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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter einem breiten Publikum bekannt ist. In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung auf den Grund und kommt zu einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit: Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen haben nie gelebt, und wir stehen gerade am Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

Wer hat an der Uhr gedreht? Sagt uns unser Kalender wirklich, in welchem Jahr
wir leben? Keineswegs, meint Dr. Heribert Illig, der
spätestens seit seinem Bestseller Das erfundene Mittelalter
einem breiten Publikum bekannt ist.
In seinem neuen Buch ist der Autor wieder dem
Phänomen der fiktiven Zeit auf der Spur. Er geht
zahllosen Widersprüchen und Fälschungen der Geschichtsschreibung
auf den Grund und kommt zu
einem so abenteuerlichen wie stichhaltigen Fazit:
Fast 300 Jahre wurden nachträglich in unseren Kalender
eingefügt. Karl der Große und all seine Zeitgenossen
haben nie gelebt, und wir stehen gerade am
Beginn des 18. Jahrhunderts n. Chr. Ein verblüffender
Einblick in eine gigantische Geschichtsfälschung.

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entsteht. Theophilos war nicht umsonst ein Zeitgenosse<br />

Harun al-Raschids«, stellt denn auch M<strong>an</strong>go<br />

fest. 85 So bleibt es bei den archäologisch nicht bestätigten<br />

Hinweisen auf Paläste.<br />

Das Bautenverzeichnis von Basileus I. nennt die<br />

Restauration von 31 Kirchen in Konst<strong>an</strong>tinopel und<br />

seinen Vororten, dazu 8 Kirchenneubauten. Diese<br />

Neubauten k<strong>an</strong>n die Archäologie nicht bestätigen,<br />

was für die Ausbesserungsarbeiten ohnehin gilt. Basileus’<br />

bedeutendste Kirche Nea Ekklesia ist Ende<br />

des 15. Jhs. »verschwunden«, die erhaltenen Schil<strong>der</strong>ungen<br />

erinnern »<strong>an</strong> die älteren Beschreibungen<br />

Prokops und Paulus Silentiarius’ von Justini<strong>an</strong>s Sophienkirche«.<br />

86 »Die Lokalisierung <strong>der</strong> Nea ist bisher<br />

ungewiß.« 87 Wirkliche Baureste sind im gesamten<br />

byz<strong>an</strong>tinischen Reich erst wie<strong>der</strong> im 10. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

zu finden: »Beginnen wir mit zwei datierten<br />

Bauten, <strong>der</strong> Nordkirche des Klosters des Konst<strong>an</strong>tin<br />

Lips (Fenari Isa Camii) von 907 und <strong>der</strong> des Myreleion-Klosters<br />

(Bodrum Camii) von etwa 920.« 88<br />

Die Datierung des früheren Baus – mögliche Deutung<br />

auch 908 89 – ist mit Kaiser Leo VI. (gest. 912)<br />

verknüpft, die des späteren mit Kaiser Rom<strong>an</strong>os I.<br />

Lakapenos (920-944). D<strong>an</strong>ach greift <strong>der</strong> neue Impuls<br />

auf den Athos über, <strong>der</strong> nun zum heiligen Berg und<br />

zu jenem Gottesstaat wird, <strong>der</strong> seitdem das Herz<br />

orthodoxen Christentums bildet: 961 wird die große<br />

Lawra gegründet, im selben Jahrhun<strong>der</strong>t noch die<br />

Klöster Vatopedi Karyes und Protaton. 90 Für Griechenl<strong>an</strong>d<br />

insgesamt lassen sich folgende Zahlen <strong>an</strong>geben:<br />

»Heute sind noch über 250 byz<strong>an</strong>tinische Kirchen<br />

in Griechenl<strong>an</strong>d erhalten, eine Anzahl, die für eine<br />

überschlägige Statistik durchaus ausreicht. Von <strong>der</strong><br />

87

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