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Kräfte der Evolution - Ernst & Young

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Grußwort<br />

Wolfgang Clement,<br />

Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit<br />

In Biotechnologie investieren, heißt in die Zukunft<br />

investieren!<br />

Denn die Wertschöpfung von morgen entsteht durch kreative Ideen und die Erfindung<br />

neuer Verfahren, Produkte sowie Dienstleistungen heute. Innovationen im Bereich <strong>der</strong><br />

Bio- und Gentechnologie stehen somit für wirtschaftliches<br />

Wachstum, zukunftsfähige Arbeitsplätze und Wohlstand in<br />

unserer Gesellschaft. Gerade in Zeiten <strong>der</strong> Globalisierung ist<br />

diese Technologie wichtig für Deutschland, das sich zunehmend<br />

auf wissensintensive Produkte und Dienstleistungen spezialisieren<br />

muss, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

Deutschland ist schon heute ein bedeuten<strong>der</strong> Biotech-Standort<br />

mit einer erstklassigen Forschungslandschaft und einer Reihe<br />

erfolgreicher Unternehmen, von denen einige mittlerweile auch<br />

zur internationalen Spitze aufschließen. Der Weg dorthin war<br />

nicht immer leicht. Nach den anfänglichen „Boomjahren“ ist die<br />

Biotech-Branche längst zurück auf dem Boden <strong>der</strong> Realität. Der<br />

6. Deutsche Biotechnologie-Report, das „Branchenbarometer“, zeigt uns, dass sich die<br />

Branche nunmehr schon im dritten Jahr in Folge auf Konsolidierungskurs befindet. Die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Neugründungen kann die Abgänge noch nicht kompensieren, was jedoch die<br />

Zahl <strong>der</strong> Unternehmen anbelangt, belegt Deutschland in Europa nach wie vor einen<br />

Spitzenplatz. Auch die Beschäftigungsdynamik ist weiterhin nicht zufrieden stellend,<br />

aber auch hier zeigen sich erste Anzeichen einer Stabilisierung. „Survival of the Fittest“<br />

– vor diesem Hintergrund bewegt sich momentan die Szene, von Stillstand o<strong>der</strong> gar – wie<br />

von so manchem befürchtet – von drastischem Rückgang <strong>der</strong> Unternehmen kann aber<br />

nicht die Rede sein.<br />

Sicher wird es noch dauern, bis sich Deutschland mit den „Global Playern“ <strong>der</strong> Biotechnologie<br />

messen kann, denn die Branche hier ist noch vergleichsweise jung. Sie befindet<br />

sich jedoch – und das zeigen uns eine Reihe von Indikatoren, wie Umsatz, Verlust, Produktpipeline<br />

– auf dem richtigen, wenngleich noch immer „steinigen“ Weg nach oben.<br />

Eines ist heute klar: Die ganz schnellen Erfolge, wie wir sie uns zu Beginn <strong>der</strong> „biotechnologischen<br />

Revolution“ in Deutschland erhofft haben, wird es nicht geben. Biotechnologie<br />

braucht Zeit, Geduld und aufgrund <strong>der</strong> langen Entwicklungszeiten vor allem viel<br />

Kapital.<br />

Die in Deutschland ansässigen Unternehmen sind heute zu einem ganz überwiegenden<br />

Teil im Bereich <strong>der</strong> Roten Gentechnik tätig, einem Bereich, <strong>der</strong> über ein faszinierendes<br />

Spektrum an Möglichkeiten verfügt. Der Einfluss biotechnologisch hergestellter Medikamente<br />

auf den Pharmamarkt wächst stetig, hier öffnen sich immer neue Kooperationsformen<br />

zwischen Pharma und Biotech. Deutsche Unternehmen sind dabei immer noch<br />

relativ stark forschungsorientiert, die Produktentwicklung gerät aber zunehmend in<br />

Bewegung. Wir sehen das an <strong>der</strong> Produktpipeline, die erfreulicherweise eine Reihe von<br />

