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Kräfte der Evolution - Ernst & Young

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Im August 2004 initiierte die Heidelberger Axaron Bioscience<br />

eine Phase-II-Studie mit ihrem Schlaganfall-Wirkstoff AX200.<br />

Der Start <strong>der</strong> Studie stellt einen wesentlichen Meilenstein in <strong>der</strong><br />

Unternehmensentwicklung dar und zeigt, dass die wissenschaftliche<br />

Expertise im Bereich ZNS in eine viel versprechende Produktentwicklung<br />

umgesetzt werden konnte.<br />

Positive Ergebnisse aus einer klinischen Phase-IIa-Studie<br />

wurden von <strong>der</strong> Berliner Revotar Biopharmaceuticals gemeldet:<br />

Die neuartige topische Formulierung des entzündungshemmenden<br />

Wirkstoff-Kandidaten Bimosiamose gegen Psoriasis<br />

zeigte eine Reduzierung <strong>der</strong> Eindringtiefe <strong>der</strong> Schuppenflechte-<br />

Plaques in die Haut. Damit erfolgte eine Bestätigung zur<br />

Weiterentwicklung des Wirkstoffes. Auch IDEA aus München<br />

gab im vergangenen Jahr positive Ergebnisse einer klinischen<br />

Studie <strong>der</strong> Phase II zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von<br />

IDEA-070 bekannt. IDEA-070 ist ein neuartiges Medikament<br />

zur zielgerichteten Behandlung von schmerzhaften und entzündlichen<br />

Hautreaktionen, die durch verschiedenartige Reize,<br />

wie beispielsweise Sonnenbrand o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Verbrennungen,<br />

verursacht werden. Schließlich konnte auch Biofrontera über<br />

einen positiven Zwischenbericht informieren: Der Produktkandidat<br />

BF-Derm1, ein Histidindecarboxylase-Hemmer,<br />

konnte die Symptome <strong>der</strong> Urtikaria, einer bislang nur unzureichend<br />

behandelbaren Hautkrankheit, in Patienten durchschnittlich<br />

um 30 bis 40 Prozent senken, ohne dabei nennenswerte<br />

Nebenwirkungen hervorzurufen.<br />

Tabelle 2-1:<br />

Anzahl <strong>der</strong> Wirkstoffe in <strong>der</strong> Entwicklungspipeline nach<br />

Firmenstatus (Firmenanzahl in Klammern)<br />

Status Präklinik Ph I Ph II Ph III<br />

Jahr 2003 2004 2003 2004 2003 2004 2003 2004<br />

Privat 125 (67) 153 (73) 35 (25) 32 (21) 24 (23) 36 (32) 3 (3) 7 (6)<br />

Börsennotiert 8 (3) 7 (3) 3 (1) 1 (1) 2 (2) 2 (2) 2 (2) 2 (2)<br />

Quelle: <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong>, 2005<br />

Die starke Steigerung bei <strong>der</strong> Anzahl von Wirkstoffen in Phase<br />

II hat verschiedene Ursachen. Neben dem Fortschritt von präklinischen<br />

o<strong>der</strong> Phase-I-Produkten ist die Zunahme einerseits<br />

darauf zurückzuführen, dass Firmen ihr Portfolio durch Zukauf,<br />

Einlizenzierung o<strong>der</strong> Fusion stärkten. So hat die Kölner<br />

Biofrontera von <strong>der</strong> schweizerischen ASAT alle Eigentumsrechte,<br />

Patente und Material eines klinischen Phase-II-Produktes<br />

zur Behandlung krebsartiger und präkanzeröser Hautläsionen<br />

sowie gynäkologischer Indikationen erworben.<br />

Über die Fusion mit <strong>der</strong> israelischen Biotech-Firma Peptor<br />

konnte die Göttinger DeveloGen <strong>der</strong>en führendes Produkt<br />

(DiaPep277TM) übernehmen, welches sich in Phase II <strong>der</strong><br />

klinischen Entwicklung für Diabetes Typ 1 befindet.<br />

An<strong>der</strong>erseits wurden bei bereits in Entwicklung befindlichen<br />

Wirkstoffen neue Indikationen identifiziert, die nun klinisch<br />

getestet werden. Zudem führte wie<strong>der</strong>um die Neuaufnahme von<br />

Firmen in die Statistik dieser Untersuchung zu einer leichten<br />

Erhöhung.<br />

In klinischer Phase III befanden sich Ende 2004 neun Wirkstoffe<br />

von acht deutschen Biotech-Firmen. Im Vergleich zu<br />

Ende 2003, als in dieser Kategorie noch fünf Wirkstoffe gezählt<br />

wurden, ist dieses ein beachtlicher Fortschritt. Drei Projekte,<br />

die sich in 2003 noch in Phase II befanden, haben im vergangenen<br />

Jahr den Sprung in die klinische Phase III geschafft.<br />

Mitte Juni 2004 konnte die Münchener Wilex nach abgeschlossenen<br />

Phase-II-Studien zum Kandidaten Rencarex ® , die<br />

eine deutliche Verbesserung des Langzeit-Überlebens <strong>der</strong><br />

Patienten mit Nierenzellkrebs bei hervorragen<strong>der</strong> Verträglichkeit<br />

aufzeigten, den Start <strong>der</strong> Phase III bekannt geben. Die<br />

Studie wird an über 50 Zentren in Europa und den USA<br />

durchgeführt und voraussichtlich 612 Patienten einschließen.<br />

Nachdem mit dem spanischen Pharma-Unternehmen Esteve<br />

eine Entwicklungs- und Vermarktungspartnerschaft für<br />

Rencarex ® in einigen Län<strong>der</strong>n Südeuropas abgeschlossen<br />

wurde, tritt dieses in Spanien sogar als<br />

Co-Sponsor für die Studie auf. Der<br />

Abschluss <strong>der</strong> Phase-III-Studie sowie<br />

eine Vermarktung sind für 2008<br />

geplant.<br />

Im September 2004 vermeldete die<br />

Berliner Jerini den Beginn <strong>der</strong> Phase<br />

III in den USA und Kanada für den<br />

Peptid-Wirkstoff Icatibant zur Behandlung<br />

des vererbten Angioödems<br />

(HAE). Gleichzeitig wurde die Studie bei den zuständigen<br />

Behörden und Ethik-Komitees in verschiedenen europäischen<br />

Län<strong>der</strong>n eingereicht. Jerini besitzt für Icatibant bei HAE den<br />

Orphan-Drug-Status für USA und Europa. Dieser sichert dem<br />

Unternehmen exklusive Vermarktungsrechte für das Produkt in<br />

den USA für sieben Jahre nach Marktzulassung und in Europa<br />

für zehn Jahre. Außerdem hat Jerini für diese Anwendung den<br />

„Fast Track“-Status <strong>der</strong> FDA bekommen, welcher zu einer<br />

beschleunigten Bearbeitung von Zulassungsanträgen führt.<br />

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