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Kräfte der Evolution - Ernst & Young

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G ESCHÄFTS- UND KOMMERZIALISIERUNGSSTRATEGIEN<br />

Dr. Thomas Herget, Director New Ventures Bio, und<br />

Dr. Ralf König, Senior Manager Strategic Business<br />

Development Chemicals, Merck KGaA, Darmstadt<br />

Enge Kooperationen mit Biotech-Start-ups stärken die<br />

Wettbewerbsposition von Merck und schaffen Zukunftsoptionen<br />

für die Biotech-Branche<br />

Die strategische Positionierung <strong>der</strong> Merck KGaA mit Aktivitäten in Pharma und Chemie<br />

geht einher mit einer breiten Ausrichtung <strong>der</strong> eigenen Forschung und Entwicklung. Dabei<br />

spielen die Biotechnologie als Tool und die enge Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Biotechnologiebranche<br />

eine wichtige Rolle und tragen wesentlich zur Stärkung <strong>der</strong><br />

Wettbewerbsposition des Darmstädter Unternehmens in <strong>der</strong> Chemie bei.<br />

Kooperationen und Akquisitionen<br />

Für das Unternehmen sind zielorientierte<br />

Kooperationen mit externen<br />

Partnern essentiell, wenn es um die<br />

schnelle und erfolgreiche Umsetzung<br />

von neuen Erkenntnissen in innovative<br />

Produkte geht. Die Zusammenarbeit<br />

von Merck mit externen Partnern<br />

reicht dabei von <strong>der</strong> Mitwirkung in<br />

Kompetenznetzwerken und Partnerschaften,<br />

über projektbezogene Kooperationen<br />

in Forschung und Entwicklung,<br />

bis hin zum Erwerb von<br />

Patenten und Unternehmen. Ein Beispiel hierfür ist die Zusammenarbeit mit dem<br />

britischen Biotech-Unternehmen British Biocell International (BBI) bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />

von Lateral-Flow-Tests für die mikrobiologische Analytik. Diese Tests liefern einfach und<br />

ohne aufwändige Geräte präzise Ergebnisse bei <strong>der</strong> Analyse von Proben auf<br />

beispielsweise Listerien o<strong>der</strong> Verotoxine und werden für die Umwelt- und<br />

Lebensmittelanalytik eingesetzt. Merck erwarb aber nicht nur die Technologie, son<strong>der</strong>n<br />

bezieht auch wichtige Vorprodukte für die Herstellung dieser Tests.<br />

Die amerikanische Tochtergesellschaft EMD Biosciences evaluiert jedes Jahr weit über<br />

tausend Technologien und Produkte von kleinen Biotech-Start-ups und kann dadurch<br />

jährlich zwischen 500 und 800 neue Artikel für die biomedizinische Forschung<br />

einführen, darunter innovative Entwicklungen auf den für die Wirkstoff-Forschung<br />

wichtigen Gebieten Genomics und Proteomics. Ein Schwerpunkt innerhalb von<br />

Proteomics wurde durch die Akquisition des US-Biotech-Unternehmens ProteoPlex auf<br />

Proteinarrays gesetzt. Dadurch konnte die Angebotspalette von Merck im Bereich <strong>der</strong><br />

Biotech-Werkzeuge in eine neue Richtung erweitern werden.<br />

Dies sind lediglich zwei Beispiele von vielen Kooperationen mit Biotech-Unternehmen.<br />

Sie verdeutlichen, weshalb Dr. Thomas Herget, Leiter <strong>der</strong> Abteilung New Ventures Bio,<br />

und Dr. Ralf König aus dem Bereich Strategic Business Development Chemicals ständig<br />

auf <strong>der</strong> Suche nach neuen Kooperationsmöglichkeiten in <strong>der</strong> Biotech-Branche sind –<br />

Merck stärkt mittels dieses Technologietransfers die eigene Marktposition durch<br />

innovative Produkte.<br />

Bereitstellung von Technologien<br />

Neben <strong>der</strong> Akquisition von Know-how, Technologien und Produkten betreibt Merck auch<br />

Technologietransfer in umgekehrter Richtung. So werden komplette Projekte an Startup-Unternehmen<br />

übertragen, wo sie mit größerem Fokus weiterverfolgt werden, als dies<br />

intern möglich ist. Innerhalb <strong>der</strong> Krebsforschung fielen beispielsweise Ergebnisse an, die<br />

sich als nützlich für die Entwicklung<br />

von Heilmitteln in einer an<strong>der</strong>en Indikation<br />

erwiesen haben. Da dieses Therapiegebiet<br />

jedoch nicht im Fokus von<br />

Merck liegt, ist das Know-how in ein<br />

Start-up eingebracht worden.<br />

Während Merck sich bislang in seiner<br />

Zusammenarbeit auf Projekte für<br />

konkrete, marktnahe Produkte fokussiert<br />

hat, wird Merck in Zukunft auch<br />

stärker mit innovativen Firmen <strong>der</strong><br />

Biotech-Branche kooperieren. Hierdurch<br />

sollen geschäftliche Optionen<br />

für die mittel- und langfristige Zukunft erschlossen werden. Entscheidend ist hierbei <strong>der</strong><br />

konkrete Bezug zu den heutigen beziehungsweise künftigen Geschäften. Reine<br />

Finanzbeteiligungen zieht Merck nicht in Betracht.<br />

Tool Provi<strong>der</strong><br />

Mit einem breiten Produkt-Portfolio und einem mo<strong>der</strong>nen Leistungsprogramm für den<br />

Biotechnologie-Sektor ist Merck eng mit dieser Branche verbunden. Kunden beziehen<br />

weltweit Produkte und Dienstleistungen für das analytische und präparative Labor sowie<br />

für Produktionsprozesse. Mit diesem Programm richtet sich Merck auch an die Biotech-<br />

Industrie. Denn gerade jüngere Unternehmen benötigen starke Partner, um spezifizierte<br />

Wirkstoffe für klinische Prüfungen und den Markteintritt in ausreichenden Mengen<br />

bereitzustellen. Vor allem die dabei notwendigen hohen Anfor<strong>der</strong>ungen an Qualität,<br />

Chargenkonstanz und die Erfüllung regulatorischer Anfor<strong>der</strong>ungen stellen eine<br />

beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung dar. Auf diese Weise unterstützt Merck die gesamte Biotech-Wertschöpfungskette<br />

von <strong>der</strong> Forschung über die Synthese bis hin zur industriellen<br />

Fertigung sowohl von kleinen Wirkstoffmolekülen als auch von Biologicals.<br />

Fe<strong>der</strong>führend auf diesem Gebiet ist dabei die Chemie-Sparte Life Science & Analytics,<br />

die, neben den Merck’schen Pharma- und Kosmetikaktivitäten, die umfangreichsten<br />

Aktivitäten auf dem Biotechnologiesektor aufweist.<br />

www.merck.de<br />

84 K RÄFTE DER E VOLUTION – DEUTSCHER B IOTECHNOLOGIE-REPORT 2005

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