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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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auch in jenem Norwegen auffällig, das im 5. und 6.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t einen starken Bevölkerungszuwachs<br />

erlebt.<br />

Großbrit<strong>an</strong>nien – L<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Lücken<br />

Die britische Insel sollte im Prinzip eine durchgehend<br />

belegbare Geschichte von den Römern bis zum<br />

Norm<strong>an</strong>neneinfall haben. Doch die Betonung liegt<br />

auf »im Prinzip«. Tatsächlich leiden die Archäologen<br />

sehr stark darunter, daß zwischen den Eckdaten<br />

fast beliebig viel Material fehlt. Hatte Caesar die<br />

Insel nur attakkiert, wurden unter Kaiser Claudius<br />

(41-54) endgültig römische Legionsadler ins L<strong>an</strong>d<br />

gebracht und zunächst die Provinz Südbrit<strong>an</strong>nien<br />

festgelegt. Die römischen Eroberer blieben bis ins 5.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t präsent. D<strong>an</strong>ach gibt es zwar fast beliebig<br />

viele Einw<strong>an</strong><strong>der</strong>er, Königreiche und Kämpfe –<br />

zwischen Inselkelten, Angeln, Sachsen, Jüten, Wikingern,<br />

Pikten und Skoten –, aber »h<strong>an</strong>dfeste« Geschichte<br />

wird erst geschrieben, wenn 1066 die Norm<strong>an</strong>nen<br />

Engl<strong>an</strong>d erobern und so <strong>der</strong> frisch gekrönte<br />

König Wilhelm seinen Beinamen »<strong>der</strong> Eroberer«<br />

erwirbt.<br />

Großbrit<strong>an</strong>niens Archäologen profitierten – so<br />

makaber es klingt – wie alle ihre Kollegen bis weit<br />

nach Osten von den brutalen Zerstörungen des Zweiten<br />

Weltkriegs. Während die Städte Europas in<br />

Schutt und Asche fielen, gew<strong>an</strong>n die Archäologie<br />

gewissermaßen eine Dimension hinzu. Beim Entfernen<br />

<strong>der</strong> Ruinen, beim Ausschachten für die neuen<br />

Bauten, beim Graben von Versorgungsleitungen und<br />

natürlich von Tunnels und U-Bahn-Trassen kam<br />

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