 Jahre probiert<br />

gerne neue <strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> Geschäfte aus, damit einher geht ein Trend zu <strong>mehr</strong> Körperbewusstsein,<br />

sowohl unter modischen als auch unter ges<strong>und</strong>heitlichen Aspekten. Einschneidende<br />

Änderungen <strong>im</strong> Verhaltensmuster sind überwiegend auf biographische Brüche, wie<br />

etwa den Tod des Lebenspartners oder eine schwere Krankheit, zurückzuführen. Gerade der<br />

Verlust des Partners, von dem die Gruppe der über 70-Jährigen am häufigsten betroffen ist,<br />

geht oftmals mit einem Rückzug ins Private <strong>und</strong> dem Verlust sozialer Kontakte einher <strong>und</strong><br />

erklärt zum Teil den geringeren Aktivitätsgrad <strong>und</strong> die Verschiebungen in der Konsumstruktur<br />

der Gruppe der über 70-Jährigen.<br />

Auch aus anderen Untersuchungen (vgl. MFJFG-NRW 2002c) lässt sich der Zusammenhang<br />

zwischen Aktivitätsgrad <strong>und</strong> Konsumverhalten ableiten. Über alle <strong>Alter</strong>sgruppen hinweg ist<br />

zu beobachten, dass Menschen, die in einem Bereich aktiv sind, z.B. ehrenamtliches Engagement,<br />

auch ein wesentlich höheres Aktivitätsniveau in anderen Bereichen wie Sport, Hobby,<br />

andere außerhäusige Aktivitäten, aufweisen <strong>und</strong> sich letztlich auch als aktive <strong>und</strong> mündige<br />

Konsumenten zeigen.<br />

Dies unterstreicht die These, dass sich die gewohnten Verhaltensmuster <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> fortsetzen<br />

<strong>und</strong> niemand seine Gewohnheiten <strong>und</strong> Einstellungen mit dem Eintritt in eine best<strong>im</strong>mte <strong>Alter</strong>sstufe<br />

plötzlich von Gr<strong>und</strong> auf ändert, sondern dass sich die <strong>im</strong> Lebensverlauf erworbenen<br />

Verhaltensmuster <strong>und</strong> Sozialisationserfahrungen auch <strong>im</strong> Konsumverhalten der Älteren wi-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!