Kräfte der Evolution - Ernst & Young
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S TANDORT D EUTSCHLAND<br />
Aktivitäten von Bund und Län<strong>der</strong>n<br />
Obwohl das politische Umfeld sowie För<strong>der</strong>möglichkeiten<br />
lediglich mit zehn Prozent <strong>der</strong> Angaben als wichtige Standortfaktoren<br />
eingeschätzt werden, sind die Bemühungen auf Seiten<br />
von Bund und Län<strong>der</strong>n groß, die Attraktivität des Forschungsund<br />
Innovationsstandortes Deutschlands zu sichern bzw. zu<br />
steigern. So haben Bund und Län<strong>der</strong> im<br />
November 2004 einen Pakt für Forschung<br />
und Innovation beschlossen.<br />
Der Pakt ist Teil <strong>der</strong> Agenda 2010 und <strong>der</strong><br />
Innovationsinitiative <strong>der</strong> Bundesregierung<br />
und sieht vor, den großen Forschungs-<br />
und Wissenschaftsorganisationen<br />
mit einer fest zugesagten jährlichen<br />
Erhöhung <strong>der</strong> institutionellen För<strong>der</strong>ung<br />
um drei Prozent finanzielle Planungssicherheit<br />
zu geben. Profitieren werden<br />
davon die Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft<br />
Deutscher Forschungszentren<br />
(HGF), die Max-Planck- (MPG) und die<br />
Fraunhofer-Gesellschaft (FhG), die Leibniz-Gemeinschaft<br />
(WGL) sowie die deutsche<br />
Forschungsgemeinschaft (DFG).<br />
Nach den <strong>der</strong>zeitigen Planungen werden<br />
sich in 2005 die gemeinsamen Zuwendungen von Bund und<br />
Län<strong>der</strong>n auf rund 3,8 Mrd. € belaufen. Die Deutsche<br />
Forschungsgemeinschaft bekommt vor allem für die För<strong>der</strong>ung<br />
von Hochschulen rund 1,3 Mrd. €.<br />
Mit dem Pakt soll sichergestellt werden, dass nicht nur mehr<br />
Geld an die Forschungsorganisationen fließt, son<strong>der</strong>n auch, dass<br />
sich die Organisationen im Gegenzug dazu verpflichten, die<br />
Qualität ihrer Forschung zu steigern. Insbeson<strong>der</strong>e sollen die<br />
För<strong>der</strong>ung von Exzellenz in <strong>der</strong> Forschung, die Nachwuchsund<br />
Frauenför<strong>der</strong>ung, die Steigerung von Wettbewerb innerhalb<br />
<strong>der</strong> Organisationen und die Intensivierung <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
mit an<strong>der</strong>en außeruniversitären Forschungseinrichtungen und<br />
<strong>der</strong> universitären Forschung, einschließlich <strong>der</strong> Wirtschaft,<br />
verfolgt werden.<br />
Neben <strong>der</strong> Forschungsför<strong>der</strong>ung wurde im vergangenen Jahr<br />
auch die Finanzierung von Unternehmen „angepackt“: Im<br />
November hat die KfW-Mittelstandsbank ihre neue Programmstruktur<br />
im Bereich <strong>der</strong> Beteiligungsfinanzierung vorgestellt.<br />
Drei Programme bilden nun den Kern <strong>der</strong> Beteiligungsfinanzierung.<br />
"Auch mit einer zaghaften Aufhellung des<br />
biotechnologischen Geschäftsklimas in<br />
Deutschland sehen wir die Schere zu den<br />
USA und auch neuerdings zu den asiatischen<br />
Clustern, wie Singapur, weiter aufgehen.<br />
Viele deutsche Unternehmen<br />
agieren zunehmend aus einem großen<br />
Kostendruck heraus, <strong>der</strong> zu Lasten <strong>der</strong><br />
Innovationen geht.<br />
CureVac versucht dem gegenzusteuern,<br />
indem schon seit Gründung eine umsatzgesteuerte<br />
Business-Einheit aufgebaut<br />
wurde, die Innovationen stützt und zur<br />
Finanzierung beiträgt.“<br />
Dr. Ingmar Hörr, CEO CureVac GmbH,<br />
Tübingen<br />
Im Early-Stage-Bereich bietet <strong>der</strong> neue ERP-Startfonds, <strong>der</strong> seit<br />
1. November 2004 verfügbar ist, Eigenkapital für junge<br />
Technologieunternehmen bis 5 Jahre. Die KfW-Mittelstandsbank<br />
wird sich hier, parallel zu einem privaten Co-Investor,<br />
direkt an jungen, technologieorientierten Unternehmen<br />
beteiligen. Ein spezielles Modul „Frühphase“ stellt Beteiligungen<br />
für neu gegründete Unternehmen bereit. Insgesamt<br />
stehen im ERP-Startfonds 250 Mio. € zur<br />
Verfügung, die das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Arbeit aus dem ERP-<br />
Son<strong>der</strong>vermögen sowie die KfW eingelegt<br />
haben.<br />
Der Later-Stage-Bereich <strong>der</strong> KfW-<br />
Beteiligungsfinanzierung bietet mit dem<br />
ERP-Beteiligungsprogramm Eigenkapitalfinanzierungen<br />
für etablierte Mittelständler.<br />
Die KfW-Mittelstandsbank<br />
investiert dabei nicht direkt in das<br />
Unternehmen, son<strong>der</strong>n stellt einem<br />
Beteiligungsgeber (i. d. R. mittelständische<br />
Beteiligungsgesellschaften) ein Refinanzierungsdarlehen<br />
zur Verfügung.<br />
Mit <strong>der</strong> Initiative „Eigenkapital für den<br />
breiten Mittelstand“ versucht die KfW-<br />
Mittelstandsbank darüber hinaus, die<br />
bestehende „Angebotslücke“ bei Beteiligungen zwischen 1 und<br />
5 Mio. € zu schließen. Ein erster Pilotfonds in Bayern ist bereits<br />
gestartet.<br />
Zudem wurde jüngst die Auflegung eines High-Tech<br />
Grün<strong>der</strong>fonds angekündigt, <strong>der</strong> Wagniskapital für junge<br />
Technologieunternehmen bereitstellen soll. 260 Mio. € werden<br />
bis 2010 im Rahmen <strong>der</strong> Innovationsinitiative, mit <strong>der</strong> Politik,<br />
Wirtschaft, Wissenschaft und Gewerkschaften Deutschlands<br />
Platz an <strong>der</strong> internationalen Spitze <strong>der</strong> Industrielän<strong>der</strong> sichern<br />
wollen, zur Verfügung gestellt.<br />
Der Bund, die KfW-Bankengruppe und die Firmen BASF,<br />
Deutsche Telekom und Siemens haben hierfür einen gemeinsamen<br />
Fonds aufgelegt. Dieser ist das Ergebnis des Arbeitskreises<br />
„Wagniskapital“, eine von 13 Fachgruppen <strong>der</strong> Initiative<br />
„Partner für Innovation“, in denen neue Projekte zur<br />
Verbesserung <strong>der</strong> Innovationsfähigkeit Deutschlands erarbeitet<br />
werden.<br />
120 K RÄFTE DER E VOLUTION – DEUTSCHER B IOTECHNOLOGIE-REPORT 2005