Kräfte der Evolution - Ernst & Young
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Insbeson<strong>der</strong>e ist dabei erfreulicherweise erkennbar, dass es den<br />
deutschen Biotech-Unternehmen nun zusehends gelingt, tatsächlich<br />
so etwas wie ein Portfolio an Wirkstoffen aufzubauen.<br />
Denn die Zunahme an Firmen, die jeweils drei o<strong>der</strong> vier Wirkstoffe<br />
im Portfolio haben, ist im vergangenen Jahr sprunghaft<br />
gestiegen. Einen sehr eindrucksvollen Anstieg gab es zudem bei<br />
den Unternehmen, die mehr als fünf Wirkstoffe im Portfolio<br />
zählen.<br />
Hierbei handelt es sich um eine neu in die Statistik aufgenommene<br />
Firma sowie Unternehmen, die bisher fünf o<strong>der</strong><br />
weniger Wirkstoffe in <strong>der</strong> Entwicklung hatten. Dieses beruhte<br />
bei den fünf zutreffenden Unternehmen jedoch ausschließlich<br />
auf dem Nachrücken von Projekten in die Präklinik. Das starke<br />
Absinken <strong>der</strong> Firmenanzahl in <strong>der</strong> Kategorie mit fünf Wirkstoffen<br />
im Portfolio ist somit zum einen auf eine Erweiterung des<br />
Portfolios zurückzuführen. Zum an<strong>der</strong>en gab es hier jedoch<br />
auch ein paar Unternehmen, bei denen sich die Zahl <strong>der</strong> Wirkstoffe<br />
im Portfolio verringerte.<br />
Positiv einzuschätzen ist dagegen die gesunkene Zahl an<br />
Firmen, die lediglich einen Wirkstoff in <strong>der</strong> Entwicklung hat.<br />
Dies ist vor dem Hintergrund <strong>der</strong> immer noch relativ angespannten<br />
Finanzierungssituation nach wie vor eine sehr<br />
erfreuliche Entwicklung. Allerdings ist es einigen börsennotierten<br />
Unternehmen gelungen, im vergangenen Jahr eine<br />
Kapitalerhöhung durchzuführen, die bei allen Medikamenten<br />
entwickelnden Firmen nun zur Finanzierung <strong>der</strong> Projekte mit<br />
<strong>der</strong> größten Marktnähe dient.<br />
Abbildung 2-6:<br />
Herkunft <strong>der</strong> Wirkstoffe: Eigenentwicklung<br />
versus Einlizenzierung im Jahresvergleich<br />
Anzahl Wirkstoffe<br />
(zu einigen Wirkstoffen lagen hier keine Angaben vor)<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
4<br />
5<br />
31<br />
88<br />
4<br />
6<br />
37<br />
98<br />
2<br />
2<br />
7<br />
26<br />
3<br />
4 3<br />
11 3<br />
7<br />
13 10<br />
8<br />
5<br />
5<br />
17<br />
Präklinik Phase I Phase II<br />
(2003) (2004) (2003) (2004) (2003) (2004)<br />
von Pharma<br />
von Biotech<br />
von Akademie<br />
Eigenentwicklung<br />
Quelle: <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, 2005<br />
Denn nach wie vor konzentrieren viele Firmen ihre Ressourcen<br />
auf die am weitesten fortgeschrittenen Produkte, um über eine<br />
Vermarktung letztlich auch wie<strong>der</strong> Nachfolgeprodukte mit<br />
finanzieren zu können.<br />
Einlizenzierung versus Eigenentwicklung<br />
Abbildung 2-6 zeigt die Zahl an einlizenzierten und eigenentwickelten<br />
Wirkstoffen in <strong>der</strong> Pipeline <strong>der</strong> analysierten<br />
deutschen Core-Biotech-Unternehmen im Jahresvergleich.<br />
Unterschieden wurde dabei nach Einlizenzierungen aus <strong>der</strong><br />
Pharma- und Biotech-Industrie sowie aus dem akademischen<br />
Bereich.<br />
Es wird deutlich, dass eigenentwickelte Produkte sich überwiegend<br />
in <strong>der</strong> Präklinik befinden. Im Vergleich zum Vorjahr<br />
stieg <strong>der</strong>en Anzahl von 88 auf 98. In Phase I hat ihre Anzahl im<br />
vergangenen Jahr dagegen stark abgenommen. Mit <strong>der</strong><br />
Zunahme <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Eigenentwicklungen in Phase II für das<br />
Jahr 2004 lässt sich dieser Rückgang aber klar erklären, da –<br />
wie bereits oben diskutiert – einige <strong>der</strong> Phase-I-Produkte in die<br />
Phase II übergetreten sind.<br />
Wirkstoffe, die ursprünglich aus <strong>der</strong> akademischen Forschung<br />
stammen, haben in <strong>der</strong> Präklinik wie auch in Phase I zugenommen<br />
und stehen von <strong>der</strong> Bedeutung her an zweiter Stelle nach<br />
den Eigenentwicklungen. Es handelt sich hier um Projekte, die<br />
vermutlich zur Gründung <strong>der</strong> jeweiligen Firmen von <strong>der</strong><br />
Akademie übernommen wurden und nun in <strong>der</strong> Entwicklung<br />
weiter vorangeschritten sind.<br />
Eine etwa gleich geringe Anzahl liegt in <strong>der</strong> Präklinik und in <strong>der</strong><br />
Phase I bei Wirkstoffen vor, die von Biotech o<strong>der</strong> Pharma einlizenziert<br />
wurden. Im Jahresvergleich hat es hierbei wenig<br />
Än<strong>der</strong>ung gegeben. Bei den Phase-II-Produkten wird deutlich,<br />
dass im Jahr 2004 ein Anstieg bei den Wirkstoffen, die von<br />
Pharma einlizenziert wurden, erfolgte.<br />
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