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Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter

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„<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> für <strong>mehr</strong> Lebensqualität <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“ 68<br />

Verfügbarkeit hat in der Vergangenheit unter den über 50-Jährigen zunehmend an Bedeutung<br />

gewonnen, während die Ertragsorientierung als weniger wichtig eingestuft wurde (vgl.<br />

Gfk 1999, ebenda 2003).<br />

Als Sparmotive stehen überwiegend die Absicherung der erreichten Vermögenssituation <strong>und</strong><br />

die Erbregelung mit den Nachkommen <strong>im</strong> Mittelpunkt der finanziellen Planung älterer Menschen,<br />

aber zunehmend auch die Befriedigung von Konsumwünschen <strong>und</strong> die Sicherung der<br />

Unabhängigkeit <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>. Zentrale Bedeutung bis ins hohe <strong>Alter</strong> hat, in der Betrachtung nach<br />

<strong>Alter</strong>sgruppen, die finanzielle Absicherung für Notfälle sowie die Zukunft der Kinder; das Erzielen<br />

von Einkommen aus Anlageerträgen sowie die private <strong>Alter</strong>svorsorge erfährt in der<br />

Gruppe der über 60-Jährigen einen abrupten Bedeutungsverlust (vgl. Oberbeck et al. 2004:<br />

63).<br />

Auch wenn das Sparen weiterhin von hoher Bedeutung sein wird, schrecken die kommenden<br />

Seniorengenerationen vermutlich <strong>im</strong>mer weniger davor zurück, ihr angespartes Vermögen<br />

auch aufzuzehren. Neben der Änderung der individuellen Wertehaltungen, die einem schönen<br />

Lebensabend <strong>im</strong>mer häufiger den Vorzug vor dem Vererbungsziel einräumen <strong>und</strong> der<br />

individuellen Lebenssituation, wie z.B. Kinderlosigkeit, trägt vor allem die leicht sinkende Bedeutung<br />

der öffentlich organisierten umlagefinanzierten <strong>Alter</strong>svorsorge zu diesem Prozess<br />

des Entsparens <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> bei (Oberbeck et al. 2004).<br />

Mit zunehmendem <strong>Alter</strong> kann eine wachsende Loyalität zu einem best<strong>im</strong>mten Anbieter beobachtet<br />

werden; die starke Bindung dieser K<strong>und</strong>engruppe n<strong>im</strong>mt lediglich in den höchsten<br />

Einkommensschichten geringfügig ab. Auch wenn prognostiziert wird, dass <strong>im</strong> Zuge des<br />

Wertewandels auch in dieser K<strong>und</strong>engruppe die Bindungstreue abn<strong>im</strong>mt (Oberbeck et al.<br />

2004), ist davon auszugehen, dass der Bindungsgrad älterer K<strong>und</strong>en deutlich über dem der<br />

jüngeren K<strong>und</strong>enschichten liegt. „Gr<strong>und</strong>sätzlich kann aus den Interessen, Einstellungen <strong>und</strong><br />

altersbedingten Einschränkungen – auch zukünftiger Senioren – großer Unterstützungsbedarf<br />

<strong>und</strong> Bedeutungsgewinne der Motive Respekt, Sicherheit <strong>und</strong> Entlastung geschlussfolgert<br />

werden, so dass sich ältere Bankk<strong>und</strong>en auch in Zukunft stärker an einen Finanzdienstleister<br />

binden.“ (Oberbeck et al. 2004: 69)<br />

Senior/innen stellen eine der wichtigsten Zielgruppen von Finanzdienstleistern dar, die nach<br />

eigenen Aussagen das Potenzial erkannt haben <strong>und</strong> zukünftig mit entsprechenden <strong>Produkte</strong>n<br />

auf diese Nachfrage reagieren wollen (Heigl 2001). Gegenwärtig umfassen diese Bestrebungen<br />

allerdings fast ausschließlich <strong>Produkte</strong> der privaten <strong>Alter</strong>svorsorge <strong>und</strong> Bemühungen<br />

um eine opt<strong>im</strong>ale K<strong>und</strong>enbindung, d.h. den frühzeitigen Aufbau eines Images, das zum Ausdruck<br />

bringt, dass der K<strong>und</strong>e bei diesem Institut auch <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> gut aufgehoben ist (Hoffmann<br />

2003).<br />

Implikationen für Finanzdienstleister<br />

Die Branche der Finanzdienstleistungen wird zu den sogenannten „Struktur-Gewinnern“ des<br />

demographischen Wandels gezählt (Bräuninger et al. 2002). Zu diesen „Struktur-Gewinnern“<br />

gehören Branchen, deren Leistungen voraussichtlich verstärkt von älteren Menschen bzw.

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