Kräfte der Evolution - Ernst & Young
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Dr. Frank Striggow, CEO KeyNeurotek AG, Magdeburg<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Neurologie<br />
Medizin und pharmazeutische Industrie sehen sich gleichermaßen mit dem Problem<br />
konfrontiert, dass hirnbezogene Erkrankungen einerseits von großer und kontinuierlich<br />
weiter zunehmen<strong>der</strong>, volkswirtschaftlicher Bedeutung sind, an<strong>der</strong>erseits aber auf<br />
molekularer, zellulärer und systemischer Ebene nur äußerst unzureichend verstanden<br />
werden. Daraus resultieren enorme Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> Entwicklung effektiver<br />
Therapieansätze. Dies war vor mehr als 5 Jahren <strong>der</strong> technologische und entwicklungsstrategische<br />
Ansatzpunkt <strong>der</strong> KeyNeurotek AG.<br />
Kooperationen mit <strong>der</strong> Pharmaindustrie sind Mittel <strong>der</strong> Wahl, um in reife Projekte<br />
einzusteigen bzw. um interne F&E-Programme o<strong>der</strong> Technologien zu vermarkten<br />
(Lizenzvergabe, Co-Development). Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Bündelung von Ressourcen<br />
und Kompetenzen wird innerhalb des Firmenverbundes PharmaMD mit <strong>der</strong> ebenfalls in<br />
Magdeburg ansässigen IMTM GmbH ein Wirkstoffentwicklungsprogramm auf <strong>der</strong> Basis<br />
spezifischer Protease-Inhibitoren vorangetrieben. Ziel ist <strong>der</strong> Beginn klinischer Phase-I -<br />
Studien in 2006/2007. Darüber hinaus bestehen strategische Partnerschaften mit <strong>der</strong><br />
Fraunhofer-Gesellschaft (Technologieentwicklung), <strong>der</strong> Max-Planck-Gesellschaft (Wirkstoffentwicklung),<br />
Instituten <strong>der</strong> Leibniz-Gesellschaft (Technologienutzung, Wirkstoffentwicklung)<br />
und <strong>der</strong> University of Southampton.<br />
Technologieansatz <strong>der</strong> KeyNeurotek<br />
Heute verfügt das Unternehmen KeyNeurotek über einzigartige, vollautomatisierte<br />
Screeningverfahren, in denen komplexe Krankheitsverläufe in nativen Gewebeproben<br />
simuliert und distinkte, krankheitsbezogene Schädigungsereignisse (z. B. Zelluntergang,<br />
Inflammation, eingeschränkte mitochondriale Funktionalität) detektiert und<br />
quantifiziert werden können (TELOMICS ex vivo). Die Verwendung von Gewebekulturen<br />
hat den Vorteil, dass Langzeitprozesse in einer physiologischen<br />
Target- und Pathway-Bibliothek untersucht werden können (auch<br />
akute Erkrankungen sind das Ergebnis längerfristiger Prozesse). Im<br />
Gegensatz zu zellbasierten Verfahren werden zudem wichtige<br />
interzelluläre, d. h. systemische Wechselwirkungen in „organotypischen“<br />
Gewebeverbänden berücksichtigt. Während schnelle<br />
Ex-vivo-Verfahren als Filterfunktion im Zusammenhang mit Targetidentifizierung<br />
und -validierung, Substanzscreening, Toxizitätsuntersuchungen<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Identifizierung und Optimierung von<br />
Leitstrukturen eingesetzt werden, dienen nachgeschaltete,<br />
komplementäre In-vivo-Verfahren am Ganztier (TELOMICS in vivo)<br />
<strong>der</strong> präklinischen Ergebnisvalidierung (Proof-of-Concept-Studien,<br />
Dosis-/Wirkung-Untersuchungen). KeyNeurotek verfügt über ein<br />
breites Repertoire an Krankheitsmodellen und analytischen Verfahren (z. B. Histologie,<br />
Immunhistochemie, Genexpression, Proteomik, Kernspintomografie, Verhaltensuntersuchungen/preclinical<br />
outcome studies). Weitere F&E-bezogene In-house-<br />
Kompetenzen fokussieren auf die Bereiche Molekularbiologie, In-silico-Chemie sowie<br />
präklinisches, klinisches und regulatorisches Entwicklungsmanagement. Bereiche wie<br />
klassisches HTS, Chemie, Medizinalchemie, ADME/Tox, GMP und Klinik werden intern<br />
gesteuert, aber ausschließlich über externe, z. T. exklusive Partnerschaften realisiert.<br />
KeyNeurotek verfügt durch zwei Finanzierungsrunden (2001, 2004), verschiedene<br />
För<strong>der</strong>programme (5. Rahmenprogramm <strong>der</strong> EU, BMBF) sowie valide Investoren über<br />
eine relativ solide Finanzierung. Weitere Unterstützung ist durch das klare Bekenntnis<br />
des Landes Sachsen-Anhalt zur verabschiedeten Biotechnologieoffensive gegeben.<br />
Unabhängig davon ist mittelfristig die Akquirierung weiterer Mittel, auch durch die<br />
Gewinnung weiterer Investoren erfor<strong>der</strong>lich. Dieser Herausfor<strong>der</strong>ung hat sich<br />
letztendlich die gesamte Unternehmensstrategie unterzuordnen.<br />
Die Strategie des Vorstandes ist konsequent auf<br />
die baldmöglichste wirtschaftliche Verwertung <strong>der</strong><br />
Entwicklungspipeline ausgerichtet, idealerweise zur Finanzierung<br />
bereits initiierter Nachfolge- o<strong>der</strong> Parallelprojekte.<br />
Im Sinne <strong>der</strong> Pipelinekomplettierung, und nur aus diesem<br />
Grund, kommt bei gesicherter Finanzierung ein anorganisches<br />
Wachstum <strong>der</strong> Gesellschaft in Betracht.<br />
Fazit<br />
KeyNeurotek, im Jahr 2000 aus dem profilierten<br />
Magdeburger Forschungsumfeld (Neurobiologie/Neurologie,<br />
Immunologie, Systembiologie) gegründet, hat sich<br />
mittlerweile auch international als ZNS-fokussiertes Biotechnologieunternehmen<br />
etabliert. Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Unternehmensstrategie stehen Aufbau, Entwicklung und<br />
Vermarktung einer präklinischen und klinischen Wirkstoffpipeline, vornehmlich im<br />
Bereich akuter und chronischer Erkrankungen des zentralen Nervensystems (z. B.<br />
Schädel/Hirntrauma, Schlaganfall, Alzheimer). Voraussetzung hierfür ist eine starke<br />
wissenschaftliche und technologische Basis sowie ausgewiesene, pharma- und biotechrelevante<br />
Managementkompetenz, ergänzt durch strategische Partnerschaften.<br />
Geschäftsstrategie<br />
Das Management legt expliziten Wert auf schlanke Organisationsstrukturen, die<br />
Gewährleistung einer geringen burn rate, eine starke technologische und wissenschaftliche<br />
Basis sowie diversifizierte pharmazeutische Entwicklungs- und Zulassungserfahrung.<br />
Auf dieser Basis wird eine fortgeschrittene präklinische und klinische<br />
Entwicklungspipeline aufgebaut, diversifiziert nach Indikationen, Wirkstoffklassen und<br />
Targets. Für 2005 ist <strong>der</strong> Beginn klinischer Proof-of-Concept-Studien (Phase II) in einer<br />
ersten Indikation vorgesehen.<br />
www.keyneurotek.de<br />
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