Kräfte der Evolution - Ernst & Young
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4. Finanzierung und Kapitalmarkt<br />
4.1 Biotech-Investoren im Blickfeld<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> vorliegenden Studie wurde auch eine Umfrage<br />
unter Investoren durchgeführt, die Beteiligungen an deutschen<br />
Biotech-Unternehmen halten.<br />
Fragen zur Firmen- bzw. Investitionsstruktur umfassten dabei<br />
die Faktoren Kapitalquelle, Fundraising sowie bevorzugter Exit<br />
bzw. bevorzugter Börsenplatz. Weiterhin wurden Daten zu Art<br />
und Ziel <strong>der</strong> Investition sowie zu den Biotech-Investitionsaktivitäten<br />
im Jahr 2004 erhoben.<br />
Zum Punkt Kapitalquelle findet sich eine Übersicht in<br />
Abbildung 4-1, die die Antworten des jeweiligen aktuellen<br />
Samples an Investoren wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />
Im Jahresvergleich haben sich hier sichtbare Verschiebungen<br />
bei den Privatinvestoren sowie – allerdings schwächer ausgeprägt<br />
– bei den strategischen Investoren und den öffentlich/<br />
staatlichen Quellen ergeben.<br />
Im Vergleich zum Jahr 2003 fällt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Privatinvestitionen<br />
wesentlich geringer aus; <strong>der</strong> Anteil strategischer Investoren<br />
und öffentlich/staatlicher Quellen ist dagegen leicht gestiegen.<br />
Abbildung 4-1:<br />
Kapitalquellen des Investorensamples<br />
institutionelle<br />
Investoren<br />
28<br />
öffentlich/staatlich 29<br />
private<br />
Investoren<br />
strategische<br />
Investoren<br />
sonstige Quellen<br />
6 7 9<br />
7<br />
Ansonsten machen im aktuellen Sample nach wie vor institutionelle<br />
Investoren als Geldgeber den größten Anteil aus, gefolgt<br />
von öffentlichen bzw. staatlichen Kapitalquellen. Insgesamt <strong>der</strong><br />
geringste Anteil entfällt wie im Vorjahr auf strategische<br />
Investoren (in <strong>der</strong> Regel Industrieunternehmen).<br />
9<br />
14<br />
14<br />
18<br />
21<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />
Anteil <strong>der</strong> Nennungen in % (Mehrfachnennungen möglich; 2004 n = 64)<br />
Quelle: <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> 2005<br />
31<br />
34<br />
36<br />
36<br />
Lediglich drei <strong>der</strong> antwortenden 36 Investoren haben im Jahr<br />
2004 einen neuen Fonds aufgelegt. So gelang beispielsweise <strong>der</strong><br />
Wellington Partners aus München noch kurz vor Jahresschluss<br />
ein erstes, 85 Mio. € umfassendes Closing für einen neuen<br />
Fonds, den WP III Tech. Zu den Geldgebern gehörten: Access<br />
Capital, AlpInvest, Lexington Partners, Swiss Re, VCM und<br />
von Braun & Schreiber. Hinzu kommt mit einem Anteil von<br />
rund 25 Prozent <strong>der</strong> Europäische Investitionsfonds (EIF), <strong>der</strong><br />
seit Anfang März 2004 offiziell Gel<strong>der</strong> aus dem „ERP-EIF<br />
Dachfonds“ vergibt. Mit bereits vorliegenden, weiteren Zusagen<br />
über 25 Mio. € wird <strong>der</strong> neue Wellington-Fonds im Jahr 2005<br />
mit einer Summe von mindestens 120 Mio. € aufgelegt werden<br />
können. Investitionsaktivitäten wurden Anfang 2005 gestartet.<br />
Vor dem Investment in den Wellington-Fonds war die erste<br />
verbindliche Investitionszusage des Dachfonds mit einem<br />
namhaften Betrag an den – laut Branchenbeobachtern – aktuell<br />
im Fundraising befindlichen Fonds „TVM Life Science<br />
Ventures VI“ <strong>der</strong> Münchner Venture Capital Gesellschaft TVM<br />
gegangen. Der ERP-EIF Dachfonds wurde<br />
zum Jahresanfang vom EIF und dem<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Arbeit (BMWA) aufgelegt und soll in<br />
deutsche Beteiligungskapitalfonds für<br />
Frühphasen- und Wachstumsunternehmen<br />
investieren.<br />
Neben Wellington konnte die Investitionsbank<br />
Berlin (IBB) 2004 einen neuen<br />
Fonds, den VC Fonds Berlin, auflegen.<br />
Zunächst soll ein Fondsvolumen von 20<br />
Mio. € (davon 13,75 Mio. € Mittel aus<br />
dem EFRE – Europäischer Fonds für<br />
Regionale Entwicklung) erreicht werden.<br />
Im zweiten Schritt wird dann ein<br />
Volumen von 45 Mio. € angestrebt. Dies<br />
soll über das Engagement weiterer, vorrangig privater<br />
Investoren erzielt werden.<br />
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