Kräfte der Evolution - Ernst & Young
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Diese Beispiele zeigen, dass nicht alle Assets <strong>der</strong> insolventen<br />
Firmen <strong>der</strong> deutschen Biotech-Industrie verloren gegangen<br />
sind. Durch die Übernahmen konnten sich an<strong>der</strong>e deutsche<br />
Unternehmen im <strong>Evolution</strong>sprozess stärken. Immerhin sind die<br />
Vermögensgegenstände damit nicht an ausländische<br />
Unternehmen gefallen, wie zum Beispiel bei <strong>der</strong> Vectron<br />
Therapeutics, <strong>der</strong>en Immunotherapie-Patente von <strong>der</strong> dänischen<br />
Pharmexa übernommen wurden.<br />
Die Bilanz aller Insolvenzen im vergangenen Jahr weist neben<br />
<strong>der</strong> Zahl von 31 Unternehmen eine Summe von über 700<br />
zunächst verlorenen Arbeitsplätzen auf. Zum Vergleich betrafen<br />
die 24 Insolvenzen im Jahr 2003 543 Mitarbeiter. Allerdings ist<br />
2004 – wie auch im Vorjahr – zwei Firmen ein Restart (FRIZ<br />
Biochem und Biopsytec) geglückt, so dass hier kein kompletter<br />
Verlust vorliegt. Auch bei an<strong>der</strong>en Insolvenzen wird noch an<br />
einer Neugründung o<strong>der</strong> Umstrukturierung gearbeitet, o<strong>der</strong> es<br />
wird zumindest versucht, die Vermögensgegenstände zu<br />
verkaufen, damit nicht jeglicher Wert verloren geht. Durch die<br />
Übernahme insolvent gemeldeter Firmen blieben teilweise auch<br />
Arbeitsplätze erhalten.<br />
Abbildung 1-10:<br />
Mitarbeiterverteilung <strong>der</strong> Insolvenzen im Jahresvergleich<br />
Abbildung 1-11:<br />
Firmenalter <strong>der</strong> Insolvenzen im Jahresvergleich<br />
Anzahl insolventer Firmen<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
7<br />
9<br />
6<br />
3<br />
2002<br />
9<br />
11<br />
3<br />
1 1<br />
2003 2004<br />
> 5 Jahre<br />
3 bis 5 Jahre<br />
2 bis 3 Jahre<br />
1 bis 2 Jahre<br />
Obwohl im Vergleich zum Vorjahr 2004 gut ebenso viele<br />
Firmen mit einer Mitarbeiterzahl über 30 Beschäftigten<br />
Insolvenz melden mussten (2004: 6; 2003: 7; siehe Abbildung<br />
1-10), so waren doch insgesamt knapp 100 Mitarbeiter mehr<br />
davon betroffen. In <strong>der</strong> Kategorie „unter 30 Beschäftigte“ ist<br />
dagegen eine Zunahme an insolventen Firmen im Jahresvergleich<br />
zu erkennen.<br />
19<br />
11<br />
Quelle: <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, 2005<br />
Anzahl insolventer Firmen<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
2<br />
3<br />
4<br />
9<br />
7<br />
2002<br />
3<br />
4<br />
1<br />
10<br />
6<br />
2003<br />
4<br />
2<br />
5<br />
9<br />
11<br />
2004<br />
> 40<br />
31 bis 40<br />
21 bis 30<br />
11 bis 20<br />
< = 10<br />
Quelle: <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, 2005<br />
Einen deutlichen Sprung gab es bei den insolventen Firmen, die<br />
älter als 5 Jahre waren, das heißt vor dem Jahr 2000 gegründet<br />
wurden. Allein 19 Biotech-Unternehmen, das sind über 60<br />
Prozent <strong>der</strong> Insolvenzen und doppelt so viele wie 2003, fallen in<br />
diese Gruppe (siehe Abbildung 1-11).<br />
Es stellt sich die Frage, wie diese Tatsache zu deuten ist: Sind<br />
die später gegründeten Firmen soli<strong>der</strong> o<strong>der</strong> ergeben sich die<br />
härteren Bewährungsproben erst später im Leben eines<br />
Biotech-Unternehmens? Immerhin sind alle vorgenannten<br />
größeren und bekannteren Insolvenzen in dieser Gruppe zu<br />
finden. Auch ging in dieser Kategorie <strong>der</strong> größte Anteil an<br />
investiertem Risikokapital mit einer Summe von gut 300 Mio. €<br />
verloren.<br />
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