Kräfte der Evolution - Ernst & Young
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FuE-Ausgaben<br />
Im letzten Jahr sind die Ausgaben für Forschung und Entwicklung<br />
<strong>der</strong> deutschen Core-Biotech-Unternehmen nochmals<br />
gesunken, und zwar um zehn Prozent von 966 auf 869 Mio. €.<br />
Auch hier ist wie<strong>der</strong>um – wie bei <strong>der</strong> Mitarbeiterentwicklung –<br />
<strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> börsennotierten Firmen und insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />
Insolvenzen ausschlaggebend, wie aus Abbildung 1-9<br />
ersichtlich wird.<br />
Abbildung 1-9:<br />
Ursache <strong>der</strong> Reduktion des FuE-Aufwandes<br />
Börsennotierte<br />
Firmen<br />
21 %<br />
M&A<br />
(mit Beteiligung<br />
ausländischer Firma)<br />
7 %<br />
Private Firmen<br />
12 %<br />
Insolvenzen<br />
60 %<br />
Quelle: <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, 2005<br />
Allein fast 75 Mio. € FuE-Aufwand fielen durch 24 insolvente<br />
Unternehmen und weitere gut 8 Mio. € durch übernommene<br />
o<strong>der</strong> fusionierte Firmen weg. Somit liegt <strong>der</strong> „eigentliche“<br />
Rückgang bei den noch in <strong>der</strong> Statistik erfassten Biotech-<br />
Unternehmen bei knapp zwei Prozent, wobei es durchaus<br />
Firmen gibt, die ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung<br />
erhöht haben.<br />
Insofern ist auch hier – wie bei <strong>der</strong> Mitarbeiterzahl – möglicherweise<br />
eine Trendwende zu erkennen, die Aufwendungen für<br />
FuE in Zukunft nicht weiter drastisch zu reduzieren. Da die<br />
Biotech-Industrie eine sehr forschungs- und entwicklungsintensive<br />
Industrie ist, erschien die Reduktion <strong>der</strong> Ausgaben<br />
hierfür in den vergangenen Jahren bedenklich, denn <strong>der</strong> Blick<br />
auf die US-Biotech-Industrie zeigt, dass dort selbst in den<br />
Jahren <strong>der</strong> Konsolidierung und Restrukturierung (1994 bis<br />
1996) die FuE-Ausgaben kontinuierlich gestiegen sind.<br />
Verlust<br />
Der Verlust <strong>der</strong> deutschen Core-Biotech-Industrie belief sich im<br />
Jahr 2004 auf 486 Mio. €. Damit konnte er zum zweiten Mal in<br />
Folge im Vergleich zum Vorjahr verringert werden. Während in<br />
2003 eine Absenkung um 17 Prozent erzielt werden konnte, lag<br />
<strong>der</strong> Rückgang 2004 bei elf Prozent.<br />
Die Reduktion beruht zu einem kleineren Teil auf dem Wegfall<br />
<strong>der</strong> Verlustzahlen <strong>der</strong> insolventen Firmen. Vor allem aber ist es<br />
einer Reihe privater Biotech-Unternehmen gelungen, ihren<br />
Verlust deutlich zu senken. So konnten beispielsweise die<br />
bereits mit sehr positiver Umsatzentwicklung vorgestellten<br />
Unternehmen Probiodrug und Paion (seit 2005 börsennotiert)<br />
ihren Verlust drastisch reduzieren bzw. sogar ein teilweise<br />
deutlich positives Ergebnis erzielen: Paion erzielte erstmals seit<br />
Gründung im Jahr 2000 ein positives Jahresergebnis von<br />
0,2 Mio. €, <strong>der</strong> Verlust lag im Jahr 2003 noch bei knapp 11<br />
Mio. €. Probiodrug erreichte 2004 einen geschätzten Gewinn<br />
vor Steuern von um die 25 Mio. €, nachdem sie im Vorjahr noch<br />
Verluste gemacht hatte.<br />
Ein gutes Dutzend weiterer privater Firmen konnte seinen<br />
Verlust ebenfalls bedeutend senken.<br />
Auch bei den börsennotierten Unternehmen gab es eindrucksvolle<br />
Beispiele für Verlustreduktionen: MediGene senkte seinen<br />
Verlust um 58 Prozent und MorphoSys konnte sogar die Grenze<br />
zur Profitabilität überschreiten.<br />
Insgesamt 20 deutsche Biotech-Firmen (darunter drei Neugründungen)<br />
haben 2004 erstmals die Gewinnschwelle erreicht<br />
o<strong>der</strong> überschritten. Allerdings sind auch einige Firmen von <strong>der</strong><br />
Gewinn- wie<strong>der</strong> in die Verlustzone gerutscht.<br />
Von den Core-Biotech-Unternehmen, die in <strong>der</strong> Umfrage eine<br />
Angabe zu Gewinn und Verlust gemacht haben, erwirtschafteten<br />
insgesamt 27 Prozent (50 Firmen) im Jahr 2004<br />
einen Gewinn. Für das Jahr 2003 lagen Angaben zu einem<br />
positiven Jahresergebnis von 22 Prozent <strong>der</strong> Firmen (44<br />
Unternehmen) vor. Bereits hier gab es eine Steigerung zu den<br />
Angaben des Jahres 2002, in dem 17 Prozent (37 Firmen) <strong>der</strong><br />
befragten Unternehmen Gewinn machten.<br />
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