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Kräfte der Evolution - Ernst & Young

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Michael Tysiak, CEO & CFO, und Susanne Thiele,<br />

Sr. Manager Sales and Marketing BIOBASE GmbH,<br />

Wolfenbüttel<br />

Den Markt beobachten und Chancen sofort ergreifen,<br />

wenn sie sichtbar werden<br />

Sicherlich war es überraschend, als wir im Januar angesichts <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />

Wirtschaftssituation über eine ungewöhnliche Transaktion informierten: „BIOBASE, <strong>der</strong><br />

deutsche Anbieter expertengepflegter, biowissenschaftlicher Datenbanken übernimmt<br />

die Proteome-Datenbanken inklusive <strong>der</strong> Proteome Division vom US-amerikanischen<br />

Biotech-Unternehmen Incyte Corp.“<br />

Wie kann ein kleines Biotech-Unternehmen wie BIOBASE mit nur<br />

23 Mitarbeitern eine solche Transaktion bewerkstelligen?<br />

Die Antwort ist: Nur mit einer sehr guten Marktkenntnis, einer<br />

sicheren Intuition für Entwicklungstendenzen in <strong>der</strong> Bioinformatikbranche<br />

und natürlich einem zuverlässigen Investor.<br />

Unsere Devise lautet: „Chancen erkennen und zugreifen, nicht<br />

abwarten!“<br />

Historie des Proteome-Deals<br />

So haben wir nicht zu lange gewartet, als die offizielle Mitteilung von<br />

Incyte Corp. kam, sich im Rahmen <strong>der</strong> Fokussierung auf das Drug-<br />

Discovery-Geschäft vom nicht mehr profitablen Geschäft mit ihrer Datenbank Lifeseq zu<br />

trennen. Wir sind aktiv geworden und haben nachgefragt, ob ein Verkauf <strong>der</strong> weltweit<br />

renommierten Proteome BioKnowledge Library, die unser Produktportfolio optimal<br />

ergänzen würde, ebenfalls zur Diskussion stehe. Zu unserer Freude war die Antwort<br />

positiv und die Arbeit begann.<br />

Es folgte eine sehr langwierige, fast einjährige Verhandlung <strong>der</strong> Konditionen, als nur<br />

einer von mehreren Mitbietern. Letztendlich konnte <strong>der</strong> Preis wesentlich<br />

heruntergehandelt werden, weil die Proteome-Datenbanken nicht mehr profitabel waren.<br />

Die Finanzierung gestaltete sich anfangs sehr schwierig, begründet durch das sehr<br />

zurückhaltende Investitionsklima gegenüber <strong>der</strong> unstabil performenden Bioinformatik-<br />

Branche, gefolgt von mangeln<strong>der</strong> Unterstützung durch Banken.<br />

Durch bravouröses Mitziehen des BIOBASE-Hauptinvestors IMH Avida Group und durch<br />

eigene Mittel wurde die Transaktion schließlich ermöglicht.<br />

Mit <strong>der</strong> Entscheidung nicht abzuwarten, bis sich die Randbedingungen als optimal<br />

erwiesen, hat sich wie<strong>der</strong> einmal als richtig herausgestellt. Das war bereits 1996 <strong>der</strong> Fall,<br />

als die erste Datenbank TRANSFAC® (eine Informationsquelle über Genregulationsereignisse)<br />

aus ihren akademischen Wurzel heraus kommerzialisiert wurde. BIOBASE<br />

erkannte frühzeitig den Trend. Die weitere Entwicklung gab dem recht, die erste<br />

Industrie-Lizenz konnte schon 1997 vergeben werden.<br />

Seitdem wurden TRANSFAC® und, als zweites großes Produkt, die Signalpathway-<br />

Datenbank TRANSPATH® von BIOBASE mit einem globalen Netz von Distributionspartnern<br />

erfolgreich auf dem internationalen Markt positioniert. 2003 konnte sogar <strong>der</strong><br />

Break-even in einer für die Biotechnologie sehr schwierigen Situation erreicht werden.<br />

Geschäftsmodell One-Stop-Shopping<br />

Seit 2003/4 verfolgt das Management das Vorreiter-Konzept eines One-Stop-Shops für<br />

biologische Datenbanken für Forscher aus Industrie und Wissenschaft.<br />

Zum Produktportfolio passende Daten („Contents“) mit entsprechen<strong>der</strong> Qualität werden<br />

nicht nur selbst generiert, son<strong>der</strong>n zunehmend einlizenziert bzw. aufgekauft: Bisher<br />

ergänzen die Enzymdatenbank BRENDA® (enzymeta<br />

GmbH, Köln) und die Protein-Interaktionsdatenbank<br />

Netpro (Molecular Connections, Bangalore) das BIOBASE-<br />

Portfolio. Die Akquisition <strong>der</strong> sechs Proteome-Datenbanken<br />

reiht sich lückenlos in dieses Modell ein.<br />

Marktführerschaft<br />

BIOBASE avanciert durch die Proteome-Übernahme zum<br />

Marktführer als Life-Science-Content-Provi<strong>der</strong> aufgrund<br />

seiner kompletten, integrierten Produktlinie, einfacherer<br />

Lizenzierungsbedingungen, gleicher Struktur und Qualität<br />

<strong>der</strong> Datenbanken. Ein weiterer Vorteil vor Konkurrenten<br />

sind außerdem die schon existierenden Vertriebsstrukturen<br />

in den USA, Europa und Asien.<br />

Neue Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

Durch die Fusion stehen wir nun vor neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen. BIOBASE vergrößerte<br />

sich mit einem Schlag auf das Dreifache. Die Zahl <strong>der</strong> Mitarbeiter stieg von 23 auf 72 in<br />

Wolfenbüttel und Beverly.<br />

Der Proteome-Anteil ist <strong>der</strong>zeit noch defizitär. Nach <strong>der</strong> Fusion mussten daher Cost<br />

Savings und Umstrukturierungen durchgeführt werden. Diese wurden bereits<br />

größtenteils abgeschlossen, 16 Mitarbeiter verließen die Firma.<br />

In Beverly konnte aber ein deutlicher Motivationsschub <strong>der</strong> Mitarbeiter erreicht werden,<br />

da BIOBASE im Gegensatz zur Incyte Corp. eine klare Vison hat, eine ähnliche<br />

wissenschaftliche Kultur wie Proteome hat und die Produktlinien komplett bleiben. Sehr<br />

gute Kontakte seitens BIOBASE zum ursprünglichen Grün<strong>der</strong> von Proteome, <strong>der</strong> diese<br />

Firma 2001 an Incyte verkauft hatte, unterstützen ebenfalls das Vertrauen <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter in eine Wie<strong>der</strong>belebung <strong>der</strong> eigenen Proteome-Identität. Die neue<br />

Zusammenarbeit <strong>der</strong> Teams in Deutschland und den USA gestaltet sich sehr konstruktiv,<br />

erste gemeinsame Projekte wie die Integration <strong>der</strong> Datenbanken gestalten sich positiv.<br />

Wir sind daher sicher, dass die BIOBASE-Teile in Deutschland und den USA schnell<br />

zusammenwachsen und als Gesamtgesellschaft sehr bald wie<strong>der</strong> in den schwarzen<br />

Zahlen sein werden!<br />

Und bis dahin beobachten wir den Markt und sichten die nächsten Chancen!<br />

www.biobase.de<br />

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