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Kräfte der Evolution - Ernst & Young

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5.2 Bio-Regionen im Visier<br />

Die BioTech-Region München<br />

Die BioTech-Region München hat sich in den letzten 10 Jahren zu einem <strong>der</strong> führenden<br />

Biotechnologie-Zentren in Europa entwickelt. Eine breite wissenschaftliche Basis und ein<br />

beson<strong>der</strong>er Grün<strong>der</strong>geist führten dazu, dass sich hier in den späten 90er-Jahren in einem<br />

wahren Gründungsboom zahlreiche Biotechnologie-Unternehmen etablierten. 1997<br />

gehörte München zu einer <strong>der</strong> drei Gewinnerregionen des BioRegio-Wettbewerbs des<br />

Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Innerhalb Deutschlands liegt <strong>der</strong><br />

Cluster in Bezug auf die Anzahl an Unternehmen, an Mitarbeitern und vor allem an<br />

Arzneimittelkandidaten, die diese Firmen in <strong>der</strong> Pipeline haben, an <strong>der</strong> Spitze.<br />

Zwar musste in den letzten Jahren das dynamische Wachstum <strong>der</strong> Konsolidierung<br />

weichen – die Zahl <strong>der</strong> Firmen stagnierte, es gab weniger<br />

Neugründungen, erste Insolvenzen und einen Rückgang <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter. Der Großraum München bleibt jedoch weiterhin<br />

einer <strong>der</strong> wichtigsten Biotechnologie-Standorte Deutschlands.<br />

Einige <strong>der</strong> größeren, reiferen Unternehmen konnten in<br />

<strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> Konsolidierung sogar an Stärke gewinnen. So<br />

sei hier nur verwiesen auf die im vorliegenden Report<br />

ausführlich vorgestellten Erfolge <strong>der</strong> „Pioniere“ MediGene,<br />

GPC Biotech und Morphosys.<br />

Starke Arzneimittelpipeline<br />

Die Unternehmen in <strong>der</strong> BioTech-Region München haben<br />

einen starken Fokus auf die so genannte rote Biotechnologie<br />

– die Entwicklung von Therapeutika und Diagnostika.<br />

Vor allem was die Zahl <strong>der</strong> Produkte in <strong>der</strong> präklinischen und klinischen Entwicklung<br />

anbelangt, konnte sich <strong>der</strong> Cluster daher im Vergleich aller Regionen durchsetzen. Die<br />

Biotechnologie-Unternehmen im Großraum München testeten zum Ende des Jahres 2004<br />

über 70 potenzielle Arzneimittel in insgesamt mehr als 90 präklinischen und klinischen<br />

Studien. Nach dem erfolgreich eingeführten Eligard® gibt es mehrere weitere<br />

Arzneimittelkandidaten, die bald den Markt erreichen könnten: So soll etwa für eine<br />

zusätzliche Substanz von MediGene, Polyphenon E, dieses Jahr die Zulassung beantragt<br />

werden und 4 weitere Substanzen befinden sich <strong>der</strong>zeit in Phase III.<br />

Starke Wissenschaftsbasis<br />

Die Basis für die Erfolge in München sind vor allem die hervorragenden akademischen<br />

Institutionen – sowohl die beiden Münchener Universitäten, die Technische Universität<br />

München (TUM) und die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), als auch die<br />

Max-Planck-Institute für Biochemie, Neurobiologie und Psychiatrie sowie das GSF-<br />

Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit und die Fachhochschulen<br />

Weihenstephan und München. Diese beachtliche wissenschaftliche Infrastruktur leistet<br />

eine hervorragende, international angesehene Forschung im Bereich <strong>der</strong> Lebenswissenschaften<br />

und speziell <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Biotechnologie.<br />

Die starke Wissenschaftsinfrastruktur bildet die Basis für neue Geschäftsideen und die<br />

Gründung von Unternehmen. Während es im Jahr 2003 im Zuge <strong>der</strong> Konsolidierung<br />

allerdings kaum Neugründungen gab, wurden in 2004 doch immerhin wie<strong>der</strong> 7 Unternehmen<br />

gegründet.<br />

Hervorragendes Netzwerk<br />

Die Biotechnologie-Unternehmen <strong>der</strong> Region sind damit eingebunden in ein umfassendes<br />

Netzwerk aus Wissenschaft, Wirtschaft, Finanzen und Politik.<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Funktion bei <strong>der</strong> Gründung, Beratung und Finanzierung junger<br />

Biotechnologie-Unternehmen übernimmt auch die Bio M AG. Sie ist die zentrale<br />

Koordinierungsstelle <strong>der</strong> Region und damit <strong>der</strong> zentrale Anlaufpunkt für Biotechnologie-<br />

Unternehmen und Firmengrün<strong>der</strong>. Als Service-, Beratungs- und<br />

Finanzierungsgesellschaft verfolgt die Bio M AG das Ziel, die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> BioTech-Region München zu einem <strong>der</strong> führenden<br />

Biotechnologiezentren Europas voranzutreiben Als wichtiger<br />

Kristallisationspunkt für das Wachstum <strong>der</strong> BioTech-Region<br />

München gilt auch das Innovations- und Grün<strong>der</strong>zentrum<br />

Biotechnologie in Martinsried. Hier finden junge innovative<br />

Biotechnologie-Unternehmen für die ersten Jahre ihren Firmensitz<br />

in Laborräumen mit hoher technischer Grundausstattung und in<br />

unmittelbarer Nähe zu einer großen Zahl weiterer Biotechnologiefirmen<br />

und den bekannten Forschungseinrichtungen.<br />

Nachhaltigkeit als neues und wichtiges Erfolgskriterium<br />

Mittlerweile gewinnt neben den bekannten Cluster-Erfolgskriterien<br />

– wie Anzahl <strong>der</strong> Beschäftigten, erfolgreich abgeschlossene Finanzierungsrunden,<br />

Börsengänge, Zahl von Produkten in <strong>der</strong> klinischen Erprobung, generierte<br />

Umsätze und erwirtschaftete Gewinne – ein weiteres zunehmend an Bedeutung, nämlich<br />

die Nachhaltigkeit dieser spezifischen Parameter. In Bezug auf die BioTech-Region<br />

München kann man dabei zwei zunächst scheinbar konträre Entwicklungen beobachten:<br />

Zum Einen mussten wir in den vergangenen Jahren eine deutlich gestiegene Anzahl von<br />

Unternehmensschließungen, bedingt durch Liquidation o<strong>der</strong> Insolvenz, beobachten –<br />

ein Trend, <strong>der</strong> aufgrund <strong>der</strong> extrem angespannten Lage auf dem Kapitalmarkt nicht<br />

verwun<strong>der</strong>lich ist. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite sehen wir jedoch eine deutliche Festigung und<br />

Stabilisierung einer ausgewählten Gruppe von Unternehmen, bedingt durch eine<br />

gesteigerte Anzahl von Kooperationen, durch deutlich erhöhte Umsätze o<strong>der</strong> sogar das<br />

Erreichen <strong>der</strong> Gewinnschwelle. Es gibt also einen Aufbau zu gefestigten, zukunftssicheren<br />

Strukturen, <strong>der</strong> begleitet ist von einem Abbau von Strukturen, die sich nicht langfristig<br />

behaupten können. Dieser Konsolidierungsprozess wird die BioTech-Region München mit<br />

Sicherheit auch in <strong>der</strong> Zukunft begleiten und letztendlich auch stärken.<br />

Von Prof. Dr. Horst Domdey, Geschäftsführer Bio M AG, München<br />

www.bio-m.de<br />

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