21.11.2014 Aufrufe

Kräfte der Evolution - Ernst & Young

Kräfte der Evolution - Ernst & Young

Kräfte der Evolution - Ernst & Young

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Grußwort<br />

Edelgard Bulmahn,<br />

Bundesministerin für Bildung und Forschung<br />

Vorsprung durch Innovation – dieses Ziel ist für unser Land überlebenswichtig. Denn nur<br />

mit neuen Ideen und innovativen Anwendungen sichern wir unsere wirtschaftliche<br />

Leistungsfähigkeit. Nur so schaffen wir die Arbeitsplätze, die wir in unserem Land<br />

brauchen, nur so erhalten wir die Grundlage für Wohlstand, Teilhabe und soziale<br />

Gerechtigkeit.<br />

Innovativ ist eine Gesellschaft, die erfolgreich daran arbeitet, <strong>der</strong><br />

Wissenschaft, dem Wissenstransfer und den Innovationspotenzialen<br />

<strong>der</strong> Unternehmen optimale Bedingungen zu bieten. Die Forschungspolitik<br />

spielt dabei eine Schlüsselrolle. Der Staat kann und will nicht<br />

festlegen, was sich auf den Märkten <strong>der</strong> Zukunft verkauft. Wir können<br />

aber gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft Fel<strong>der</strong> ermitteln,<br />

die eine hohe Chance haben, die Innovationen von morgen zu liefern.<br />

Forschungspolitik kann und muss deshalb dort aktiv materiell<br />

för<strong>der</strong>nd und strategisch gestaltend eingreifen, wo es gilt, Basistechnologien<br />

zu stärken, die neue Wachstumsfel<strong>der</strong> erschließen und als<br />

Wachstumstreiber in vielen Branchen wirken.<br />

Die Biotechnologie ist eine solche Technologie und Deutschland hat<br />

sich in diesem wichtigen Innovationssektor einen europäischen Spitzenplatz erarbeitet<br />

– gerade auch dank <strong>der</strong> gezielten und intensiven För<strong>der</strong>ung durch das BMBF.<br />

Deutsche Unternehmen haben davon profitiert, im internationalen Vergleich kräftig<br />

aufgeholt und sich eine leistungsfähige Basis geschaffen. In dieser Basis steckt enormes<br />

Entwicklungspotenzial, auch wenn klar gesagt werden muss, dass sich die Branche<br />

gegenwärtig in einem Konsolidierungsprozess befindet.<br />

Der vorliegende 6. Biotechnologie-Report unterstreicht einmal mehr, dass sich die<br />

deutsche Biotech-Branche auch in einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld<br />

kraftvoll zu behaupten weiß: Prognosen, die davon ausgingen, dass die Szene mit dramatischen<br />

Einbrüchen und Stillstand zu rechnen habe, sind klar wi<strong>der</strong>legt worden.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Unternehmen liegt dank zahlreicher Neugründungen unterm Strich etwa auf<br />

dem Niveau des Jahres 2003, beim Umsatz legt die Branche um sieben Prozent zu und<br />

auch das Volumen <strong>der</strong> Wagniskapitalfinanzierung ist gegenüber dem Vorjahr trotz <strong>der</strong><br />

anhaltenden Konsolidierung gestiegen.<br />

Hierzu hat die Bundesregierung ihren Beitrag geleistet. Denn gerade die Finanzierung ist<br />

ja zurzeit <strong>der</strong> kritische Punkt für viele hochinnovative Firmen. Mit dem High-Tech-<br />

Masterplan haben wir die Investitions-Bedingungen für junge Technik-Unternehmen<br />

spürbar verbessert. Gleichzeitig bauen wir mit dem Beteiligungskapital-Dachfonds und<br />

<strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>initiative die Startchancen für innovative Unternehmen weiter aus.<br />