Zuwächsen aufzuweisen hat. Die so wichtige Kommerzialisierung <strong>der</strong> Biotechnologie<br />

macht also Fortschritte. Dies ist eine wichtige Botschaft!<br />

Wir sollten aber in Deutschland unser Augenmerk nicht nur auf die Rote Gentechnik,<br />

son<strong>der</strong>n verstärkt auch auf die Weiße Biotechnologie und die Grüne Gentechnik lenken,<br />

beides Bereiche, denen aus meiner Sicht eine zunehmende Bedeutung für ein nachhaltiges<br />

Wirtschaftswachstum zukommt. In <strong>der</strong> Weißen<br />

Biotechnologie ist die Ausgangsposition für die deutsche<br />

Wirtschaft gut. In Deutschland wurde wichtige Pionierarbeit<br />

geleistet. Jetzt ist entscheidend, dass deutsche Unternehmen<br />

ihre innovativen Verfahren und Produkte auch international<br />

platzieren können. Und auch vor <strong>der</strong> Grünen Gentechnik darf<br />

unsere Innovationspolitik nicht Halt machen. Wir müssen die<br />

Innovationspotenziale <strong>der</strong> Grünen Gentechnik weiterhin verantwortungsvoll<br />

nutzen und ausbauen. Um zukunftsfähig zu<br />

bleiben und Chancen für innovative Entwicklungen nicht zu<br />

verpassen, muss die Politik hier Wegbereiter bleiben.<br />

Ziel unserer Wirtschaftspolitik ist, den Standort Deutschland<br />

fit zu machen für die Herausfor<strong>der</strong>ungen einer globalisierten Wirtschaft und neue Wachstums-<br />

und Beschäftigungspotenziale zu erschließen. Die Bio- und Gentechnologie, und<br />

ich beziehe hier ausdrücklich alle Bereiche mit ein, spielt in diesem Kontext eine bedeutende<br />

Rolle.<br />

Dazu haben wir eine Reihe von Maßnahmen auf den Weg gebracht, um vor allem die<br />

Innovationskraft des Mittelstandes zu steigern. Von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung ist dabei,<br />

die Finanzkraft <strong>der</strong> Unternehmen zu stärken. Dies gilt auch und vor allem für Biotech-<br />

Unternehmen. Wichtige Signale, auch im Hinblick auf die noch immer zurückhaltenden<br />

Beteiligungskapitalgeber gehen von unseren neuen Instrumenten, wie beispielsweise<br />

dem ERP/EIF-Dachfonds sowie dem ERP-Startfonds aus. Der – wenngleich noch<br />

mo<strong>der</strong>ate – Anstieg von VC-Kapital, das <strong>der</strong> Branche im letzten Jahr zufloss, zeigt, dass<br />

wir hier richtig liegen. Auch ein erstes Engagement des Dachfonds bei einem privaten<br />

Fonds, <strong>der</strong> im Bereich <strong>der</strong> Biotechnologie und Biopharmazeutik aktiv ist, stimmt<br />

zuversichtlich. Mit dem neuen – im Rahmen unserer Innovationsinitiative gemeinsam mit<br />

Industriepartnern und <strong>der</strong> KFW aufgelegten – High-Tech Grün<strong>der</strong>fonds leisten wir jetzt<br />

auch einen effektiven Beitrag zur Schließung <strong>der</strong> Finanzierungslücke im Seed-Bereich.<br />

Damit steht ein Paket wirkungsvoller Maßnahmen zur Steigerung <strong>der</strong> Finanzkraft<br />

innovativer Unternehmen zur Verfügung<br />

Ich bin überzeugt davon, dass die Biotech-Branche das Know-how und Können sowie die<br />

Kraft hat, gestärkt aus <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> Konsolidierung hervorzugehen, und dass deutsche<br />

Unternehmen sich am Markt durchsetzen werden.<br />

Das BMWA wird auch in Zukunft seinen Beitrag dazu leisten.<br />

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