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Kräfte der Evolution - Ernst & Young

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Wertschöpfungskette Life Sciences<br />

Die Wertschöpfungskette Life Sciences umfasst den Weg von<br />

Innovationen aus <strong>der</strong> Grundlagenforschung, ihrer Überführung<br />

in kommerzielle Forschung und Entwicklung bis zum Markteintritt.<br />

Die Biotech-Industrie ist in dieser Betrachtung eingebettet<br />

zwischen <strong>der</strong> Grundlagenforschung und <strong>der</strong> auf Entwicklung<br />

und vor allem Vermarktung fokussierten Pharma-Industrie.<br />

Abbildung 5-3:<br />

Wertschöpfungskette Life Sciences<br />

Abbildung 5-4:<br />

Problemstellungen in <strong>der</strong> deutschen Biotech-Industrie<br />

Grundlagenforschung<br />

Translation Gap<br />

Biotechnologie<br />

Seed Early Mid Late<br />

Financing Gap<br />

Partnering Gap<br />

Pharma<br />

Grundlagenforschung<br />

- Technische Neuerungen<br />

- Experimentelle Daten,<br />

Modelle<br />

- Innovationsideen,<br />

Konzepte<br />

- (Patentanmeldungen)<br />

Biotechnologie<br />

- Technologieplattform<br />

- Validierte Targets<br />

- Produktkandidaten<br />

- Services<br />

- Patente<br />

Pharma-<br />

Industrie<br />

- Entwicklungsprodukte<br />

- Marktprodukte<br />

Translation Gap sowie Partnering Gap werden im Folgenden<br />

ausführlicher erläutert, nachdem auf den Financing Gap bereits<br />

im Kapitel 4 eingegangen wurde.<br />

Translation Gap und Technologie-Transfer<br />

Streng genommen existieren auch Biotech-Firmen, die bis zum<br />

Markt vorwärts integriert sind; ebenso wie viele Pharma-Firmen<br />

nach wie vor forschend tätig sind. Dennoch gilt für das Gros <strong>der</strong><br />

Biotech-Branche die geschil<strong>der</strong>te Segmentierung.<br />

Dem Netzwerkgedanken folgend, ergeben sich weitere Erfolgsfaktoren,<br />

die mit <strong>der</strong> Präsenz und Qualität <strong>der</strong> Partner – Forschung<br />

und Pharma – und noch viel wichtiger mit dem Funktionieren<br />

<strong>der</strong> Schnittstellen zwischen den Segmenten zusammenhängen.<br />

In einer breiter angelegten Benchmarkstudie zur Beurteilung<br />

<strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> deutschen Life-Sciences-Industrie<br />

wurden von <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> explizit die hier aufgezeigte Life-<br />

Sciences Wertschöpfungskette analysiert und mit Hilfe einer<br />

Stärken-Schwächen-Analyse Aspekte identifiziert, die für die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Biotech-Industrie große Bedeutung haben:<br />

• Translation Gap: Der Übergang von <strong>der</strong> Grundlagen- zur<br />

angewandten, kommerziellen Forschung ist unzureichend.<br />

• Financing Gap: Es fehlt speziell an Frühphasenkapital, und<br />

zwar sowohl in Deutschland als auch in Europa.<br />

• Partnering Gap: Für deutsche Biotech-Firmen ist zusehends<br />

auch <strong>der</strong> Abschluss von Partnerschaften schwierig.<br />

Translation steht für den Übergang von Ergebnissen aus <strong>der</strong><br />

Grundlagenforschung in die kommerzielle Entwicklung. Hier<br />

stellt die Biotechnologie ein wichtiges Bindeglied dar.<br />

Wenngleich die Forschung in Deutschland nach wie vor hoch<br />

angesehen ist und insbeson<strong>der</strong>e die Forscher international<br />

Anerkennung finden, so stecken die Prozesse zur Nutzung <strong>der</strong><br />

Ergebnisse noch in den Kin<strong>der</strong>schuhen. Erst nach dem Fall des<br />

Hochschullehrerprivilegs konnten die Hochschulen Eigentümer<br />

und Erstverwerter von Erfindungen an den Universitäten<br />

werden und folglich erst jüngst daran gehen, Verwertungsstrukturen<br />

für Patente aufzubauen. Es wird zwangsweise noch<br />

eine Weile dauern, bis solche Strukturen auch effizient arbeiten<br />

und entsprechende Einkünfte für die Universitäten generieren.<br />

Dagegen haben die USA mit einer sehr viel längeren Tradition<br />

<strong>der</strong> Patentverwertung bereits einen deutlichen Vorsprung.<br />

Insgesamt haben die amerikanischen Universitäten ihre Lizenzeinkommen<br />

zwischen 1991 und 2001 von 186 Mio. US-$ auf<br />

1,3 Mrd. US-$ steigern können. Diese Einkommen tragen inzwischen<br />

bei den amerikanischen Eliteuniversitäten in erheblichem<br />

Maße zur Finanzierung <strong>der</strong> Spitzenforschung bei.<br />

So bestreitet alleine die Stanford University mit Lizenzeinkommen<br />

in <strong>der</strong> Größenordnung von 50 Mio. US-$/Jahr (2002)<br />

etwa 12 Prozent ihres jährlichen Forschungsetats.<br />

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