Um die Anwendungspotenziale <strong>der</strong> Biotechnologie auszuschöpfen, dürfen Innovationen<br />

nicht zufällige Nebenprodukte <strong>der</strong> Forschung sein. Entscheidend ist, dass wir das<br />

Wissen, das in diesem Land vorhanden ist, bündeln und gezielt nutzen.<br />

Denn Biotechnologie ist immer ein vernetztes Geschäft. Das Zusammenwirken<br />

verschiedener Disziplinen von <strong>der</strong> Medizin über die Bioinformatik bis hin zur<br />

Verfahrenstechnik ist deshalb ebenso entscheidend für den Erfolg wie die Verzahnung<br />

von Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Kliniken und Zulassungsbehörden.<br />

Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenzubringen<br />

und leistungsfähige Cluster zu bilden, dieses<br />

Ziel verfolgen wir seit einigen Jahren erfolgreich mit<br />

unseren Wettbewerben BioRegio und BioProfil. Hieraus<br />

sind bereits 26 BioRegionen entstanden, die Stärken<br />

auf beson<strong>der</strong>s zukunftsträchtigen Fel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Biotechnologie<br />

aufweisen und wichtige Impulse für die<br />

wirtschaftliche Entwicklung vor Ort geben. Beispiele<br />

hierfür sind etwa die Bioregionen um Berlin, München,<br />

Jena und das Rhein-Neckar-Dreieck.<br />

Um Lücken in <strong>der</strong> Wertschöpfungskette zu schließen, ist<br />

diese Clusterbildung insbeson<strong>der</strong>e für Existenzgrün<strong>der</strong><br />

und kleine und mittlere Unternehmen von erheblicher<br />

Bedeutung. Sie sind wegen ihrer Nähe zur akademischen Forschung und <strong>der</strong> schnellen<br />

und flexiblen Umsetzung mo<strong>der</strong>ner Forschungsmethoden Katalysatoren für den Technologietransfer<br />

und sorgen dafür, dass neue Geschäftsideen und technologische<br />

Entwicklungen schnell in den Wirtschaftskreislauf fließen.<br />

Die Biotechnologie gehört zu den wichtigsten Innovationsfel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Zukunft. Noch<br />

1989 wurden mit Biopharmazeutika weltweit weniger als 50 Millionen US-Dollar Umsatz<br />

gemacht. Vergangenes Jahr waren es mehr als 40 Milliarden. Und bis 2010 wird sich<br />

diese Summe – so die Prognose – wohl noch einmal verdoppeln.<br />

Ich bin sicher: Deutsche Unternehmen werden dabei ganz vorne mitspielen. In <strong>der</strong><br />

Grundlagenforschung gehören wir bereits zur Weltspitze. Inzwischen durchlaufen auch<br />

immer mehr biotechnologische Produkte die Entwicklungspipeline. Auch im vergangenen<br />

Jahr ist die Zahl <strong>der</strong> Wirkstoffe sowohl in <strong>der</strong> vorklinischen Phase als auch in <strong>der</strong><br />

späteren klinischen Prüfungsphase erneut gestiegen.<br />

Es gibt also genügend Gründe, optimistisch nach vorne zu schauen. Die Biowissenschaften<br />

sind Innovations-Motor in <strong>der</strong> Medizin und Pharmazie, aber auch in vielen<br />

an<strong>der</strong>en Branchen – in <strong>der</strong> Chemie, <strong>der</strong> Landwirtschaft, <strong>der</strong> Umwelt- und Energietechnik<br />

und im Dienstleistungssektor.<br />

Die Bundesregierung hat sich aus diesem Grund klar zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Biotechnologie<br />

bekannt. Wir unterstützen exzellente Forschung, ermöglichen ein engagiertes und<br />

kreatives Unternehmertum und stärken damit die Innovationskraft in unserer<br />

Gesellschaft!<br />

4 KRÄFTE DER E VOLUTION – DEUTSCHER B IOTECHNOLOGIE-REPORT 2005

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!