Kräfte der Evolution - Ernst & Young
Kräfte der Evolution - Ernst & Young
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Abbildung 5-6:<br />
„Domdey“-Modell <strong>der</strong> Translation<br />
Evaluationsprozess<br />
Auswahl<br />
Projekte<br />
Betreuung <strong>der</strong> Inkubationsphase<br />
TT-Agentur<br />
TT-Stelle<br />
• Patente, IP<br />
• Sicherung<br />
• Verwertung<br />
Formale<br />
Bewertung<br />
Präsentation<br />
Projekte<br />
Stop/Go<br />
Formale<br />
Bewertung<br />
Entscheidung<br />
über Fortführung<br />
Stop/Go<br />
Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3<br />
Inkubatororganisation<br />
Gremium:<br />
Vertreter Industrie/<br />
Wissenschaft<br />
Projekt<br />
• Idee/Konzept<br />
• Team<br />
• F&E<br />
• Projektlaufzeit durchschnittlich<br />
2 Jahre,<br />
max. 3 Jahre<br />
• Formale Bewertung nach<br />
12 bzw. 24 Monaten<br />
• Bei Entscheidung über<br />
Projektabbruch<br />
2 Monate „Kündigungsfrist“<br />
Inkubatororganisation<br />
• Identifizierung<br />
• Bewertung<br />
• Aktives Coaching<br />
• Teambildung<br />
• Businessplan<br />
• Investorenansprache<br />
Ein wesentlicher weiterer Effekt dieser Modelle bzw. generell<br />
einer verstärkten präkommerziellen „Inkubation“ von erfolgversprechenden<br />
Forschungsprojekten ist die zu erwartende<br />
Erhöhung <strong>der</strong> Chancen für Gründungs- und Frühphasenfinanzierungen<br />
durch die existierenden Kapitalinstrumente (zum<br />
Beispiel VC). Mit einer Hinauszögerung von Firmengründungen<br />
bis zu einem deutlich soli<strong>der</strong>en Reifegrad würden solche<br />
Ausgründungen das Risikoprofil vieler existieren<strong>der</strong> Biotech-<br />
Unternehmen sicherlich unterbieten können.<br />
Das Inkubatormodell von Prof. Domdey geht in dieser Richtung<br />
einen Schritt weiter und enthält daher einen Seed-Fonds. Sein<br />
Konzept vereinigt die Vorteile <strong>der</strong> Inkubationsför<strong>der</strong>ung mit<br />
aussichtsreichen Finanzierungsvoraussetzungen für einen Seed-<br />
Fonds (staatliche Mittel mit Hebelwirkung auf private<br />
Zusatzgel<strong>der</strong>).<br />
Wesentliche Voraussetzung für den Erfolg solcher Modelle sind<br />
staatliches Commitment zur Gründung und Unterstützung von<br />
Technologie-Transfer-Fonds bzw. die Finanzierung <strong>der</strong><br />
vorgeschlagenen Organisationen. Längerfristig sollten diese<br />
Organisationen durch ihre Erfolge am Markt (Lizenzen,<br />
Ausgründungen, Services) zu tragfähigen Geschäftseinheiten<br />
auszubauen sein.<br />
Kompensation<br />
Vorgründungsinkubation<br />
Startup<br />
Volkswirtschaftlich gesehen sollte die Überwindung des<br />
Translation Gaps dazu beitragen, dass Wertschöpfung aus<br />
umfangreich geför<strong>der</strong>ter Forschung mit höherer Wahrscheinlichkeit<br />
entsteht.<br />
Basis-Betreuungsgebühr<br />
(ca. 8–9 %)<br />
För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong><br />
Betreuungsgebühr Erfolg<br />
(60 T€/Start-up)<br />
Inkubatororganisation<br />
Technologietransferorganisation<br />
Success Fee<br />
(5–7 % Anteile)<br />
Transfer Fee<br />
(5–7 % Anteile)<br />
Das Coaching-Programm umfasst hier sowohl IP- als auch<br />
Inkubatorleistungen zur Weiterentwicklung <strong>der</strong> Projekte. Dabei<br />
werden die experimentellen Arbeiten im Wesentlichen durch<br />
För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> zu finanzieren sein. Die Leistungen des Inkubators<br />
(IP, Bewertung, Coaching) sollen hingegen erfolgsabhängig<br />
aus Kommerzialisierungserlösen bei Auslizenzierung,<br />
Verkauf o<strong>der</strong> Ausgründung bezahlt werden. Damit enthält<br />
dieses Modell eine Finanzierungskomponente aus Privatkapital<br />
und nähert sich einer Private-Public-Partnership.<br />
Partnering Gap<br />
Das Hauptgeschäftsmodell <strong>der</strong> Biotech-Unternehmen<br />
beinhaltet Allianzen mit Partnerunternehmen – mit dem<br />
gegenwärtigen Schwerpunkt <strong>der</strong> Roten Biotechnologie sind<br />
dies vor allem Partnerschaften mit Pharma-Firmen. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
sind Partnerschaften für die (gemeinsame) Entwicklung<br />
von Medikamenten wichtig. Die Pharma-Partner spielen hier<br />
verschiedene Rollen als strategischer Investor, Know-how-<br />
Lieferant und Exit-Option.<br />
Nach Meinung <strong>der</strong> befragten Biotech-Unternehmen spielt die<br />
lokale Präsenz <strong>der</strong> Pharma-Firmen offensichtlich keine<br />
dominierende Rolle (siehe Abbildung 5-2).<br />
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